Auf der Suche nach den Ursachen der Parodontitis- Zahnmediziner Dr. Sebastian Becher erhält Promotionspreis der Wittener Universitätsgesellschaft
Dieses Bakterium steht im Verdacht, etwas mit der
Ausbreitung der Parodontitis zu tun zu haben.", erklärt Dr. Becher
seine Arbeit. Für den Doktorvater, Prof. Dr. Wolf-Dieter Grimm, liegt
das Besondere dieser Promotion in der Hoffnung auf eine damit mögliche
Früherkennung: "Wir wissen noch nicht, warum die Parodontitis sich bei
einigen Menschen rasant ausbreitet und bei anderen nicht. Aber bei
denen, die davon betroffen sind, kommt dieses Bakterium vermehrt im
Mund vor. Und die nun entwickelte hochgenaue Messmethode ermöglicht
vielleicht in Zukunft eine Früherkennung. Deshalb dieser Preis, aber
bis zur Anwendung in jeder Zahnarztpraxis liegt noch ein weiter Weg vor
uns."Der gebürtige Essener Becher ist Assistenzarzt in der für
Parodontologie der Universität Witten/Herdecke. Die Experimente für
seine Promotion führte er schon als Student am Max-Planck Institut
Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. hc Kinne durch. Hier
konnte er seine sog. Real-Time Polymerase-Kettenreaktion entwickeln,
die eine Bestimmung des "verdächtigen" sulfatreduzierenden Bakteriums
möglich macht. Bisher waren die Forscher ausschließlich auf
zeitaufwendige und ungenaue bakterielle Kulturmethoden angewiesen. Die
Real-Time Polymerase-Kettenreaktion vervielfältigt die
bakterienspezifischen Geninformationen. Damit ist man in der Lage, auch
kleine Bakterienmengen äußerst exakt nachzuweisen. Die Forscher um
Prof. Grimm versprechen sich davon weitere Erkenntnisse über die genaue
bakterielle Zusammensetzung des subgingivalen (unterhalb des
Zahnfleisches befindlichen) Biofilms, der die Hauptursache für die
Parodontitis ist.