Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

 


Angst vor Implantat-Operation

  • Ersteller
    Thema
  • #279950 Antworten
    Tina Eifrig
    Gast

    Hallo,
    ich werde mich vermutlich für einen abgestorbenen Zahn im OK für ein Implantat entscheiden.

    Leider bin ich keine Helding was operative Eingriffe anbelangt. Kann mir jmd. Tips geben, wie man sich am Besten physisch für diesen Eingriff rüstet, bei dem ja nur lokal betäubt wird? Was kann man evtl. während des Eingriffs tun, um sich abzulenken? Wie lange wird dieser in etwa dauern und wie „einsatzfähig“ ist man in den ersten 2,3 Tagen danach?
    Danke vorab für Hinweise,
    Tina

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  • Autor
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  • #279951 Antworten
    Jutta
    Gast

    Hallo Tina,
    auch ich bin solch eine Heldin in Sachen chirurgischer Eingriffe! Auch ohne Empfindungen, z. B. bei einer Lokalanästhesie, reicht meine Vorstellungskraft für jede Form des Leidens völlig aus!

    Trotzdem habe ich die Implantat-Op gut überstanden. Für mich ist immer wichtig, dass ich ganz streng meine Gedanken kontrolliere, d. h. ich verbiete mir jede Vorstellung des Ablaufs – den muss ich einfach nicht wissen.

    Bei den Implantaten habe ich auch dem Zahnarzt gesagt, dass ich keine Kommentare zum Ablauf wünsche. Ich hätte ihm mein Vertrauen entgegen gebracht und damit sei die Sache jetzt erstmal erledigt.

    Während der Op habe ich die Augen geschlossen – der Anblick dieser Instrumente muss einfach nicht sein! Und ich habe ein Zeichen mit ihm vereinbart, damit er wusste, wann er Pause machen sollte! Das ist für mich ganz wichtig!

    Wichtig ist für mich auch, dass ich ein wenig Zeit bekomme, in dem Behandlungszimmer anzukommen. Ich bestimme grundsätzlich den Beginn der Behandlung, erst muss mit mir über meine Zähne gesprochen werden. Katastrophal ist es, wenn ein Zahnarzt den Raum betritt und gleich auf meinen Mund zuschießt, da geht bei mir nichts mehr. Ich benötige diese Anlaufphase, damit mir die Nerven nicht durchgehen.

    Außerdem gibt es am Ohr Akupunkturpunkte, wenn dort kleine Dauernadeln gesetzt werden, kann man für die Zahn-Op so eine Art Sedierung erreichen. Man ist zwar ganz wach aber einfach ruhiger und gelassener, wenn im Mund ein Eingriff stattfindet!

    Das alles ist allemal besser, als eine Narkose. Die wird oft auch angeboten, allerdings arbeiten viele Zahnärzte dann nicht mit einem Anästhesisten zusammen und dann werden nur die ganz einfachen Formen gewählt, will sagen, dass die Patienten nicht relaxiert und beatmet werden. Für den Zahnarzt ist das richtig anstrengend, der kämpft dann immer noch mit dem Tonus der Kaumuskulatur und für den Patienten ist das alles auch anstrengender.

    Meine Op hat rund 1,5 Stunden mit allem drum und dran gedauert. Danach habe ich einen langen Spaziergang nach Hause gemacht, mich der überstandenen Strapazen und der Sonne erfreut und natürlich habe ich mich auch schon auf den Einsatz der neuen Zähne gefreut.

    Am Nachmittag saß ich draußen im Café und gönnte mir größere Mengen Eiskaffee (wegen des Kühleffekts), damit waren die Strapazen auch schon erledigt. Mit einer Narkose wäre dies nur schwer möglich gewesen, die muss mensch ja noch ausschlafen!

    Meine Fäden ließ ich am 9 postoperativen Tag ziehen – früher ging nicht wegen Wochenende! Dafür verlangte ich aber eine Vereisung – ich finde das Gefühl beim Fädenziehen zum Davonlaufen!
    Das hat der Zahnarzt auch bereitwillig gemacht!

    Mir ging es sofort richtig gut, ich habe zwei Schmerztabletten postoperativ benötigt, nach knapp einer Woche spürte ich in dem gesamten Wundbereich praktisch nichts mehr. Ich bin auch wenige Tage nach der Op mit dem Flugzeug unterwegs gewesen und konnte mich nicht beschweren!

    Natürlich passe ich noch auf, dass ich keine schweren Gegenstände anhebe und auch sonst keine übermäßigen körperlichen Aktivitäten starte – ins Fitness-Studio werde ich nach zwei Wochen noch nicht wieder gehenAber mit dem Fahrrad fahren, das ist mir wieder selbstverständlich. Ein bisschen den Garten umgegraben habe ich auch schon, aber eben sehr vorsichtig!

    Ich habe übrigens am zweiten postoperativen Tag unterrichtet und zwar gleich für vier Unterrichtstunden. Das war kein Problem.

    Ein Problem hatte ich gelegentlich mit meinem Provisorium, leider hat das Ding manchmal etwas gedrückt. Besonders nachdem die letzten Reste einer Schwellung verschwunden waren. Da funktionierte es nicht mehr so richtig.
    Bisher habe ich mir damit geholfen, dass ich das Provisorium nur für wenige Stunden getragen habe.
    Mein Zahnarzt hat mir aber schon gesagt, dass er es auch noch ein wenig unterfüttern würde, da es ausschließlich an einer Stelle unangenehm ist. An der Stelle wurde mir ein abgebrochener Zahn entfernt und auch ein Implantat gesetzt – wenn auch nicht genau! Da ziepte auch der Faden! Ich vermute mal, dies verliert sich, wenn auch das Zahnfach ganz verheilt und zugewachsen ist.

    In jedem Fall habe ich keine puckernden Schmerzen und auch kein Druckgefühl! Alles in allem hat sich die Sache für mich gelohnt und ich zähle die Wochen bis die letzten Arbeiten gemacht werden!

    Und das alles mit Schweißausbrüchen, aber ohne Narkose!

    Viel Erfolg und alles Gute

    Jutta

    #279952 Antworten
    Tina
    Gast

    Hallo Jutta,

    Du sprichst mir aus der Seele und noch nie hat es jemand so passend formuliert: die Vorstellungskraft reicht für jede Form des Leiden aus!

    Gerade deswegen finde ich Deine Hinweise und Tipps so hilfreich und sie haben mir schon geholfen, ein bisschen mehr das Grauen vor dem Eingriff zu verringern. Besonders gut gefallen haben mir natürlich die Unmengen von Eiskaffee, die man ja sozusagen aus medinizischen Gründen zu sich nehmen sollte.

    Kann man eigentlich auch während der OP Musik hören? Neben dem „nicht sehen wollen, was gerade passiert“ kann ich mir auch vorstellen, dass die Geräusche während der OP nicht gerade angenehm sind.

    Alles Gute und ein problemfreies Leben mit dem Implantat wünscht Dir
    Tina

    #279953 Antworten
    Jutta
    Gast

    Hallo Tina,

    an Musik hatte ich auch gedacht, aber leider ist das immer ein bisschen problematisch mit den Kopfhörern.
    Der Zahnarzt kann bei der Arbeit leicht mal in den Strippen hängen bleiben. Ich selbst habe die Idee wieder verworfen, zumal auf dem ganz normalen Zahnarztstuhl kaum Platz für CD-Player oder Walkman ist.

    Musik hören ist deutlich einfacher, wenn man z. B. an der Hand operiert wird!
    Beim Zahnarzt ist es ja meist so, dass er doch hin und wieder mal eine Bitte zur Kopfbewegung hat oder möchte, dass mensch den Mund weiter aufmacht. Mit Kopfhörern, die Dich von den Arbeitsgeräuschen wirklich abschirmen, bist Du aber nur schlecht ansprechbar. Damit ist dann auch ein wichtiger Vorteil der Lokalanästhesie weg!

    Ich habe die Musik am Ende nicht besonders vermisst.
    Die Implantologie ist heute so eine feine Chirurgie, dass sich die Geräusche in Grenzen halten.

    Ansonsten war es bei mir übrigens ziemlich still! Ich hatte einen Zahnarzt mit viel Erfahrung auf dem Gebiet der Implantologie und mit hochkarätigen Helfern, so dass die Arbeit ohne viele Anweisungen ausgeführt werden konnte!

    In knapp zehn Wochen bekomme ich meinen Aufbau und ich freu mich schon richtig drauf. Mit den Implantaten geht für mich auch eine schlimme Zeit mit viel Ärger, Angst, Schmerzen und Unsicherheiten zu Ende!

    Ich würde mich immer wieder für ein Implantat entscheiden, allein schon die vergangenen zwei Wochen waren den Eingriff wert!

    Alles Gute und viel Erfolg für den Eingriff wünscht Dir

    Jutta

    #279954 Antworten
    Moni
    Gast

    Hallo Jutta
    Dein Bericht hat mich etwas beruhigt, denn auch ich sollte ein Implantat machen lassen, habe jedoch panische Angst davor!
    Musstest Du Knochenaufbau machen lassen?
    Wie lange hattest Du die Zahnlücke? Wie war das Ausreissen des Zahnes und das Bohren in den Knochen? Natürlich habe ich all dies auch mein Zahnarzt gefragt. Der sieht alles unproblematisch und locker – und meine Angst besteht noch immer. Die noch grössere Angst gilt auch für das „Danach“ – ob das Implantat auch hält und völlig schmerzfrei bleibt. Und – ob es auch gut und natürlich aussieht… Wie lange hat das Ganze gedauert, vom Ausreissen des Zahnes bis Du nun den Aufbau (ist das die Krone) bekommst?
    Dein Bericht war wirklich „hoffnungsfördernd“ nachdem hier eine ganze Menge beängstigende Dinge stehen…..

    Vielen herzlichen Dank für Deine Antwort!
    Liebe Grüsse
    Moni

    #279955 Antworten
    Jutta
    Gast

    Liebe Moni,

    Deine Ängste kann ich alle verstehen, aber Implantate sind eben die Ferraries unter den Zahnersatzmöglichkeiten!
    Nun aber zu Deinen Fragen:
    Bei mir musste noch ein alter Wurzelrest entfernt werden, es fand also im zahnärztlichen Sinne noch eine kleine Extraktion statt.
    Ich hatte die Zahnlücke übrigens schon ein paar Jahre, hatte es einfach vorher aus verschiedenen Gründen nicht hingekriegt, mich um die Op so richtig zu kümmern.
    Ein Knochenaufbau war bei mir nicht nötig, man sagte mir schon bei der ersten Begutachtung, dass die Knochensubstanz in jedem Falle ausreichend und auch von guter Qualität sei. So war es denn auch!
    Ich habe tatsächlich nicht mehr von der Op gespürt, als ein leichtes Druckgefühl und natürlich Instrumente und Hände des Zahnarztes, wenn sie z. B. meine Lippen im nicht betäubten Bereich berührten.

    Vor dem Danach hatte und habe ich übrigens gar keine Angst! Ich war immer eine fleißige Zähneputzerin und werde mich in dieser Hinsicht nicht umstellen müssen!
    Außerdem sind meine Op-Narben nach ziemlich genau vier Wochen so wunderbar verheilt, dass ich einfach nichts mehr spüre!
    Ich habe ein Provisorium, das ich mittlerweile ständig trage und das mir eine ungeahnte Sicherheit vermittelt, mir fehlen leider Zähne im rechten UK und zwar bei vier und fünf!
    Diese Sicherheit genieße ich so richtig und übe fast jeden Tag wieder das ganz befreite Lachen!

    Mein Implantologe legte ein Einheilphase von drei Monaten fest, mehr sei auf keinen Fall nötig!
    Für mich heißt das, dass ich ein Drittel der Zeit geschafft habe, ich zähle auch schon die Tage bis mit dem Aufbau begonnen wird!

    Vor einer Woche musste ich noch ein Röntgenbild meines Kiefers anfertigen lassen, da ich noch Probleme mit einem Weisheitszahn habe. Dabei fand dann natürlich auch gleich eine Implantatkontrolle statt – alles sieht gut aus und die Einheilung verläuft sehr gut!

    Da es sich bei mir um Backenzähne im UK handelt habe ich nicht so viele Probleme mit dem natürlichen Aussehen, so ganz genau sieht man die Kronen ohnehin nicht – dazu kommt auch noch, dass ich einen besonders kleinen Mund habe! Aber auch da gilt für mich, dass die Implantatlösung immer noch die beste derzeit auf dem Markt erhältliche ist!

    Ich hatte übrigens kurz nach der Op mal ein bisschen Schmerzen und zwar im Bereich der Extraktion, da drückte vor allem auch das Provisorium! Das war aber wenige Tage nach dem Fädenziehen vorbei. Jetzt drückt nichts mehr!

    Ich hoffe, dass ich Dir damit ein wenig von der Angst genommen habe! Natürlich ist eine Op immer eine unangenehme Sache, aber ich habe wirklich schon viel schlimmere Erfahrungen gemacht!

    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg!

    Liebe Grüsse

    Jutta

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Antwort auf: Antwort #279952 in Angst vor Implantat-Operation
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