Nobel Biocare trotz Turbulenzen auf Kurs
Der Umsatz des schwedisch-schweizerischen Unternehmens wuchs um 24,8
(Lokalwährungen 24,0) Prozent auf 484,5 Mio. Euro (751,2 Mio. Franken).
Damit sei Nobel Biocare erneut deutlich stärker als der Markt
gewachsen, der um 18 bis 20 Prozent zugelegt habe, sagte Firmenchefin
Heliane Canepa vor den Medien in Zürich.
Zum starken Gewinnwachstum trug ein einmaliger Ertrag aus der
Veräusserung der Firma Entific Medical Systems bei. Aber auch der
Betriebsgewinn (EBIT) kletterte mit einem Plus von 41,3 Prozent auf
162,3 Mio. Euro rasant. Die Betriebsgewinn-Marge erreichte einen neuen
Rekord von 33,5 Prozent.
Nobel Biocare sei in allen Regionen klarer Marktführer, sagte Canepa.
Hohe Wachstumsraten erreichten die Regionen Nordamerika (+35 Prozent)
und Asien/Pazifik (+32 Prozent). In Europa (+14 Prozent) bremste
Deutschland wegen der Unsicherheiten durch die Gesundheitsreformen. In
der Schweiz legte Nobel dagegen 35 Prozent zu.
Die Turbulenzen um das Implantat NobelDirect sind für Canepa
abgeschlossen, nachdem die schwedische Gesundheitsbehörde Anfang Woche
mitgeteilt hatte, dass sie keinen Anlass für einen Rückzug des Produkts
vom Markt sehe. Zwei Professoren Göteborg hatten vor Knochenschwund bei
Anwendung des Produkts gewarnt.
Ein Knochenschwund könne dann eintreten, wenn das Implantat vom
Zahnarzt zu tief eingesetzt werde, sagte Canepa. Selbst dann werde aber
der Patient das Implantat nicht verlieren: "Er spürt es nicht einmal."
Die Patienten hätten die Berichte zwar beunruhigt, Nobel Biocare habe
aber deswegen keine Kunden verloren.