Über 100 Teilnehmer beim 5. MOIkaner-Treffen „Reunion“: Master-Begeisterung für Knochen – und seine Rekonstruktion
Dr. Derk Siebers, wie seine Mit-Initiatoren Peter Albrecht, Dr. Georg Roßmann-Heuer und Dr. Jörn Werdelmann erfolgreicher MSc.-Absolvent, organisiert mit seinen Kollegen die immer größer werdenden Reunion-Treffen in Berlin: „Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltung ist die fortwährende Auseinandersetzung sowie die Diskussion und der Erfahrungsaustausch qualifizierter Spezialisten auf hohem Fachniveau für unsere Patienten.“ Die große Expertise, die diese Teilnehmergruppe mitbringt, ist für die Referenten der Tagung eine anspruchsvolle Herausforderung – allerdings geht es bei den „Reunion“-Treffen weniger um das Lernen durch Frontalvortrag als eher um gemeinsames Erarbeiten der besten fachlichen Vorgehensweise auf Grundlage der aktuellsten wissenschaftlichen Studien. Hierfür liefern die Referenten die Kernaspekte – im vergangenen November Dr. Eduardo Anitua, Dr. Gerhard Iglhaut und Prof. Fouad Khoury zu „Augmentation mit synthetischen Materialien“ versus „Augmentation mit körpereigenem Knochen“ und „Biologische Prinzipien bei der Augmentation“. Hinzu kamen Vorträge und Diskussionen zu technischen Vorgehensweisen rund um das Spezialthema „Schalentechnik in der Augmentation“.
Fortschritt im Spannungsfeld der Erfahrung
Der besondere fachliche Reiz: Die Denk- und Vorgehensweise von Dr. Iglhaut und Prof. Khoury standen sich diametral gegenüber. Für die Teilnehmer hatte das den spannenden Effekt, eine große Bandbreite an Möglichkeiten von jeweils hocherfahrenen Referenten authentisch übermittelt zu bekommen und selbst abwägen zu können, was für die eigene Praxis und Persönlichkeit der „richtige“ Weg ist. Dass überhaupt so viel über Knochenersatzmaterial gearbeitet und selbiges vielfältig produziert wird, sah Prof. Khoury in der nicht ausreichenden Verfügbarkeit körpereigenen Materials: „Leider hat der körpereigene Knochen keinen Sponsor…“ Sein Konzept der „Schalentechnik“ funktioniert den Eigenknochen zu einer körpereigenen Barriere um, in dessen Schutz partikulierter Knochen innerhalb von drei Monaten zu vitalem Knochengewebe umgebaut wird. Dr. Anitua ging ebenfalls auf das Thema „Gewinnung körpereigenen Knochens“ ein und faszinierte die Teilnehmer mit seiner Gewinnung von Knochenspänen durch trockene, untertourige Implantatbettaufbereitung. Was man beachten muss, wenn man auf Knochenersatzmaterial zurückgreifen muss, berichte Dr. Iglhaut, der beispielsweise betonte, wie wichtig die korrekte dreidimensionale Implantatposition vor allem in der ästhetischen Zone ist. Pluspunkte fanden sich bei der Tagung für die kurzen Implantate: Sie machten in bestimmten Fällen große vertikale Knochenaufbauten vermeidbar – und zwar erfolgssicher. Dr. Siebers MSc.: „Für uns war es interessant zu sehen, wie viele unterschiedliche Konzepte eindrucksvoll funktionieren – und dass der Erfolg mancher Vorgehensweise sicher auch vom Können und Wissen des Behandlers abhängt und natürlich von seinem wiederholten Umgang mit der Methode, die das Verfahren vertraut macht.“
Gratulation zum Reunion-Jubiläum gab es nicht zuletzt von Prof. Dr. Günter Dhom, Direktor des DGI-Steinbeis-Masterstudiengangs – und ein Kompliment für das Programm 2012: Die 6. „Reunion“ vom 9. – 11. November 2012 wird sich um „3D & CAD-CAM in Implantologie und Prothetk“ drehen, die derzeit bereits feststehenden Referenten: Prof. Dr. Nikolaus Behneke, Dr. Oliver Hugo, PD Dr. Dr. Daniel Rothamel und Dr. Markus Schlee. Infos & Anmeldung: www.mastertreffen.de