Straumann hat den Implantologie-Markt der USA im Visier
Die Idee hat sich ausbezahlt. Im Vorfeld der Bekanntgabe des
Jahresergebnisses 2004 hatte Stocks die Aktien von Straumann für Trader
auf «Verkaufen» gesetzt (Ausgabe 04/05) und riet: «Nach Rückschlag
zukaufen.» In Zahlen ausgedrückt heisst dies: Von knapp 280 Franken
rutschte der Kurs spektakulär in die Nähe der 250-Franken-Marke, um
sich auf Grund des ermutigenden Zahlenmaterials wieder deutlich zu
erholen. Und in der Tat ist der Optimismus in Basel ungebrochen: 2005
soll das Umsatzwachstum rund 20 Prozent betragen; doch es ist ein
offenes Geheimnis, dass das Straumann-Management schon
traditionellerweise konservative Zielsetzungen kommuniziert. Schneller
als der Gesamtmarkt für Zahnimplantate, heisst denn auch die Devise
und dieser wächst revidierten Schätzungen zufolge bereits mit eben
dieser Geschwindigkeit.
Der Zahnimplantate-Absatz hat zuletzt leicht an Dynamik verloren, was
in erster Linie an Deutschland liegt. Im weltweit zweitgrössten Markt
hinterlassen die einschneidenden Gesundheitsreformen (insbesondere beim
Zahnersatz) ihre Spuren. «Straumann wird in Deutschland 2005 aber von
einer verbesserten Situation der Rückvergütung profitieren», sagt
Christoph Gretler von Credit Suisse First Boston (CSFB). «Zusammen mit
dem veränderten Distributionsmodell in Italien und der deutlich
aufgestockten Verkaufseinheit in den USA weist das Unternehmen grosses
Potenzial auf.» Nicht zuletzt der aggressive Kurs in Nordamerika soll
seine Früchte tragen: Bis 2008 will Straumann in dieser Region einen
Marktanteil von 35 Prozent für sich beanspruchen.
Mit einem «Outperform»-Rating hat CSFB das Kursziel von 320 auf 330
Franken angehoben. Die optisch hohe Bewertung derAktie ist in diesem
schnell wachsenden Segment gerechtfertigt. Langfristig gehört die Aktie
zu den Top-Investments in der Medizinaltechnologie. Die
Bruttogewinnmarge von 30 Prozent hat zuletzt Rekordhöhen erreicht und
soll weiter gesteigert werden. Mit der Erhöhung der Dividende zollt das
Management sicher auch der rasanten Kursentwicklung Tribut die neu
ausbezahlten 2 Franken (statt 1.55 Franken) sind per se kein
Kaufargument.
Credit SuisseFirstBoston war in den letzten 12 Monaten als Investment
Bank für Straumann tätig oder wird sich in den nächsten 3 Monaten darum
bemühen.