DGI und JSOI launchen internationales Open Access Journal
„Gibt es Raum für ein neues elektronisches Open Access Journal auf dem Gebiet der Implantologie?“ Die Professoren Hendrik Terheyden, Kassel, und Yoshinobu Maeda, Osaka, die beiden Herausgeber des kurz IJID genannten International Journal of Implant Dentistry, beantworten ihre rhetorische Frage in ihrem ersten Editorial sofort: „Ja, wir glauben, dass neue Publikationsmöglichkeiten benötigt werden.“
Und die Begründung dafür folgt umgehend: Der Einsatz dentaler Implantate nehme weltweit zu. Implantate seien bei einer Vielzahl von Indikationen zu einer sicheren und zu bevorzugenden Therapieoption geworden. Begleitend nähme auch die Forschung zu.
Neue Erkenntnisse schnell und breit verfügbar machen. Wenn es darum geht, neue Erkenntnisse umfassend und schnellstmöglich breit verfügbar zu machen, bieten Open Access Journale entscheidende Vorteile. Die Leser profitieren vom kostenlosen Zugriff auf aktuelles, internationales Wissen ohne Beschränkung. Open Access bedeutet: keine Abonnementgebühren oder Kosten für den Download einzelner Arbeiten. Im Gegensatz zu ihren gedruckten Schwestern gibt es bei elektronischen Journalen für die Länge von Veröffentlichungen praktisch keine Beschränkung: eine Arbeit erhält den Raum, den sie benötigt – und sie erhält diesen schnell: Die Publikationen erfolgen unabhängig von Redaktionsschlüssen und Druckterminen, Beiträge erscheinen unmittelbar nach ihrer Freigabe durch Herausgeber und Gutachter. Die Rechte an Text und Bild verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Kosten für die Veröffentlichung im neuen Implantologie-Journal werden für die ersten drei Jahre von den beiden Fachgesellschaften als Stipendium getragen und werden in modernen Forschungsanträgen bereits bei der Mittelvergabe berücksichtigt.
Austausch und Diskussion fördern. „Unser Ziel ist es, mit Hilfe des Journals den Austausch und die Diskussion über alle Themen zu fördern, die für die Implantologie wichtig sind“, betont Prof. Terheyden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist es für Herausgeber und Redaktion selbstverständlich, dass eine hohe Qualität der Beiträge das wichtigste Annahmekriterium ist, nachdem sie das Peer-Review-Verfahren zur Begutachtung durchlaufen haben. Und die Gutachter haben ihre Hausaufgaben auch schon gemacht: Die ersten Beiträge sind inzwischen online – natürlich wurden auch Arbeiten abgelehnt, welche die strengen Qualitätsanforderungen nicht erfüllten. Partner der beiden Fachgesellschaften ist der Springer-Verlag. Dieser ist mit seiner Online-Sparte Springer Open der weltweite Marktführer bei Open Access Journalen.
Im Internet auf der Website des Journals unter https://www.journalimplantdent.com sind jetzt die ersten Beiträge erschienen. Diese widmen sich klinischen Fragestellungen, etwa jener nach dem „Effekt von intravenöser Sedierung und oralem Nifedipin auf Blutdruck und Herzfrequenz während eines implantologischen Eingriffs“ oder liefern in Form einer systematischen Übersichtsarbeit einen Überblick über genetische Faktoren, welche die frühe periimplantäre Knochenheilung beeinflussen.