Laserfluoreszenz: Effektivität verschiedener Geräte in der Kariesfrühdiagnostik
Eine aktuelle Studie stellt die Geräte zweier Hersteller gegenüber und vergleicht die Sensitivität der beiden Messmethoden mit besonderem Augenmerk auf die Erkennung beginnender okklusaler Kariesläsionen.
Beim DIAGNOdent-Verfahren (KaVo Dental GmbH, Biberach, Deutschland) werden Kariesläsionen mittels fluoreszierender Lichtreaktion mit 655 Nanometer Wellenlänge (rotes Licht) klinisch erkannt und mittels eines Wertes auf einem Display angezeigt. Das Wirkungsprinzip besteht darin, dass rotes Licht weniger vom Zahn absorbiert wird und daher tiefer in den Zahn eindringen kann. Jedoch weist rotes Licht bei der Erkennung von initialen Schmelzläsionen Schwächen auf.
VistaProof (Duerr Dental AG, Bietigheim-Bissingen, Deutschland) verwendet die gleiche Technik mit einer Wellenlänge von 405 Nanometern (blaues Licht) in Kombination mit einer integrierten Intraoralkamera. Nach Digitalisierung des Videosignals werden zweidimensionale Bilder mit 720 x 576 Pixel und 3 x 8 Bit RGB Farbtiefe projiziert und können auf einem Computermonitor bewertet werden. Bei der Handhabung hingegen zeigt das DIAGNOdent-Verfahren gewisse Vorteile. Mit seinem 1 mm2 „großen“ Arbeitsende ist das DIAGNOdent-Gerät gegenüber der zehnfach größeren Spitze (1cm2) des VistaProof deutlich leichter zu bedienen und kann einfacher auf die Zahnoberfläche aufgesetzt werden. Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass DIAGNOdent vor jeder Messung mittels einer Keramikoberfläche kalibriert werden muss. VistaProof kalibriert sich selbst. Auffallend war, dass sich beide Systeme deutlich in der Karieserkennung unterscheiden. Während DIAGNOdent eher in der Lage ist, erkrankte Zähne zu erkennen, können mittels VistaProof gesunde Zähne richtig diagnostiziert werden.
Fazit: Auch wenn die Laserfluoreszenztechnologie eine gute Ergänzung der vorhandenen Diagnosemethoden zur Detektion früher Kariesläsionen im Bereich der Kauflächen darstellt, gibt es Hinweise darauf, dass die Messmethoden noch nicht vollständig ausgereift sind und häufig falsch positive oder falsch negative Ergebnisse liefern. Hohe Fluoreszenzwerte können dabei auch durch Parameter wie Zahnstein, Biofilm, Reste fluoreszierender Prophylaxepaste oder minder mineralisierten Zahnschmelz bedingt sein.
Quelle:
E. Betrisey, N. Rizcalla, I. Krejci, S. Ardu: Caries diagnosis using light fluorescence devices: VistaProof and DIAGNOdent; Odontology (2014) 102:330–335; DOI 10.1007/s10266-013-0105-6