Orientierung für die Praxis – 6. Internationaler Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI)

„Wir sind die Fachgesellschaft, in der Praktiker und Hochschulvertreter in freundschaftlicher Atmosphäre auf gleicher Augenhöhe diskutieren können,“ erklärte der neue Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI) Dr. Georg Bayer, Landsberg am Lech, in seiner Antrittsrede während des 6. Internationalen Jahreskongresses vom 17. bis 19. September im Karlsruher Kongresszentrum. Und genau das zeichnete die drei Kongresstage aus: Ob im Mainpodium, dem DGOI Podium, dem Podium für die jungen Implantologen, den Workshops der Sponsoren oder während der Pausen – die rund 400 Teilnehmer pflegten den offenen Dialog untereinander und mit den namhaften Referenten aus dem In- und Ausland. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die beiden aktuellen Leitthemen des Mainpodiums „Implantologie ohne Augmentation?“ und „Digitalisierung der Implantologie“. Prof. (NYU) Ady Palti, Pastpräsident der DGOI und Präsident des ICOI, hatte ein wissenschaftlich fundiertes Programm mit hohem Praxisbezug zusammengestellt. Die internationale Ausrichtung der Fachgesellschaft und die enge Kooperation mit dem Weltverband ICOI betonte Co-Chairman Dr. Kenneth Judy in seiner Ansprache zur Kongresseröffnung.

Neben dem Mainpodium bot der Kongress weitere Informationsebenen wie das erfolgreiche Podium für die implantotologische Fachassistenz, das in diesem Jahr mit über 50 Teilnehmerinnen eine Rekordbeteiligung verzeichnete. Auch die Workshops der Sponsoren am Freitagnachmittag waren mit teilweise mehr als 50 Zahnärzten sehr gut besucht. Die Ausstellung im Foyer des Kongresszentrums mit rund 40 Dentalherstellern bot ein umfassendes Produktspektrum zu Materialen, Implantaten und Technologien.

Der Themenblock „Implantologie ohne Augmentation“ stellte verschiedene Konzepte vor: Zum Beispiel die ersten Erfahrungen mit rhBPM-2, welches das Wachstum des Knochens anregt. Der Schwerpunkt der Diskussion lag auf den Mini-Implantaten mit einer Länge von acht bis neun Millimetern und der Frage, ob diese Implantate genügend Sicherheit bieten. Die aktuelle Studienlage wurde detailliert vorgestellt und teilweise auch kontrovers diskutiert. Insgesamt zeigt sich, dass die kurzen Implantate mit hoher Wahrscheinlichkeit genauso belastbar sind wie die konventionellen Implantate.

Im Mittelpunkt des Themenkreises „Digitalisierung in der Implantologie“ standen die Arbeitsabläufe mit der 3-D-Diagnostik und Planung. So ging es für die Referenten vor allem darum, eine praxisgerechte Übersicht über die Fälle zu geben, in denen die 3-D-Technologie hilft mögliche Komplikationen zu vermeiden und wie mit ihrer Unterstützung Behandlungszeiten massiv verkürzt werden können. Zudem wurde diskutiert, in welchen Fällen die dreidimensionale Diagnostik um die schablonengeführte Chirurgie ergänzt werden sollte – beispielsweise in schwierigen Ausgangssituationen mit wenig Platz und geringem horizontalen Knochenangebot. Jedoch warnten die Referenten, dass die 3-D-Diagnostik keine prothetisch orientierte Planung ersetzen dürfe.

Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer auch die zahntechnischen Vorträge, die in diesem Jahr zum ersten Mal in das Programm des Mainpodiums integriert waren. Die Referententeams aus Zahnarzt und Zahntechniker zeigten gemeinsame Konzepte für Problemlösungen hinsichtlich der Rot-Weiss-Ästhetik. Dabei wurde deutlich, dass die Digitalisierung mit virtuellen Wax-up´s und Konstruktionen in der zahntechnischen Welt eine immer wichtigere Rolle spielen.

Der 7. Internationale Jahreskongress der DGOI findet gemeinsam mit dem ICOI World Congress vom 26. bis 28. August 2010 in der Hansestadt Hamburg statt.

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Bild 1:
Die neu gewählten Vorstandsmitglieder der DGOI mit den beiden Kassenprüfern vlnr.: Prof. Dr. Georg H. Nentwig, Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller, Dr. Kenneth Judy(ICOI),Präsident Dr. Georg Bayer, Pastpräsident Prof. (NYU) Ady Palti, Dr. Eduard Krahé, Dr. Felix Drobig, Dr. Achim Wöhrle, Dr. Christof Niesel, Dr. Fred Bergmann, Dr. Eckhart Schmidt, Dr. Paul Weigl. Nicht auf dem Bild ist Dr. Marius Steigmann, Organisationsreferent und Beauftragter für internationale Kontakte.

Bild 2:
„Wir sind die Fachgesellschaft, in der Praktiker und Hochschulvertreter in freundschaftlicher Atmosphäre auf gleicher Augenhöhe diskutieren können“, so der neue DGOI Präsident Dr. Georg Bayer, Landsberg am Lech, zu Beginn des Kongresses.

Bild 3:
Rund 400 Teilnehmer waren zum 7. Internationalen Jahreskongress der DGOI gekommen.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 08. Oktober 2009