Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Entzündung nach Implantation

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  • #256540 Antworten
    legoan
    Teilnehmer

    Hallo,

    bei mir wurde vor 2 Wochen ein Implantat (36) eingesetzt. Zusätzlich wurde Knochenersatzmaterial Bio-OSS mit Spongiosa-Granulat verwendet. Die Wundheilung verlief zunächst sehr gut. Nach dem Ziehen der Fäden hat sich das Zahnfleisch aber an einer Stelle wieder geöffnet, sodass man das Einheilkäpchen sehen konnte. Ich war am nächsten Tag beim Doc; seine Vertretung sagte das wäre kein Problem. Natürlich hat sich das Ganze entzündet; aus der Öffnung ist Eiter ausgetreten, der gesamte Bereich ist druckempfindlich. Ich bin daraufhin wieder zum Doc, er sprach hier nur von einer „Tasche“ die sich gebildet hätte und hat mir Antobiotika verschrieben und mich 4x täglich mit Chlorhexidin spülen lassen. Heute ist der 5. Tag der AB-Kur (von 6). Es ist besser geworden, Eiter kommt aber immer noch ein bischen, Druckempfindlichkeit dito.

    In den Implantat-Infos hier auf der Seite steht, dass eine teilweise Öffnung des Zahnfleisches ok ist, sofern kein Knochenaugbau durchgeführt wurde.

    Was heisst das jetzt für mich?
    Muss das Implantat raus?

    Hatte an der Stelle vorher schon ein Implantat, dass sich nach 1,5 Jahren entzündet hatte und raus musste. Die Implantologen, die ich gesprochen hatte, sageten allen es würde an der damals falschen Wahl des Implantates für diesen Zahn gelegen haben (zu klein, Krone nicht bauchig genug). Jezt bin ich natürlich ein wenig irritiert…

    Ps. bin 34 Jahre alt

    #256541 Antworten
    Dr.Thilo Fechtig
    Teilnehmer

    Hallo Legoan

    klar, gebranntes Kind scheut das Feuer, mit Recht!
    Wenn an dieser Stelle schon mal ein Implantat war ist der Fall schon etwas komplizierter. Mit dem Verlust des 1. Implantates ist sicher viel an Knochen verloren gegangen und meine Erfahrung ist, daß BioOss dann keine wirkliche Barriere gegen die Knochenresorption bilden kann, da das neue Implantat ausserhalb der Knochenkontur gesetzt werden muss.
    Besser ist zuerst mit echtem Knochen eine breitere Wandung zu schaffen und nach 6 Monaten (!) das Implantat innerhalb der Kontur zu setzen.
    Da heute niemand mehr (Patient u Behandler) Zeit hat zu warten wird halt mit viel Glauben an die Technik implantiert . Ich hoffe für Sie das das nicht der Fall ist, da es ja manchmal auch funktioniert…

    Gruss
    Thilo Fechtig

    #256542 Antworten
    legoan
    Teilnehmer

    Hallo Herr Dr. Fechtig,

    danke für die schnelle Rückmeldung.

    Mein Implanteuer hatte zunächst die Transplantation von Knochen vorgesehen. Scheinbar war aber doch genug Knochen nachgewachsen, sodass er letzendlich darauf verzichtet hat. -Spricht mE erstmal für ihn, mit der Knochentransplantation hätte er sicher mehr verdient.

    Die Frage die ich mir Stelle, ist wie es jetzt weiter geht. Muss das BioOss und auch das Implantat wieder raus oder besteht da noch Hoffnung?

    Danke und Gruß

    #256543 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    es wird ja einen Grund gegeben haben, warum Knochen aufgebaut werden musste. Durch die Entzündung ist mit Sicherheit der gesamte Aufbau verloren gegangen und ortständiger Knochen mit angegriffen. Wenn jetzt also Teile der Implantatoberfläche nicht mehr von Knochen bedeckt sind, dann ist diese mit Bakterien kontaminiert und wird Ihnen wahrscheinlich immer wieder Probleme bereiten. Ich würde, wenn dem wirklich so sein sollte, zur Entfernung des Implantats raten, weil Sie einfach viel zu jung für Kompromisse sind. Die ganze Geschichte dann ein halbes Jahr ausheilen lassen und wie Kollege Fechtig vorgeschlagen hat, mit Eigenknochen erst mal wieder aufbauen. Wenn das funktioniert, dann kann man sich Gedanken über ein neues Implantat machen.
    Kompromisse in der Implantologie müssen später meistens teuer bezahlt werden!!!
    Mit besten Grüßen
    Dr. Kai Zwanzig
    Spezialist Implantologie

    #256544 Antworten
    legoan
    Teilnehmer

    Hallo,

    ich war 2 Tage nach der letzmaligen Antibiotikaeinnahme bei meinem behandelnden Arzt und habe ihn darauf hingewiesen, dass immer noch Eiter austritt. Er sagte alles würde gut verheilen un ich solle erst wiederkommen, wenn der Implantatstift eingesetzt wird. Eine weitere Kontrolle wäre nicht notwenig.

    Ich habe dann heute eine zweite Meinung eingeholt. Der ZA sagte auf den ersten Blick dass auch wegen des Eiters eine massive Entzündung vorliegt und das Implantat nicht zu erhalten wäre. Selbiges hat die dann gemavhte Röntgenaufnahme bestätigt.

    So dumm kann doch der erste garnicht gewesen sein, um das nicht selber zu diagnostizieren.

    Ich habe dann die Zahnärztekammer angerufen. Die wollten mir einen Gutachter besorgen um entsprechende Ansprüche gegen den behandelnden Arzt nicht zu verlieren. Nur kann das 2-3 Wochen dauern.

    Kann ich das Implantat solange behalten oder muss es direkt raus? Und wie sorge ich am besten dafür, dass ich neben dem Ärger und den Schmerzen nicht auch noch auf den Kosten hängen bleibe?

    Danke und Gruß von einem gerade recht Deprimierten…

    #256545 Antworten
    admin
    Teilnehmer

    aufpassen bei ratschlägen von boardteilnehmer „truth“.
    obwohl die hinweise von truth fundiert klingen, sie sind es wissenschftlich nicht. er ist kein mediziner und damit niemand, der medizinische ratschläge erteilen darf!

    #256546 Antworten
    legoan
    Teilnehmer

    Hallo Zusammen,

    der ZA hat jetzt auch erkannt, dass eine Entzündung vorliegt und hatt das Bio-OSS wieder rausgeholt. Danach hat er den Bereich mit einem Laser bestrahlt.

    Für das Implantat soll aber keine Gefahr bestehen; es wäre außerdem schon fest eingewachsen. Möglicherweise müsste später erneut Knochenersatz/Aufbau eingesetzt werden. Je nach dem wie sich die Sache entwickelt.

    Funktioniert das oder laufe ich jetzt von Entzündung zu Entzündung?

    Danke und Gruß

    Anhänge:
    #256547 Antworten
    dr.kaizwanzig
    Teilnehmer

    Guten Tag,
    ein nachträglicher Knochenaufbau funktioniert nur, wenn Ihr Behandler die entzündeten Areale vollständig dekontaminieren konnte (das kann man wiklich nur mit dem Laser schaffen) und das Implantat komplett unter dem Zahnfleisch liegt. Bei der ganzen Geschichte sind nun mal die Bakterien für den Misserfolg zuständig und wenn man die nicht abschotten kann, dann wird es auch keinen Erfolg mehr geben.
    Alle Gute für Ihre zahnmedizinische Zukunft
    Mit besten Grüßen
    Dr. Kai Zwanzig
    Spezialist Implantologie

    #256548 Antworten
    Dr.Thilo Fechtig
    Teilnehmer

    Hallo Legoan

    sehen Sie, das meinte ich mit meinem Beitrag vom 09.10. !
    Jetzt ist das Kind im Brunnen.
    Wenn Sie eine perfekte Lösung wollen:
    1.Alles (!) raus
    2.Eigenknochenaufbau, 6Monate warten
    3.Implantieren, 4Monate warten
    4.ZE Versorgung

    Wenn sie mir überlangen Kronen und schwierigen Zahnzwischenräumen leben können:
    1.Abheilung jetzt 3Monate abarten
    2.Abdruck + mit Zahntechniker eine hygienische Lösung suchen

    Mit freundlichen Grüßen
    Thilo Fechtig

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