Navigation und Ästhetik in der Implantologie
In der ersten Septemberwoche veranstaltete Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang,
Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, das erste
Kieler Symposium über "Navigation und Ästhetik in der Implantologie".
Vor über 100 interessierten Kolleginnen und Kollegen aus Kiel und
Schleswig-Holstein wurde am Freitagnachmittag im Hotel Kieler Yacht von
erfahrenen Referenten die Versorgung mit Implantaten und die perfekte
ästhetische vollkeramische Prothetik demonstriert.
Als erster Vortragender stellte Prof. Dr.Dr.Wiltfang das Konzept des
Nobel Guide Systems vor, bei dem es sich um ein neues, minimal
invasives Behandlungskonzept für die atraumatische Sofortversorgung des
Patienten handelt. Anhand der Darstellung der Implantatpositionierung
durch CT-Planung und eines Video-Films einer Life-Op konnten die
Teilnehmer Step by Step das System und dessen Anwendung verfolgen.
Anschließend berichtete Priv. Doz. Dr. Dr. Nkenke, Universität
Erlangen, über erste klinische Erfahrungen mit Nobel Guide der Firma
Nobel Biocare. Mittels eines skalierten Fragebogens und klinischer
Beurteilung wurde das Nobel Guide System den konventionellen Sytemen
gegenübergestellt. Es zeigt sich, daß die "Guided Surgery" mit
Sofortversorgung deutlich bessere Werte aufweist, als die
konventionelle Versorgung. Dies gilt sowohl für die geringere
Morbidität als auch für die bessere Patientenakzeptanz.
Wissenschaftliche und klinische Aspekte zu "Immediate Function", "Soft
Tissue Integration" und "TiUnite" wurden von Ass.Prof.Dr.Glauser,
Universität Zürich, dargestellt. Anhand von Patientenbeispielen konnte
die Immediate Function an Einzelzähnen erfolgreich beurteilt werden. Am
TiUnite und der Vorstellung der verschiedenen Beschichtungen von
Implantatkörpern und Makrogeometrien ("Groovy") zeigte er den Nachteil
glatter Oberflächen versus rauer Oberflächen an rasterelektronischen
Auswertungen und die unterschiedlichen Knochenwachstumsmuster an
histologischen Präparaten, wobei er auch auf die Reaktion des
Weichgewebes bezogen auf die verschiedenen Oberflächen einging.
Anschließend stellte Prof. Dr. Dr. Terheyden, Leitender Oberarzt der
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Kiel die Indikationen
und Anwendungen aller gängigen Augmentationsverfahren vor und bewertete
Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren.
Als letzter Vortragender dieses Symposiums beschrieb Prof. Dr.
Dr.Tepper, Universität Wien, neue chirurgische und prothetische Aspekte
zur Erreichung optimaler Ästhetik anhand zahlreicher interessanter
Fälle, die er mit dem bekannten Wiener Charme vorstellte.
Beim anschließenden Abendessen im "Kaisersaal" nutzten die Teilnehmer
die Diskussionsmöglichkeiten im Kollegenkreis und mit den Referenten
und den Mitarbeitern der Industrie, wobei die Reaktion auf diese
Veranstaltung als sehr positiv gewertet werden konnte.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft