DGZMK-Jahrestagung – umfassende Leistungsschau der Zahnmedizin
Einen wohl einzigartigen Überblick über den Stand der
wissenschaftlichen Disziplinen innerhalb der Zahnmedizin liefert die
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde (DGZMK), die vom 30. September bis 2. Oktober in der
Liederhalle in Stuttgart stattfindet.
"Wer sich einen aktuellen Überblick über den 'State of the Art'
verschaffen will, der kommt an dieser Leistungsschau der Zahmedizin
nicht vorbei", sind die beiden Tagungsleiter, Prof. Dr. Dr. Dieter
Weingart (Stuttgart) und Dr. Bernhard Fuchs (Leonberg), überzeugt. Der
Kongress liefert neue theoretische Erkenntnisse über sein
wissenschaftliches Programm und setzt praktische Akzente mit den
Workshops der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW). Eine große
Industrieschau und ein attraktives Rahmenprogramm runden die
Veranstaltung ab.
"Das umfangreiche Angebot, die hochkarätigen Referenten und nicht
zuletzt die schöne schwäbischen Metropole machen den Besuch der
DGZMK-Jahrestagung zu einem echten Muß", glauben die beiden
Haupt-Organisatoren (das kompette Programm findet sich auf der
Internetsite www.dgzmk.de, auf der auch Anmeldungen erfolgen können).
Eines der Fachgebiete, die im Focus der Jahrestagung stehen, ist die
Parodontologie. "Am Beispiel der weiterentwickelten, differenzierten
Diagnostik und Therapie von Parodontalerkrankungen, basierend auf
Forschungsergebnissen aus jüngster Zeit, läßt sich sehr gut belegen,
das die Zahnmedizin als integraler Bestandteil der Medizin zu den
innovativsten wissenschaftlichen Disziplinen überhaupt zählt", führt
Dr. Fuchs aus, der auch Vizepräsident der DGZMK ist.
"Parodontopathien dürfen zweifellos als Volkskrankheit gelten, rund 80
Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Ihre Entstehung und ihre
Progression hängen von angeborenen, genetischen und erworbenen
Einflußfaktoren ab. Auf der Jahrestagung werden nicht nur die jüngsten
Erkenntnisse über Risikoindikatoren und -faktoren vorgestellt. Auch die
Risiken, die Parodontopathien für den allgemeinen Gesundheitszustand
bedeuten, beispielsweise Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte, die
im erkrankten Parodont freigesetzt werden, bleiben nicht
unberücksichtigt", so Dr. Fuchs.
Der "State of the Art" in der Parodontologie präsentiere ein Konzept
zum Management der Diagnostik und Therapie von Parodontopathien, von
denen nur einige wesentliche Aspekte erwähnt werden sollen:
– die mikrobielle Diagnostik mittels erweiterter, differenzierter Markerkeimtests;
– eine zielgerichtete, modifizierte Antibiose;
– minimalinvasive Therapie durch mikrochirurgische Techniken.
– adjuvante regenerative Verfahren, z.B. durch die Anwendung von Schmelz-Matrix-Proteinen mit erweiterten Indikationen.
Auch die neuen Erkenntnisse zum Root-Planning mittels
Ultraschallgeräten oder manuell könnten dem Therapeuten weiterhelfen.
Natürlich spielt, so Dr. Fuchs, auch die Parodontitisprävention eine
bedeutende Rolle. Sie unterteilt sich in drei Kategorien:
– eine primäre Prävention, die eine Parodontitisentstehung verhindern soll;
– die sekundäre Prävention, mit der eine Progression der Parondontitis verhindert werden soll;
– eine lebenslange Betreuung für chronisch Kranke, die im wesentlichen
zum Ziel hat, den Biofilm zu kontrollieren und hin zur physiologischen
Ebene zu verändern bzw. zu erhalten.
Dr. Fuchs freut sich, dass in Vorträgen und Workshops während der
Tagung die jüngsten Resultate und Entwicklungen präsentiert und
diskutiert werden können.
In turbulenten gesundheitspolitischen Zeiten, die in der Rücknahme der
Ausgliederung des Zahnersatzes aus der GKV für die deutsche
Zahnärzteschaft einen neuen Gipfel errreicht haben, kommen neben der
rein fachlichen Kompetenz auch unternehmerische Fertigkeiten zu immer
größerer Geltung. Deshalb nimmt die Ökonomie innerhalb der
Hauptvorträge auch eine hervorgehobene Stellung ein.
So erläutert der Vorsitzende des Sachverständigenrates für das
Gesundheitswesen, Prof. Dr. Eberhard Wille (Mannheim), den Zusammenhang
zwischen "Ökonomie und Gesundheitspolitik". Der ehemalige
DGZMK-Präsident Prof. Dr. Wilfried Wagner (Mainz) wird Ökonomie unter
den Aspekten "Qualitätssicherung und Qualifikation" beleuchten, der
Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp
(Lübbecke), spricht über die Auswirkungen auf "Standespolitik und
Praxisbedingungen". In einer anschließenden Podiums- und
Auditoriumsdiskussion unter Leitung des Präsidenten der DGZMK, Prof.
Dr. Heiner Weber (Tübingen), sowie des President elect, Prof. Dr. Georg
Meyer (Greifswald), können die Erkenntnisse aus den Vorträgen vertieft
werden.
Quelle: Die Zeit