DGI Komitee Nexte Generation: Spannendes Konzept geht in die zweite Runde
Das Komitee, das sich aus jungen implantologisch tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten aus Wissenschaft und Praxis zusammensetzt, hatte seine Podiumsgäste ebenfalls nach verschiedenen Kriterien gewählt: Sie kamen aus der Wissenschaft (Prof. Dr. Sven Reich), aus einem Unternehmen (Dr. Rolf Rauch), aus einer Foundation (Dr. Alex R. Schär) und aus der Praxis (Dr. Christian Hammächer). Ihnen stellten per Videoeinspielung hundert junge Zahnmedizin-Studierende Fragen aus ganz verschiedenen Bereichen. Moderiert wurden die Themenrunden abwechselnd von den Mitgliedern des DGI-Komitees.
Zum Aspekt „Karriere“ meinte Dr. Bauch in der Themenrunde, die den eigenen Weg ins das aktuelle Aufgabenfeld und persönliche Erfahrungen auf dem Weg dahin erkundete: „Man darf bei allem Beruflichen nie vergessen, dass man auch ein privater Mensch ist!“ Er appellierte an den fachlichen Nachwuchs, diesen Aspekt bei der Lebensplanung nicht zu vernachlässigen. Für ihn sei die Industrie (nach Studium, Curriculum, Tätigkeitsschwerpunkt) schon als wissenschaftlicher Mitarbeiter positiv besetzt gewesen, er habe vor einer endgültigen Niederlassung die Chancen in einem Unternehmen testen wollen und für sich erlebt: „Es war das Richtige, es macht Spaß!“ Eine andere Entscheidung nach der Klinikzeit traf Dr. Hammächer: „Am Scheideweg Klinik / Praxis habe ich mich für die Niederlassung entschieden.“ Er habe erfahrene Partner mit in die Praxis genommen, was für den Start sehr hilfreich gewesen sei. Die Schritte seiner Praxisgründung waren sicher für viele junge Zahnärzte im Auditorium ein spannender Anregungsbogen. Was man als Zahnarzt in einer wissenschaftlichen Foundation macht und wie man dort aufsteigt, berichtete Dr. Schär aus Basel, einziger Nicht-Zahnarzt in der Runde. Man müsse sich für Trends in der Wissenschaft interessieren, den steten Kontakt halten und dürfe durchaus über „hellseherische Fähigkeiten“ verfügen… Dass ein Lebensweg zum Thema „Karriere an der Universität“ keineswegs so gerade verläuft wie man sich das oft vorstellt, davon erzählte Prof. Reich: „Stellen, zumal unbefristete, gibt es nur wenige.“ Es sei nicht immer leicht gewesen, die familiären Wünsche mit den reduzierten Möglichkeiten der Hochschulen unter einen Hut zu bekommen. Bei Berufungen müsse die Familie mit umziehen wollen, das könne einen möglichen Karriereschritt auch hindern: „Meine Kinder haben immerhin sieben Umzüge mitgemacht.“ Ihm habe die Arbeit an der Universität immer sehr gefallen, er habe sie als inspirierend erlebt – und es wundere ihn nicht, dass das Interesse junger Kolleginnen und Kollegen durchaus groß sei. Man müsse sich auf Kompromisse einlassen können: „Die Bedürfnisse nach Work-Life-Balance bei den jungen Kollegen sind schon spürbar – man muss schauen, was an einer Uni geht…“
„Was geht alles neben der Praxis?“
Der Aspekt Work-Life-Balance tauchte auch in vielen der Studierenden-Video-Statements auf, so dass Dr. Hammächer auf die Frage „Was geht alles neben einer Praxis?“ vor allzu hohen Erwartungen warnen musste: „Unsere Partner zuhause müssen wissen: Für die Balance aus Ökonomie in der Praxis und dem Zuwendungsbedarf der Familie wird die Zeit oft sehr eng.“ Auch ein klarer Auftrag ging aus der Podiumsrunde an die jungen Kolleginnen und Kollegen: Als auf die Moderatorenfrage, wie man Familie und Job vereinbaren kann, die Antwort kam „Auch als Frau kann man eine Praxis gründen“, intervenierte Dr. Rauch: „Die Frauen MÜSSEN eine Praxis gründen. Die Versorgung der Patienten muss sichergestellt werden.“
Ebenso offen und mit sehr persönlichen Erfahrungen diskutierte das Expertenpodium zudem Themenfelder wie „Spezialisieren oder nicht“, „Niederlassung oder Anstellung“, „Alltag in Praxis, Industrie, Hochschule und Foundation“, „Weg zum Arbeitsplatz in der Industrie“, „Fortbildung oder Master of Science“ und auch „Forschung und Förderung“. Zum Stichwort „Netzwerken“ regte Dr. Hammächer an, die Mitgliedschaft beispielsweise in der DGI zu nutzen und sich lokal, in Kontakten mit der Industrie, in Qualitätszirkeln und bei vielen DGI-Aktivitäten einzubringen, sich auch am Netzwerkangebot des DGI-Komitees Nexte Generation auf der Website an online-Fachdiskussionen zu beteiligen. „Das ist auch unser Anliegen“, sagte Dr. Ilja Mihatovic, Sprecher des DGI-Komitees, abschließend: „wir laden ein zum Vernetzten und zum Austauschen von Erfahrungen – und freuen uns auf eine Fortsetzung in 2014!“
Auch 2014 in Düsseldorf: Spezielles Forum beim DGI-Kongress
Weit gediehen sind bereits die Vorbereitungen des Komitees Nexte Generation für ein eigenes Programm zum DGI Kongress 2014 im November in Düsseldorf. Dr. Jaana-Sophia Schley, Mitglied des Komitees unter Leitung des DGI-Vizepräsidenten Prof. Dr. Frank Schwarz: „Wir wollen noch nicht alles verraten – aber ein spannendes Programm haben wir schon in der Planung. Sobald alles feststeht, stellen wir es vor!“