Prothetische Behandlungskonzepte im Fokus des PEERS-Jahrestreffen in Berlin

Zu Beginn der Veranstaltung ging Dr. Henry Salama auf die Möglichkeiten ein, in der ästhetischen Zone des Oberkiefer-Frontzahnbereichs möglichst optimale Ergebnisse nach Extraktion und Implantation zu erzielen. Neben den Ursachen für ästhetische Misserfolge zeigte er eine Reihe wichtiger Maßnahmen auf, die zu ansprechenden Ergebnissen führten. Im zweiten Vortrag sprach Prof. Dr. Bjarni Pjetursson über die Überlebensraten implantologischer Versorgungen. Anhand der vorhandenen Literatur zeigte er in seinem sehr lebendigen und humorvollen Vortrag, dass langfristig rein implantatgetragene Versorgungen deutlich bessere Überlebensraten aufweisen als kombinierte implantat- und zahngestützte prothetische Versorgungen. Er wies jedoch auch kritisch darauf hin, dass Überlebensraten nicht gleichzusetzen sind mit Erfolgsraten. So weist eine Studie der Universität Bern nach, dass in 16,8 Prozent der untersuchten implantatprothetischen Versorgungen biologische, technische oder ästhetische Komplikationen auftreten.
In der zweiten Session des Vormittags stellte PD Dr. Christian Mertens den kompletten digitalen Workflow von der Planung bis zur prothetischen Rekonstruktion im Rahmen einer Implantatversorgung vor. Das SmartFix-Konzept für XiVE- und ANKYLOS-Implantate zur Versorgung anguliert gesetzter Implantate wurde in einem gemeinsamen Vortrag von Dr. Rainer Fangmann und ZTM Fabian Zinser anhand zweier Fallbeispiele dargestellt. Zum Abschluss berichtete Dr. Jan Brandt vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Frankfurt über eine Studie zur Patientenzufriedenheit mit Unterkieferprothesen auf zwei Implantaten, die mit Lokatoren gestützt beziehungsweise mit Galvanokronen gefertigt wurden. Hierbei konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Konstruktionsprinzipien festgestellt werden. Im Anschluss stellte Dr. Helmut Steveling die Lokatorenverankerung mit den wesentlichen Vor- und Nachteilen im klinischen Praxisalltag vor.
Der Nachmittag stand unter dem Motto „Zahnloser Oberkiefer – 4 Behandlungskonzepte“. Alexander Fischer präsentierte sein bevorzugtes Versorgungskonzept mit verschraubten ATLANTIS-ISUS-Brücken auf sechs Implantaten. Anschließend referierte Dr. Wolfram Knöfler über das Konzept der steggestützten Versorgung auf vier bis sechs Implantaten. Dr. Paul Weigl beschrieb das Konzept der Keramik-Galvano-Konusprothese auf Implantaten und zum Abschluss bewertete PD Dr. Andre Büchter rückblickend den Wandel der Behandlungskonzepte des zahnlosen Oberkiefers in den letzten 20 Jahren. Im Anschluss an die Vorträge fand eine lebhafte Diskussion des Auditoriums unter Leitung von Prof. Dr. Meike Stiesch statt. Hierbei zeigte sich, dass jedes der vorgestellten Versorgungskonzepte seine Berechtigung hat und die Therapieplanung nach den Wünschen der Patienten, den individuellen Befunden und den bevorzugten Vorgehensweisen des Zahnarztes ausgerichtet werden muss.
Zum Abschluss des Jahrestreffens wurden im Rahmen der feierlichen Abendveranstaltung die Gewinner der PEERS-Förderpreise geehrt:
Dr. Hari Petsos (Soest), mit seiner Dissertation „Der Einfluss unterschiedlicher Fachkompetenz auf die inter- und intraindividuelle Bewertung der Ästhetik von implantatgetragenen Frontzahnkronen“.
Dr. Maximilian Blume (Frankfurt) mit der Fallpräsentation „Kombiniert skelettal/dentale Rekonstruktion bei ausgeprägter maxillärer Elongation mittels 9 ASTRA TECH OssesSpeed TX Implantaten und individuellen ATLANTIS-Abutments“.
Dr. Paula Korn (Dresden) mit dem Poster „Förderung der periimplantären Osteogenese durch Implantatbeschichtung“.
Dr. Mischa Krebs (Alzey) mit seiner Publikation „Long-Term Evaluation of ANKYLOS Dental Implants, Part I: 20-Year Life Table Analysis of a Longitudinal Study of More Than 12.500 Implants“.
Der Implantat-Prothetik-Preis, der gemeinsam mit der Klaus-Kanter-Stiftung verliehen wird, ging an ZTM Katy Trepte (Berlin) für ihre Arbeit „Individuell gefertigtes Zirkondioxidabutment auf Titanklebebasis mit einer individuell geschichteten Zirkondioxidkrone“.
Zusätzlich wurde noch der IIS-Award (Investigator Initiated Studies) für die beste Präsentation im Rahmen der EAO in Dublin an Dr. Katarzyna Gurzawska (Charité, Berlin) überreicht. Sie hatte die Jury mit ihrem Vortrag über „Plant-derived molecules, pectins as a novel nanocoating for improvement of osseointegration“ überzeugt.
Die rege Zunahme an Mitgliedern bei PEERS zeigt das große Interesse unter implantologisch tätigen Zahnärzten an einem kollegialen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch. Seit 2006 wurde das Präsidium vom Präsidenten Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld geleitet, und im Zuge der Integration wird er seit 2013 vom Co-Präsidenten PD Dr. Dietmar Weng unterstützt. Um die steigenden Aufgaben besser bewältigen zu können, wurde im Rahmen der Wahl in Berlin das Präsidium von bisher sechs auf jetzt elf Mitglieder erhöht. Fünf weitere Kandidaten stehen als Nachrücker zur Verfügung.
Die Veranstaltung ermöglichte neben den Vorträgen auch einen regen Erfahrungsaustausch, was von den Kollegen sehr intensiv genutzt wurde. So war die Stimmung bestens und die Teilnehmer freuen sich schon auf das nächste Treffen im kommenden Jahr.

Über DENTSPLY Implants
DENTSPLY Implants ist aus dem Zusammenschluss zweier erfolgreicher und innovativer Unternehmen der dentalen Implantologie hervorgegangen: DENTSPLY Friadent und Astra Tech Dental. DENTSPLY Implants bietet ein umfassendes Sortiment an Zahnimplantaten wie ANKYLOS®, dem ASTRA TECH Implant System™ und XiVE® sowie digitale Technologien wie patientenindividuelle CAD/CAM-Lösungen mit ATLANTIS™ und SIMPLANT® für die computergeführte Implantologie. Des Weiteren gehören Lösungen für die Knochenregeneration mit FRIOS® und das STEPPS® Marketingprogramm für die professionelle Praxis- und Laborentwicklung zum Portfolio. DENTSPLY Implants schafft Mehrwert für Zahnärzte und ermöglicht vorhersagbare und dauerhafte Ergebnisse in der Implantatbehandlung, die zu einer höheren Lebensqualität für Patienten führen. Weitere Informationen unter www.dentsplyimplants.de.
Über DENTSPLY International
Als einer der weltweit führenden Hersteller in der Dentalbranche vertreibt DENTSPLY International Inc. hochwertige Dental- und Medizinprodukte. Seit über 110 Jahren hat DENTSPLY durch sein Engagement für Innovation und professionelle Zusammenarbeit sein Sortiment an Marken-Konsumgütern, Geräten und Instrumenten permanent verbessert. Das in den USA ansässige Unternehmen operiert weltweit und besitzt Vertriebsniederlassungen in mehr als 120 Ländern. Weitere Informationen unter www.dentsply.com.

Letzte Aktualisierung am Montag, 29. September 2014