DGZI-Jahreskongress in Mannheim: vielschichtiges Programm, neue Wege geplant

Mit rund 550 Teilnehmern konnte In Mannheim die gleiche Teilnehmerzahl
wie beim Vorjahreskongress in Bonn erreicht werden. Der Präsident der
DGZI, Dr. Friedhelm Heinemann, zeigte sich mit Programm, Organisation
und Referenten sehr zufrieden. In einem Gespräch mit implantate.com
betonte er, dass sich die DGZI als wissenschaftliche Organisation
versteht, die vor allem den niedergelassenen Implantologen unterstützen
will. Dieses Thema werde man in Zukunft noch weiter in den Mittelpunkt
rücken. Als Zeichen des verstärkten Engagements in diesem Bereich wurde
im Rahmen des Kongresses auch die anstehende Gründung von 3 neuen
Studiengruppen sowie die baldige Fertigstellung einer
Patienteninformationsbroschüre bekanntgegeben. Die Broschüre wird den
Mitgliedern und anfragenden Patienten zur Verfügung gestellt. Auf der
Pressekonferenz wies die DGZI auf die Bedeutung des Wachstumsmarktes
Implantologie für die Zahnheilkunde hin. Obwohl die USA der weltweit
grösste Einzelmarkt darstelle, sei Europa weiterhin
Forschungstrendsetter Nr. 1 und mit 49% der weltweit größte
Implantatmarkt. Nach Angaben der DGZI wurden im Jahr 2003 ca. 4500000
Implantate alleine in Deutschland gesetzt.

Der Kongress vom 7.-9. Oktober war selbst durch gute Organisation, gute
Referenten aber zu weitläufige Räumlichkeiten gekennzeichnet. Um das
Interesse der Teilnehmer zu wecken, wurden auch Ansätze außerhalb rein
implantologischer Fragestellungen gewählt, um im Konkurrenzumfeld
nahezu identischer Kongresse individuelle Zeichen zu setzen.

Prof. Mang in der "Mannheimer Runde": Brückenschlag zwischen ästhetischer Medizin und Zahnmedizin

So waren am Donnerstagabend insbesondere auch die
„nichtimplantologischen“ Programmpunkte von den Teilnehmern
interessiert aufgenommen worden. Daimler-Chrysler Entwicklungschef
North America, Prof. Eckard Minx, sprach aus Sicht der Industrie über
die Entwicklung der individuellen und gesellschaftlichen
Bedürfnisstruktur und den damit veränderten Anforderungen an Märkte.
Prof. Werner Mang, ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, ging im
Rahmen des Mannheimer Gesprächs auf die Potenziale im Bereich der
ästhetischen Chirurgie und Zahnmedizin ein und warb auf sehr
unterhaltsame Weise für ein enges Zusammengehen beider Disziplinen, um
so den hohen Anforderungen gerecht werden zu können. Allein das
Mannheimer Gespräch, das am Donnerstagabend im Premiumbereich der
Dentalausstellung stattfand, wurde von mehr als 200 Teilnehmern
verfolgt.

Dr. Sascha Jovanovic/USA als Pop-Star der Implantologie

Das Fachprogramm war an den drei Tagen durch Themenvielfalt und
Vorträge von national und international renommierten Referenten
gekennzeichnet, wobei allerdings auch qualitative Unterschiede deutlich
wurden. Einer der herausragendsten Referenten war sicher Dr. Sascha
Jovanovic/USA, dessen Vortrag sowohl unter fachlichen als auch
präsentationstechnischen Gesichtspunkten ein besonderes Highlight
darstellte. Es verwunderte daher kaum, dass auch sein Workshop am
Samstagnachmittag selbst nach drei Kongresstagen noch von mehr als 60
Teilnehmern besucht wurde.

Bereicherung durch Laser-Symposium mit der D.Z.O.I.

Zur Bereicherung des Programms trug in diesem Jahr auch die Kooperation
mit dem Deutschen Zentrum für orale Implantologie (D.Z.O.I.) bei, mit
deren Unterstützung erstmals im Rahmen des DGZI-Jahreskongresses ein
gut besuchtes Laser-Symposium veranstaltet wurde. Besonderes Interesse
fand der im Rahmen des DGZI-Jahreskongresses zum zweiten Mal
veranstaltete Kongress für die implantologische Assistenz. Allein hier
konnten durch den Kongresspräsidenten Prof. Kielbassa (Charité Berlin)
mehr als 170 Teilnehmerinnen begrüßt werden. Abgerundet wurde der
Kongress durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Teilnehmer
und Begleitpersonen. Das traditionelle Get-together am Donnerstag und
natürlich das Galadiner am Freitagabend wurden sehr gut angenommen und
der mit Unterstützung des Platinsponsors Nobel Biocare engagierte
Commedian Bodo Bach (Ich hätt’ da gern mal ein Problem!) sorgte dafür,
dass auch die Lachmuskeln entsprechend strapaziert wurden.

Viele Aussteller nicht zufrieden-demnächst Kongress nur noch an 2 Tagen

Die Weitläufigkeit der Ausstellungsfläche auf 2 Ebenen bei dem
3-tätigen Programm hatte oft einen zu geringen Publikumsverkehr um die
Ausstellerstände zur Folge und sorgte damit für nicht immer zufriedene
Gesichter bei den motiviert angereisten Ausstellern.
Auch nach Meinung der DGZI erwies sich die Größe des Kongresszentrums
in Mannheim für eine solche Form des Kongresses als zu groß, sodass
eine Limitierung der Ausstellerzahlen auf 50 bis 60 Firmen in Zukunft
erfolgen soll. Der DGZI-Vorstand wird künftig auch die Zahl der
Parallelpodien reduzieren und den Jahreskongress nur noch an zwei statt
bisher drei Tagen durchführen.

DGZI mit Forschungspreis in Höhe von 20.000 EUR

Als Zeichen ihres verstärkten wissenschaftlichen Engagements hat die
DGZI den mit 20.000 € dotierten Implant Dentistry Award ins Leben
gerufen, der die beste wisenschaftliche Arbeit im Bereich der
zahnärztlichen Implantologie jährlich prämieren wird. Das
Auswahlverfahren erfolgt durch ein unabhängiges Gremium.
Anmeldungen sind erwünscht an:
Dr. Roland Hille
Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat DGZI
Königsallee 49c
41747 Viersen
E-Mail : Dr-Hille@t-online.de

Letzte Aktualisierung am Montag, 29. November 1999