HOZ nur mit betriebswirtschaftlichem Bewertungssystem auf GOZ übertragbar
Für die BZÄK ist klar, dass die HOZ der
wissenschaftlich fundierte und betriebswirtschaftlich objektiv
ermittelte Vorschlag der Zahnärzteschaft für eine neue Gebührentaxe
ist. Aus ihrer Sicht ergibt sich daraus, dass eine systematisch saubere
Überführung der HOZ in eine neue GOZ es zwingend erfordert, die
untrennbar miteinander verbundenen HOZ-Bestandteile – wissenschaftliche
Leistungsbeschreibung und betriebswirtschaftliches Bewertungssystem –
gemeinsam zu übertragen. Die Übernahme beispielsweise nur der
Beschreibung ohne entsprechende Leistungsbewertung hingegen führt zu
systemischen Verwerfungen in der HOZ, die von der Zahnärzteschaft nicht
mitgetragen werden könnten. Aufmerksam beobachtet die BZÄK in diesem
Zusammenhang die sich verschlechternden ökonomischen und politischen
Rahmenbedingungen.
Nicht nur die Krise des Euro und die damit
verbundene Diskussion über die Finanzsituation des Bundes und der
Länder, sondern auch das Wahlergebnis in NRW und der damit
zusammenhängende Verlust der Bundesratsmehrheit könnten Auswirkungen
auf den Reformeifer und finanzielle Handlungsspielräume der
Bundesregierung haben. Für den Erfolg der Arbeitsgruppe wird es aus der
Sicht der BZÄK daher entscheidend sein, inwieweit sich die
Leistungsbewertung der HOZ vor diesem Hintergrund verwirklichen lässt.
Sollte es eine entsprechende betriebswirtschaftlich angemessene
Leistungsbewertung in der neuen GOZ nicht geben, wird die BZÄK sehr
genau prüfen müssen, wie sie gegebenenfalls die Interessen der
Zahnärztinnen und Zahnärzte sicherstellen kann.
Der Vorstand hat die BZÄK damit beauftragt,
konstruktiv am Novellierungsprozess der GOZ mitzuwirken. Dieses
Mitwirkungsmandat hat aber ohne Frage seine Grenze, wo die HOZ in ihrer
Gesamtlogik und Mechanik als tragfähige Alternative einer umfassend
beschriebenen präventionsorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
angetastet wird. Wie BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel auf der Sitzung des
Vorstands am Mittwoch betonte, wird die BZÄK in dieser Angelegenheit
weiter auf allen Stufen der politischen Kommunikation tätig bleiben und
die Entwicklungen aufmerksam verfolgen.