Straumann 2005 steigerte 2005 Gewinn um über 20 Prozent- Analysten enttäuscht
Die Basler Zahnimplantate-Hersteller Straumann hat für 2005 erneut ein
Rekordergebnis vorgelegt. Der Umsatz kletterte um 21 Prozent und
überstieg erstmals die Grenze von einer halben Milliarde Franken. Der
Reingewinn erhöhte sich um über einen Viertel auf 128 Millionen
Franken, wie Straumann am Donnerstag bekannt gab.
(ap) Das Gesamtergebnis der Gruppe kam durch ein solides Umsatzwachstum
zustande, das gegen Ende des Jahres verstärkt wurde, wie Konzernchef
Gilbert Achermann an der Medienkonferenz in Basel ausführte. Sowohl in
Schweizer Franken als auch in Lokalwährungen stieg der Umsatz um rund
21% von 420 Mio. Fr. im Jahr 2004 auf 510 Millionen. Die Steigerung sei
insbesondere auf das organische Wachstum zurückzuführen, dessen Anteil
am gesamten Umsatzwachstum 16 Prozentpunkte betrug. Durch die
Akquisition der italienischen Vertriebsgesellschaft BIO Anfang Jahres
und die Übernahme des Produktvertriebs in Australien zur Jahresmitte
stieg der Umsatz um 5 Prozentpunkte.
Höhere Gewinnmargen<;br />
Der strategische Ausbau der Produktion und das innovative
Produkteportfolio drückten zwar auf die Bruttogewinnmarge, konnten
jedoch durch den unterproportionalen Anstieg der Betriebskosten
grösstenteils aufgefangen werden. Der Betriebsgewinn (Ebit) wuchs in
der Folge um 22,8% auf 155,9 Mio. Fr. und die Ebit-Marge erhöhte sich
leicht auf 30,6 Prozent. Die Herstellungskosten stiegen von 18% auf 19%
des Umsatzes. Der Reingewinn stieg um 27,5% auf 128,2 Mio. Fr. und die
Nettogewinnmarge um 1 Prozentpunkt auf einen Viertel des Umsatzes.
Straumann schlägt vor, 2,50 Fr. pro Aktie auszuschütten.
Wie Achermann ausführte, wurde in allen Regionen ein Umsatzwachstum
verzeichnet. So legte Europa, dessen Anteil am Konzernumsatz 62%
ausmacht, besonders im vierten Quartal zu und erreichte eine
Umsatzsteigerung um 21% auf 316 Mio. Franken. «Auf dem amerikanischen
Markt hat Straumann seine Position als Nummer zwei gestärkt», sagte
Achermann. Der Umsatz stieg um 19% auf 131 Mio. Fr. und machte damit
26% des Gesamtumsatzes aus. Damit wuchs das Geschäft etwas schneller
als der US-Markt, die Zielvorgaben wurden aber nicht erreicht. Der
Umsatz in der asiatisch-pazifischen Region stieg um über einen Viertel
auf 51 Mio. Franken. Per Ende Jahr hat Straumann 1342 Mitarbeiter
beschäftigt, über 200 mehr als im Vorjahr.
Analytiker enttäuscht
Für das kommende Jahr wird mit einem weiter anhaltenden Wachstum leicht
über dem Marktdurchschnitt und mit stabilen Rentabilitätsmargen auf dem
Niveau des vergangenen Jahres gerechnet. Analytiker und Anleger
reagierten enttäuscht auf das Ergebnis. Zwar wurde Umsatzwachstum
honoriert, Ebit und Reingewinn lagen aber unter den Erwartungen. Zudem
wurde der Ausblick als verhalten bezeichnet.
Der Kurs der Straumann-Aktie gab nach Börsenbeginn um bis zu 1,2% auf 293,5 Franken nach, erholte sich aber rasch wieder.