Steuerungsmechanismen der RNA: Eingriffe in Krankheitsentwicklungen möglich
Jedoch ist nicht jeder Teil des Stranges für die Übersetzung in Proteine von Bedeutung, diese befinden sich lediglich in der Mitte, im sogenannten ORF (open reading frame). Bis zu diesem Teil behindern uORF’s (upstream ORF), in der MRNA enthaltene Genprodukte mit Störsignalen, den Ablauf der Translation. Wissenschaftler des Zentrums für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg fanden nun heraus, dass es bei der Übertragung von DNA einen Kontrollmechanismus gibt, der die mit Störsignalen versehene mRNA gezielt umsteuert. Mit diesem großen Einfluss auf die Zytogenese und das Gewebewachstum reguliert das System spezifisch die Produktion bestimmter Mengen von ausgewählten Proteinen. Dr. Kent Duncan, Studienleiter und Forschergruppenleiter im ZMNH des UKE erhofft sich u.a. auch im Rahmen seiner Arbeit in der Landesforschungsförderung weitere Erkenntnisse über die Kontrollmechanismen der molekularen Regulierung von Zellwachstum und -vermehrung. Einblicke in die molekularen Wirkmechanismen und Kontrollsysteme könnten helfen, Gewebeschäden durch angeborene Gendefekte, degenerative Erkrankungen mit fehlgesteuerter Regulierung von Gewebewachstum zu therapieren, sowie vielleicht auch später gezielt gesteuertes Gewebewachstum ohne onkogene Nebenwirkungen zu entwickeln.