Ende der Legislaturperiode: Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde geht deutlich profiliert in die Zukunft

Mit einer weitgehend neuen Crew – unter Mitarbeit mancher ehemaliger Vorstandsmitglieder, die für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung gestanden hatten – konnte Präsident Professor Sader den damals vorgestellten neuen Kurs etablieren und darüber hinaus auch noch neue Wege erschließen: „In der DGÄZ gibt es seit Anfang an ein ausgeprägtes Team-Gefühl“, beschreibt Professor Sader die Grundhaltung der wissenschaftlichen Fachgesellschaft. In einem persönlichen Rahmen gehaltene Fortbildungsveranstaltungen wie die INTERNA in Westerburg, die internationale Jahrestagung am Tegernsee oder die über ganz Deutschland verstreuten Stammtische sind ein eindrückliches Zeichen für diese Grundhaltung, die sich bewusst von Großveranstaltungen abwendet. „Wir haben uns bereits sehr früh zu einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe nicht nur zwischen Klinik und Praxis, sondern vor allem auch mit den Zahntechnikern bekannt: Ohne deren Verständnis für unsere zahnmedizinischen Ansprüche in Ästhetik und Funktion können wir keine nachhaltigen Erfolge erreichen.“ Deswegen unterstützt die DGÄZ z.B. auch nachhaltig den Klaus-Kanter-Preis für Zahntechnik. Neben dem altbewährten aber neu überarbeiteten und weiterhin sehr erfolgreichem Ästhetik-Curriculum der APW stimmt ein neu etabliertes APW-Curriculum für Ästhetische und Funktionelle Zahntechnik das gegenseitige Wissen nun noch dezidierter ab und erwies sich schon vor dem Start im vergangenen Jahr als enormer Erfolg. Der nächste Kurs soll im Herbst beginnen.

„Bisher allerdings hatten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Praxis noch nicht in die Fortbildung mit einbezogen. Das war eine kleine Schwachstelle, die wir mit unserem PAss-Projekt nun ebenfalls geschlossen haben: Nun haben es ästhetisch ausgerichtete Zahnarztpraxen leichter, profilierte Mitarbeiterinnen mit geschultem Verständnis für die besondere Vorgehensweise rund um Ästhetik und Funktion zu finden bzw. weiterzubilden.“ Nach erfolgreicher PAss-Fortbildung (PAss = Prophylaxe-Assistent/in) bestätigt ein eigenes DGÄZ-Zertifikat die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten – darunter nicht zuletzt den besonderen Blick auf den Bereich Prophylaxe, einem Grundbaustein für nachhaltige Versorgung. Auch dieses Kursangebot, das seitens der Zahnärzte in der DGÄZ sehr begrüßt worden war, hatte einen hervorragenden Start; beide Kurse für 2012 waren nach kürzester Zeit ausgebucht und das Konzept wird künftig ebenfalls weitergeführt werden.

Wiewohl die Fachgesellschaft nicht zuletzt mit ihrem Young Esthetics-Preis schon immer Wert auf einen gut ausgebildeten Nachwuchs gelegt hatte, wurde unter Federführung von Professor Sader die Zielgruppe der Fortbildungen noch weiter verjüngt: „Wir erleben immer mehr an den Hochschulen, das schon heute der gesamte Rahmen der modernen Zahnheilkunde nicht mehr vermittelt werden kann – ein Manko für die Studenten, wenn sie nach der Ausbildung in der Praxis mit den gestiegenen Erwartungshaltungen der Patienten konfrontiert werden“, so der DGÄZ-Präsident. Der Vorstand hat daher ein sogenanntes „Starterkit Ästhetik“ entwickelt als freiwilliges Angebot für Studierende, sich frühzeitig mit den Grundregeln von Ästhetik und Funktion zu beschäftigen. Spätere Module stehen auch den Assistenz-Zahnärzten offen, um die eigene Sichtweise auf die besonderen Anforderungen und das eigene Können zu vertiefen. Das ist auch – allerdings auf einem außerordentlich hohen Level – das Ziel des nach vielen Jahren der Vorbereitung nun in 2011 gestarteten Masterstudiengangs in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald: „Wir waren etwas in Sorge, ob das Projekt ankommt, weil wir die zögerlichen Anmeldungen für andere Masterstudiengänge kannten – aber wir sind beinahe überrannt worden. Schon kurz nach Veröffentlichung war der erste Studiengang mit 25 Teilnehmern ausgebucht. Er ist ganz großartig in Greifswald gestartet, der nächste Studiengang steht am Start und ist ebenfalls schon gut gebucht. Wir freuen uns alle sehr darüber, dass das Konzept so gut ankommt und wir so ungemein positive Rückmeldungen erhalten.“

Neben all den Fort- und Weiterbildungsangeboten kommt die Wissenschaft aber nicht zu kurz. In zahlreichen Gremien der DGZMK ist die DGÄZ inzwischen vertreten, und der neu eingerichtete Wissenschaftsfond schlägt eine ganz neuartige Verbindung zwischen antragstellenden Praxen und teilnehmenden Hochschulen. Eine Multicenter-Studie der DGÄZ-Spezialisten steht kurz vor dem Abschluss.

Dass alle jungen Projekte, die das Programm der DGÄZ nun erweitern, mittlerweile erfolgreich auf der Bahn sind, ist der DGÄZ auch zu wünschen, denn: „Jetzt stehen wir vor der großen Herausforderung IFED: Im Jahr 2013 hat Deutschland den Weltkongress der IFED (International Federation of Esthetic Dentistry) zu Gast. Wir als DGÄZ sind der Ausrichter und bereits intensiv mit den Vorbereitungen befasst. Nach der INTERNA werden wir mehr darüber berichten.“ Das wird dann auch auf der Website zu finden sein, die ebenfalls in den letzten Wochen und Monaten optisch und inhaltlich neu gestaltet wurde ebenso wie das neue Logo, das durch Klarheit und Ästhetik besticht, ohne den alten Geist aufgegeben zu haben.

Professor Sader: „Das war eine wirklich arbeitsreiche, aber auch eine sehr erfolgreiche Zeit für die DGÄZ, die mit inzwischen über 2250 Mitgliedern längst zu einer der größten Fachgesellschaften in der DGZMK angewachsen ist – und wir freuen uns alle auf eine spannende gemeinsame Zukunft!“

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 27. März 2012