Start der DGI-Master of Science Implantologie

Am 2. April nahmen 4 Zahnärztinnen und 31 Zahnärzte als erste
Studiengruppe des postgradualen und berufsbegleitenden Studiengangs
»Master of Science in Oral Implantology« in Berlin ihr Studium auf. Die
Einführungsveranstaltung fand in den lichten Seminarräumen der
Steinbeis-Hochschule in Berlin-Friedrichshain statt. Die Dozenten boten
in acht Vorträgen während der eineinhalbtägigen Veranstaltung ein
breites Informationsspektrum: Neben Informationen über den Studiengang,
gab es in mehreren Beiträgen – von der Augmentation bis zur komplexen
prothetischen Rehabilitation – Wissenschaft für die Praxis. Auch das
Praxismarketing und die Patientenführung kamen nicht zu kurz.

Fortbildung auf höchstem Niveau. Mit dem Master-Studiengang reagiert
die mit über 4500 Mitgliedern größte europäische Fachgesellschaft im
Bereich der Implantologie auf den steigenden Bedarf in der
Zahnärzteschaft nach einer Fortbildung auf international höchstem
Niveau. »Wir beobachten seit Jahren eine steigende Nachfrage nach
unseren wissenschaftlich basierten und praxisorientierten
Fortbildungsangeboten«, erklärt DGI-Vizepräsident Günter Dhom, der den
neuen Studiengang federführend mit anderen Experten entwickelt hat und
als Direktor des Steinbeis-Transfer-Instituts Management of Dental and
Oral Medicine den Studiengang leitet. Seine Schlussfolgerung aus diesem
Trend: »Für viele Kolleginnen und Kollegen ist die Implantologie
Bestandteil einer zukunftsorientierten Zahnmedizin.« Der im Dezember
2004 implementierte Studiengang, der mit einer Master-Thesis und dem
international angesehenen akademischen Titel »Master of Science in Oral
Implantology« abschließt, bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihre
implantologischen Fähigkeiten auf höchstem Niveau und in konzentrierter
Form zu aktualisieren.
Dies sehen die Studierenden genauso. »Als ich mein Studium 1992
beendete«, erzählt Dr. Ingo Röller aus Dortmund, »war die Implantologie
noch nicht so etabliert.« Darum absolvierte der Zahnmediziner zunächst
das Curriculum Implantologie und sattelt jetzt den Master-Studiengang
drauf. »Ich wollte nicht einfach nur mitschwimmen, sondern vorne dabei
sein.« Für Röller ist der Studiengang die optimale Vorbereitung: »Es
ist wichtig, dass die Verantwortung für eine implantologische
Behandlung – von der Operation bis zur Prothetik – möglichst in einer
Hand bleibt.

In der Implantologie lernt man nie aus. Dr. Elisabeth Niggl aus dem
bayerischen Steingaden, ebenfalls Absolventin des DGI-APW-Curriculums,
möchte ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ebenfalls noch weiter vertiefen
und am Ball bleiben. »In der Implantologie bewegt sich sehr viel, viel
hat sich geändert oder ist dabei sich zu ändern, dass man nie
auslernt.« Außerdem sei dieser Bereich ein besonders spannendes Gebiet
der modernen Zahnmedizin mit hohem Zukunftspotenzial.

Keine Anfänger. Dass die Dozenten mit den Studierenden keine Anfänger
vor sich haben, bekamen sie bei den Diskussionen der Voträge zu spüren.
Da wurde kritisch und kompetent nachgehakt – bemühte
Höflichkeitsfragen: Fehlanzeige. Die Atmosphäre war ungezwungen und
kollegial. »Es ist eine große Bestätigung für uns«, sagt Günter Dhom,
»dass wir eine so motivierte Gruppe mit erheblichen Kenntnissen
betreuen dürfen.«
Dass sich die Studierenden schnell zusammengefunden haben, wurde
bereits bei der Abendveranstaltung im historischen Schöneberger Rathaus
deutlich. Eingestimmt von der Filmaufzeichnung jener brühmten Rede, die
John F. Kennedy im Jahr 1963 mit seinem Bekenntnis »Ich bin ein
Berliner« beendete, hatten die Studierenden die Möglichkeit, sich am
historischen Rednerpult mit einigen launigen Worten vorzustellen. Die
Stimmung war fröhlich und heiter, es fanden sich nicht nur kompetente
Zahnärzte und Zahnärztinnen zusammen, sondern auch passionierte
Marathonläufer, Motorradfahrer und Segler.

Bereits 138 Anmeldungen. Wie groß das Interesse der Zunft an diesem
neuesten Angebot der DGI ist, lässt sich an den Anmeldungen und
Anfragen ablesen. Rund 300 Interessenten haben sich ausführliche
Informationen zukommen lassen. 138 Implantologie-Fans haben sich
verbindlich angemeldet, davon zwölf Zahnärztinnen.
Das Angebot lockt nicht nur die Absolventen des DGI-APW-Curriculums
Implantologie, das als einziges Curriculum zu 100 Prozent inhaltlich
und finanziell auf den Studiengang angerechnet wird: Immerhin 50 der
zukünftigen Master-Studenten haben das Curriculum nicht absolviert und
steigen gleich in den Studiengang ein.

Die DGI reagiert mit einer Ausweitung des Angebots. Die
Fachgesellschaft reagiert auf das große Interesse am Studiengang. »Wir
gehen im Herbst mit drei Kursen an den Start«, erklärt Professor
Heinrich Hanika, Stellvertretender Direktor des
Steinbeis-Transfer-Instituts Management of Dental and Oral Medicine und
Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule für Wirtschaft in
Ludwigshafen. Schließlich wolle man die Interessenten nicht zu lange
warten lassen.Darüber hinaus werden im Jahr 2006 jeweils zwei Kurse im
Frühjahr und im Herbst starten.
Zur Anatomie nach Budapest. Fest steht ebenfalls, dass der
Anatomie-Kurs an der Semmelweis-Universität in Budapest stattfinden
wird, die Studierenden in der Anatomie besonders gute Möglichkeiten
bietet.

Das Angebot richtet sich an approbierte Zahnärztinnen und Zahnärzte mit
einer mindestens zweijährigen zahnärztlichen Berufserfahrung. Das
Studium dauert 24 Monate.

Letzte Aktualisierung am Montag, 29. November 1999