Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Behandlung fast abgeschlossen

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  • #261025 Antworten
    Heddi
    Teilnehmer

    Eine lange Behandlung liegt hinter mir. OK zahnlos (mit 50! auch durch Paradontose) und mit proth. Versorgung, die relativ gut saß und aussah. Aber eben nicht die Lösung, die ein Mensch, der einen Sprechberuf ausübt, benötigt. Im April `08 erfolgte nach reiflicher Überlegung das Setzen von 4 Implantaten mit Knochenaufbau und Knochenentnahme aus dem Beckenkamm. Aus finanziellen Gründen waren nicht mehr Imlantate drin. Beneidenswert die Menschen, die die Prozedur ganz locker und ohne Schwellungen/Verfärbungen/Schmerzen überstehen. Gesicht wie ein blauer Ball, im Übergang zahnlos und auch Schmerzempfindung in der Hüfte. Das war meine Erfahrung. Aber, jedes Stück ein Stück Fortschritt. Die Freilegung der Implantate im September war für mich spürbarer als die OP, die ich in Narkose zugebracht habe.
    Der Aufbau begann im November. Gestern bekam ich meine Prothese. Herausnehmbar. Eingesetzt und drin, ohne wackeln. Mein Kieferchirurg und mein Zahnarzt (wirklich meine Ärzte) haben richtig gut zusammengearbeitet. Einige Korrekturen sind noch nötig, der Biss ist noch nicht ganz genau. Aber, es ist ein wunderbares Gefühl, ein neuer Lebensabschnitt und eine ganz andere Lebensqualität. Diese Zähne sind fest und sehen schön aus, die Farbe stimmt. Anders als die Zeit mit den eigenen überempfindlichen, mittlerweile nicht mehr ansehnlichen Zähnen oder mit dem Klebegebiss im Übergang mit den Implantaten. So schwierig der Weg auch ist, er ist verdammt lang, er ist dornig. Und die Schamgrenze wurde oft erreicht. Untersuchung, Zähne raus , rein – wer mag das schon aber es muss ja sein. Wie schon viele hier vor mir schrieben, ja, es hat sich gelohnt! Alles, jeder Tag und jeder Schmerz. Liebe Nutzerinnen und Nutzer des Forums es war für mich wichtig und hilfreich hier fast jeden Abend reinschauen zu können. Teilweise waren die Diskussionen erfrischend kontrovers. Vieles habe ich für mich nutzen können. Danke an die Ärzte Ärztinnen?), die von ihrem Wissen gegeben haben. Was mir aufgefallen ist, das Forum hatte sich vor einiger Zeit ein neues Out-Fit gegeben, wie ich finde übersichtlicher. Aber es scheint, als ob die Beiträge etwas spärlicher werden – das ist keine Wertung meinerseits, nur ein Eindruck.
    Also alle, die diese Seiten mit Leben erfüllt haben grüße ich ganz lieb, allen, die sich mit Schmerzen und Ängsten und Fragen hierher wenden, wünsche ich Linderung, Trost, Hilfe und Lösungen. Mir und allen mit den Implantaten wünsche ich, dass diese halten mögenund es zu keinen Komplikationen kommt.
    Alles Gute für 2009! Heddi

    #261026 Antworten
    Monika
    Teilnehmer

    Hallo Heddi,
    danke für diesen tollen Beitrag! Du sprichst mir und sicher vielen anderen aus der Seele.Deine Ausführungen machen wieder neuen Mut durchzuhalten. Ich freue mich aufrichtig für Dich, das es geschafft ist !! z. Zt. bin ich noch mit Provisorium zu Gange OK-Aufbau ist erledigt und bei mir wurde noch der UK-rückverlagert. Schmerzen im Gesicht, an der Hüfte alles bestens bekannt. Jetzt hoffe ich zuversichtlich, dass auch das letzte Stück Weg gut zu schaffen ist und die Einheilung ohne Entzündung vonstatten geht. Vielleicht tröstet es Dich, dass ich noch 6 Jahre jünger bin.
    Dir alle Gute!!!
    Liebe Grüße Monika
    PS. Den Eindruch, dass die Beiträge spärlicher und nicht mehr so persönlich sind, habe ich übrigens auch. Wäre schön, wenn Du dabeibleiben würdest.

    #261027 Antworten
    Annette
    Teilnehmer

    Hallo Heddi,

    auch ich danke Dir für Deinen ausführlichen Bericht ! Ich selber stehe ja noch ganz am Anfang (2. Tag nach OP) und werde sicherlich noch sehr lange Zeit hier lesen/bzw. schreiben. Ich hab mich auch anfangs geschämt, mein Lückengebiss überhaupt einem Zahnarzt zu präsentieren. Ich bin 52 Jahre und hatte ca. 15 Jahre alte Brücken und Kronen, die obwohl aus Keramik und auch mal teuer waren, kaputt gingen und auch drunter die abgeschliffenen Zähne teilweise zerstört waren. Aber zum Glück gibt es diese Implantate und wir müssen nicht wie unsere Omas und Opas damals mit den Klappergebissen leben.
    Annette

    #261028 Antworten
    Heddi
    Teilnehmer

    Hallo Monika,
    es ist schon bemerkenswert, was wir alles aushalten und auf uns nehmen. Den letzten Rest schaffst Du selbstverständlich! Natürlich bleibe ich dem Forum erhalten.
    Das Ziel ist ja außerdem noch nicht ganz erreicht – der letzte Feinschliff und das richtige Einpassen müssen vollbracht werden. Labor und ZA sind immer noch gefordert. Wie praktisch, dass das Labor nicht in einem anderen Teil unseres Globus liegt, sondern gleich um die Ecke – notfalls auch zum selbst hingehen
    Dir alles Liebe und freu Dich schon mal, Du wirst nichts, wirklich nichts bereuen. Der Schmerz und die ganze Mühe machen diese Zähne zu etwas ganz Kostbarem. Dieses Gefühl hat aber nichts mit Geld zu tun.
    Liebe Grüße Heddi

    #261029 Antworten
    Heddi
    Teilnehmer

    Hallo Annette,
    sieben Implantate sind kein Spaziergang. Der Rückgang der Schwellungen und evtl. Verfärbungen (die Struktur der Beulen und Farbnuancen wechselten bei mir ständig) braucht etwas Zeit. Es ist ganz hilfreich mit aufgerichtetem Oberkörper zu liegen und zu nächtigen – mit Kühlung. Ich hatte auch güldene Brücken im Mund. Bedingt durch den Zahnfleischrückgang – Knick, Knack mussten sie raus. Das ganze hatte nur etwa 7 Jahre gehalten. Zum Schluss konnte ich nicht mal mehr Bananen kauen. Dafür können wir die Wunder der Forschung für uns in Anspruch nehmen und relativ ausgereifte Implantate nutzen.
    Das, was am meisten ängstigt hast Du vollbracht. Genieß die Vorfreude auf das Kommende!
    Gute Genesung und liebe Grüße sendet Heddi

    #261030 Antworten
    Annette
    Teilnehmer

    Hallo Heddi,

    Du hast Recht – ich sollte mich auf das Ergebnis freuen. Mache ich ja auch – aber es fällt grad nicht so leicht.
    Annette

    #261031 Antworten
    Heddi
    Teilnehmer

    Hallo Hausi,
    mit der Motivation ist es mir genauso ergangen. Die positiven Berichte bringen Bestätigung, andererseits erfahren wir im Forum auch von den Komplikationen und natürlich ist da immer ein Zittern mit dabei: hoffentlich geht es mir nicht so. Das Fäden ziehen ist noch so eine geschaffte Etappe. Diese drückenden und stechenden Teile (manchmal habe ich die Enden der herausragenden Fäden schon wie Stacheldraht empfunden). Wenige Tage nach dem Fäden ziehen bekam ich die Prothese auch wieder rein. Das hat Tage gedauert, bis sie ins Gesicht passte und wieder so aussah wie meins. Und der Doktor musste erst einmal schleifen. Immer wieder gab es Druckstellen. Bei mir war es ganz wichtig, zu kleben – Klebeeinsatz da, wo keine Wundfläche ist. Wichtig ist es, dass das Teil gerade nicht wackelt, sondern relativ fest sitzt. Das kann sonst weh tun (ist mir auch passiert). Von etwa Ende April bis Anfang Januar bin ich mit der Übergangslösung gelaufen. Ich kam damit (festgeklebt) relativ gut zurecht, das Essen klappte (Schnitzelchen, Brötchen etc. ging, aber Achtung nicht kraftvoll zubeißen wollen, immer mit bedacht) und es sah auch akzeptabel aus. Hemmungen hatte ich allerdings beim Lachen. Diese Übergangszeit ist übrigens total schnell und ohne Einschränkungen vergangen. Daran sollte sich niemand stören oder als Argument contra sehen – die Zeit vergeht von ganz allein … wir werden ja trotzdem älter.
    Ich fand die an mir praktizierte OP-Methode sehr effizient, Knochenspanentnahme, Knochenaufbau und die Implantate gleich mit hinein – alles in Narkose – sozusagen ein stationärer Abwasch. Bei mir fehlte es im OK überall an Knochen. Aber mein Prof. hat es hinbekommen. Morgen wird das Fäden ziehen ein Spaziergang für Dich sein, Hausi, und den letzten Rest kriegste auch in den Griff!
    Solidarische Grüße schickt Dir Heddi

    #261032 Antworten
    Monika
    Teilnehmer

    Liebe Heddi,

    da kannst du drauf wetten, dass der Rest auch noch geschaftt wird. Das was noch vor mir liegt ist sicherlich nur halb so „wild“ wie das was hinter mir liegt. Außerdem macht es Mut immer wieder netten Zuspruch zu bekommen. Denn eins ist ganz sicher nur wer selbst diese Dinge hinter sich gebracht hat, kann wirklich beurteilen um was es geht. Dir nochmals danke und schön, dass du bei uns bleibst 🙂
    Liebe Grüße
    Monika

    #261033 Antworten
    Siggi
    Teilnehmer

    Hallo Heddi,

    Danke für Deinen Beitrag – er macht mir Mut! Viele Parallelen zu meiner eigenen Situation konnte ich entdecken. Auch ich habe bis auf zwei links sitzende Backenzähne einen „blanken“ OK – und das mit 49 Jahren! Die 50 erreiche ich erst im Sommer! In den letzten 10 Jahren befand sich auf wenigen mir verbliebenen Zahnwurzeln, die mit Teleskopen aufgebaut wurden, eine gut sitzende Prothese, die ohne Kleber gehalten hat. Einige Jahre gingen ins Land, bevor ich diesen Zustand für mich akzeptieren konnte!
    Und nun das: Im zweiten Halbjahr 2008 verlor ich recht kurz hintereinander alle Teleskope – jetzt findet die Prothese nur noch mit Kleber und gutem Zureden Halt. Ziemlich fürchterlich empfinde ich das: in kein Brötchen kann man herzhaft beißen, keinen Apfel mehr ohne Kleinschneiden genießen …
    Nachdem ich mich belesen und informiert hatte – auch hier auf dieser interessanten Internet-Seite samt Forum – traf ich für mich die Entscheidung. Vier Implantate werden nötig sein, so wie bei Dir, um einer herausnehmbaren Prothese guten Halt zu bieten. Rat und Infos habe ich mir schon an einigen Stellen eingeholt, u.a. von dem ggf. in Frage kommenden Oral-Chirurgen. Ein nächstes Gespräch findet noch mit meiner Zahnärztin statt und dann wird es wohl losgehen. Momentan fühle ich mich von der Flut an Informationen, Möglichkeiten und Varianten ein wenig erschlagen! Da ich aber eine sehr gute und auf Sicherheit bedachte Zahnärztin habe, werde ich auf sie vertrauen – auch wenn mich ein bisschen die Angst vor dem ganzen Weg plagt!
    Wie es aussieht, wird bei mir das geschlossene Verfahren zur Anwendung kommen, also Zunähen und Einheilen. Ich würde gern wissen, ob ich während dieser Phase meine derzeitige Prothese noch nutzen kann. Und wann nach der OP kann ich wieder arbeiten gehen? Ich habe einen Job, der mich geistig und z.T. auch körperlich sehr fordert, arbeite viel im Freien, bin auch in chemischen Anlagen unterwegs und habe Tätigkeiten in Höhen. Vielleicht hat jemand von Euch einen Tipp oder Rat für mich?
    Dir Heddi und auch allen anderen, die diesen Weg bereits gegangen sind, wünsche ich lange Haltbarkeit und Spaß am Zubeißen!

    Siggi

    #261034 Antworten
    Heddi
    Teilnehmer

    Hallo Siggi,
    da noch niemand aus dem Forum geschrieben hat, fange ich mit der Beantwortung an – es sind meine Erfahrungen:
    1. die Prothese entsprechend eingeschliffen von meinem ZA konnte ich wenige Tage nach dem Fäden ziehen wieder nutzen – wie beschrieben – dabei sind in der ersten Zeit Druckstellen leider normal und ständig ein merkwürdiger Geschmack bzw. Wundflüssigkeitsgefühl im Mund. Auch puckern und ziehen (wird häufig im Forum nachgefragt) kommt immer wieder vor. Hatte aber keine Bedeutung bei mir.
    2. Arbeiten geht wohl erst wieder mit Prothese im Mund nach ca. 2,5 Wochen
    3. Sport, sprich auch körperliche Anstrengungen, zuerst nicht, dann vorsichtige Aufnahme – wg. Beckenkammop – 1 Monat nach OP, es gibt hierzu ein medizinisches Merkblatt, das Dir ausgehändigt wird – da steht alles drin auch Ernährung und spülen.
    4. alles ging nach der Ruhephase – ich konnte gut arbeiten, Sporttreiben und war motiviert.
    Ganz wichtig:
    die Angst ist völlig normal aber nicht verrückt machen. Ich habe gedacht, dass Schlimmste, was passieren kann – Implantate wachsen nicht ein – Ergebnis: Klebeprothese (wie gehabt).
    Was mir geholfen hat, auch wenn ich sonst ein unruhiger Typ bin:
    so gelassen wie heranzugehen, keine Panik, keine Hektik zu verbreiten, die Dinge geduldig auszuhalten – nichts läßt sich beschleunigen. OP-Termin und Ausfallzeiten genau zu planen, hat mir beruflich gut geholfen – noch eine Woche Urlaub rangehängt brachte mich rel. normal aussehend und sogar wieder etwas erholt an den Arbeitsplatz
    Möglichst auch das direkte Umfeld – die Familie einbinden. Dann gibt es auch die Streicheleinheiten, immerhin leidet auch (wie gesagt mir ging es so) das Selbstwertgefühl unter dem Aussehen.
    Grundvoraussetzung für alles ist Vertrauen zur Zahnärztin, zum Chirurgen – fragen, wenn was nicht klar ist, reden. Die Zeit muss da sein, die Fragen zu beantworten. Ach so, es wird auch erzählt und geschrieben, alles harmlos, schmerzlos, ganz schnell gegangen usw. Hier ist gesunde Skepsis angebracht. Jeder Mensch ist anders und empfindet anders – es kann also auch unangenehm sein, muss aber nicht.
    Also viel Erfolg und liebe Grüße
    Heddi

    #261035 Antworten
    Siggi
    Teilnehmer

    Hallo Heddi,

    ich danke Dir für die ausführliche Antwort – da kann ich doch einige wichtige Schlüsse für mich ziehen. Meine OP ist für den 6.4.09 vorgesehen – leider bisschen spät, ich hätte es gern etwas früher gehabt, aber in unserer Gegend haben wir grundsätzlich für alle möglichen Spezialisten ewig lange Wartezeiten!
    Vollnarkose ist zur Zeit kein Thema bei mir, ich denke, es geht (hoffentlich) mit örtlicher Betäubung. MP 3 – Player kann ich mitbringen, da werde ich mich mit METALLICA ordentlich zudröhnen, um die OP-Geräusche nicht so bewußt wahrzunehmen.
    Eigenentnahme wird bei mir nicht durchgeführt, der Chirurg möchte – mein Einverständnis vorausgesetzt – mit einem Material aus Rinderknochen arbeiten zum Kieferknochenaufbau. Damit, so meinte er, gäbe es bereits sehr gute Erfahrungen. Nun, er ist der Fachmann, ich vertraue auf sein Wissen. Und die Frage, ob ich Angst vor BSE hätte, verneinte ich.
    Deshalb hoffe ich doch sehr, nicht 2,5 Wochen blank zu sein und nicht arbeiten zu können! Schlimme Vorstellung! Vielleicht 4 Wochen keinen Sport machen – noch schlimmere Vorstellung!
    Aber Du hast natürlich Recht, gut Ding will Weile haben und es dauert eben so lange, wie es dauert.
    Mit dem Essen bin ich sehr gespannt, ich hoffe, vielleicht so ein oder zwei Kilo zu verlieren bei der Gelegenheit!
    Was meinen Mann betrifft, der steht voll hinter mir, obwohl er mich noch nie ohne Prothese gesehen hat! Ich konnte es bislang einfach nicht. Nach der OP wird es das erste Mal sein!
    Und ich denke, auch mein Sohn wird verstehen.
    Mit dem Team, dass sich jetzt ergeben hat – meine mich seit 11 Jahren behandelnde Zahnärztin und der Chirurg – denke ich, eine gute Wahl getroffen zu haben. Meine Ärztin kennt mich schon lange, einige OP’s (Zahnwurzelentfernung mit Kieferknochenabschliff und Nähen etc.) habe ich bei ihr durchgestanden. Immer verlief die Heilung sehr gut, keine Entzündungen, keine zu großen Schmerzen, wenn man gut kühlt, relativ schnelle Heilung. Also bin ich einfach mal guter Dinge und optimistisch, das dies hierbei auch so gut laufen wird. Was anderes lasse ich in meinem Kopf nicht zu!

    Herzlichen Gruß
    Siggi

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Antwort auf: Antwort #261033 in Behandlung fast abgeschlossen
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