Befund u. Behandlungsplan

[Anke Bürvenig]

Die veranschlagten Kosten für 1 Implantat im Oberkiefer meines ZA betragen inkl. Krone 4.594 €. Ich bin privat versichert. Bis auf 2 Positionen wird immer der Faktor 3,6 veranschlagt.
Mir erscheinen die Kosten zu hoch veranschlagt ?!

Thema

[Lorenz Jensen, ZA]

Hallo Frau Bürvenig,
so aus der Ferne ist die Schwierigkeit der Situation (wie Groß ist der Knochen- bzw. Weichgewebsdefekt und wie muß das optische Ergebnis werden) schlecht zu beurteilen, aber der Preis liegt sicher sehr weit am oberen Ende der Skala.
Gruß, L. Jensen

[Anke Bürvenig]

Hallo Herr Jensen,
Von einem Knochen- bzw. Weichgewebsdefekt hat mir mein ZA nichts gesagt und ist dem Behandlungsplan auch nicht zu entnehmen. An das optische Ergebnis sind keine allzu hohen Anforderungen zu stellen, denn: es handelt sich um den Ersatz eines hinteren nicht sichtbaren Zahnes im Oberkiefer.
Ich habe das Gefühl, dass ich als Privatpatient ein wenig abkassiert werden soll.

[Markus]

Hallo Anke,

mir geht es derzeit genauso. Im Behandlungsstuhl heißt es immer „alles ganz simple“ und auf der Rechnung immer Höchstsatz und teilweise sogar drüber. Und dann immer Ärger mit der Versicherung wegen Erstattung. Leider machen es sich viele Ärzte recht einfach: „Was Sie mit Ihrer Versicherung für Probleme haben, interessiert mich nicht!“
Mag das aus Sicht des Zahnarztes vielleicht ok sein, so bin ich als Patient immer der Leidtragende. Ich denke, daß hier manchmal ein bißchen der Dienstleistungsgedanke vernachlässigt wird.

[K.-J. Mathes]

Hallo Frau Bürvenig,

was Sie gerade erleben ist mehr Markt im Gesundheitswesen. Sie sollten sich erkundigen, wer in Ihrer Nähe noch implantiert. Gehen Sie dorthin, lassen Sie sich beraten und ggf. moch einen Kostenvoranschlag erstellen. Nehmen Sie zu diesem Gespräch die Planungsunterlagen des ersten Zahnarztes mit, denn sonst müssen z.B. die Röntgenbilder nochmals erstellt werden. Diese Beratung und die Erstellung des neuen Planes werden Sie bezahlen müssen. Aber eine andere Möglichkeit bleibt Ihnen nicht. Dann können Sie immernoch entscheiden, wer bei Ihnen was machen soll.

Das vergleichen wird in Zukunft öfter der Fall sein, als Sie sich das heute vorstellen können – und auch öfter, als wir Zahnärzte uns das heute vorstellen können.

Viele Grüße

K.-J. Mathes

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