Paradiesische Zukunft für Implantologie
Eine ganze Reihe „Blicke zurück“ auf den Anfang des Verbandes, aber
auch viele Ausblicke nach vorn gab es beim 1. Herbstfest des BDIZ/EDI
am 2.Oktober in der politischen Hauptstadt Berlin: „Wir haben in den
letzten Jahren viele Facetten von Lobbyarbeit entwickelt und
aufgebaut“, sagte Verbandsvorsitzender Dr. Helmut B. Engels bei der
Begrüßung der Gäste im Berliner Hotel Steigenberger, „es war an der
Zeit und traf sich gut mit unserem Verbandsjubiläum, ein Forum in
Berlin zu schaffen für den berufspolitischen Austausch im Fachgebiet
und mit der Politik.“ Der Verband habe in vielen Einzelgesprächen, aber
auch bei größeren Runden die Interessen der Mitglieder vertreten und
manchen Stein bewegt, der die Implantologie in den Praxen zu gefährden
drohte. „Wir sind ein Verband, der aufpasst, wir haben dafür das Mandat
unserer Mitglieder und nehmen das sehr ernst!“
„Tumorstiftung“ mit vielfältigem Nutzen ist auf dem Weg
Einer der Punkte, die auf dem Aufgabenkatalog an oberster Stelle
stehen, sprach der Stellvertretende Vorsitzende Christian Berger im
Rahmen der Grußworte an: „Wir haben mit Blick auf die in vielerlei
Hinsicht bedenklichen Überlegungen zur Aufnahme implantologischer
Leistungen in den BEMA die Grundlage für eine Lösung entwickelt und
unter Federführung der Bundeszahnärztekammer auf den Weg gebracht: Die
in Gründung befindliche ‚Tumorstiftung der deutschen Zahnärzteschaft’
wird den bedauernswerten Patienten, die unter den § 28 .. als
Ausnahmeindikation fallen, eine unentgeldliche Versorgung mit
implantatgetragenem Zahnersatz ermöglichen. Die Zusammenarbeit
implantologischer Organisationen und der Industrie entlastet die
Solidargemeinschaft von diesen Kosten, die Beschreibung von
Leistungspositionen im BEMA und der damit verbundene hohe
Verwaltungsaufwand für eine extrem kleine Gruppe an Patienten wird
überflüssig.“ In den 15 Jahren BDIZ und jetzt BDIZ/EDI habe der Verband
zwei Jahrhunderte überbrückt – das erste habe der Entwicklung der
Implantologie gegolten, das zweite der Optimierung und der
Europäisierung. „Kein Berufsstand kann sich europäischen Fragen
entziehen, denn wir alle sind betroffen, auch wenn noch nicht jeder
merkt, dass es auch die eigene Praxis berühren wird“, sagte Christian
Berger, „wir haben deshalb frühzeitig einen europäischen Austausch und
eine europäische Zusammenarbeit aufgebaut und sorgen dafür, dass unsere
Kollegen auch hierzulande auf die Zukunft vorbereitet sind.“
„Draußen warten Millionen Patienten auf Implantate“
Eine Menge Anlass, optimistisch in die Zukunft zu schauen, sah
Gast-Redner Dr. Michael Sachs (Nobel Biocare): „Wir haben eine
paradiesische Zukunft vor uns!“ Im vergangnen Jahr seien 465.000
Implantate gesetzt, vermutlich also rund 230.000 Patienten entsprechend
versorgt worden. „Aber da draußen“, sagte er und zeichnete einen großen
Bogen um die Veranstaltung im Saal, „ da draußen warten 3,8 Millionen
Patienten in Deutschland auf implantatgetragenen Zahnersatz – aber
viele von ihnen wissen das noch gar nicht. 80 % der Menschen wissen
nicht was ein Zahnimplantat ist, und wir müssen uns klar machen: 70 %
der Zahnärzte, Ihre Kollegen, sprechen nicht über Zahnimplantate oder
machen sie schlecht. Dabei sind 80 % der Patienten mit Zahnimplantaten
geradezu begeistert. „Hier gibt es viel zu tun. Wir haben eine
gemeinsame Aufgabe. Es ist gut, dass es einen Verband wie den BDIZ/EDI
gibt, der das mit unterstützt!“
Quelle: BDIZ/EDI