7. Internationales Wintersymposium 2012 der DGOI in Zürs: Wissens- und Motivationsupdate für die Praxis
Die Besucher bewerteten das wissenschaftliche Programm wie auch die Referenten als durchgehend hochkarätig und die Zusammenstellung der Themenkomplexe in diesem Jahr als besonders gelungen. „Dieses Symposium bietet die Möglichkeit, einzelne Themenbereiche in einem wissenschaftlich fundierten Überblick darzustellen und anschließend von verschiedenen Perspektiven aus intensiv zu beleuchten und miteinander zu diskutieren“, so Prof. Dr. Georg H. Nentwig, Fortbildungsreferent der DGOI. Er hatte das überzeugend gute Programm unter dem Leitthema „Update Implantologie“ zusammengestellt. Großes Interesse zeigten die Teilnehmer auch für die insgesamt zehn Workshops, die an den Nachmittagen stattfanden.
Welche Techniken haben sich im Bereich der Knochenregeneration bewährt und warum? Mit einer wissenschaftlich fundierten Übersicht begann die Diskussion rund um den Aufbau des extrem resorbierten Kieferhöhlenbodens. Empfehlungen gab es zur Handhabung von Grenzfällen, in denen eine Überweisung an Spezialisten angezeigt ist. Der Sinuslifts wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, zum Beispiel: Der crestale Zugang als möglicher Weg bei stark atrophen Kiefern, die Knochendeckelmethode bei externem Sinuslift und die Implantation in die palatinale Alveole – nicht als Standardlösung, sondern in ausgewählten Fälle als Alternative zum Sinuslift.
Für eine gute Ästhetik muss das Weichgewebe möglichst optimal stabilisiert werden. In den vergangenen Jahren hat sich im Bereich der Weichgewebschirurgie einiges verändert. So schneidet man im Bereich der keratinisierten Gingiva nur noch horizontal und im Bereich der Mukosa vertikal. Wenn es um das Emergenzprofil geht, dann ist vor einer Verdickung des Abutments im subgingivalen Bereich zu warnen. Dieses verdünnt das Zahnfleisch und fördert Rezessionen. Ebenfalls diskutiert wurden verschiedene Konzepte mit customized und individualisierten Abutments.
Patientenorientierte Konzepte mit minimal chirurgischen Eingriffen, weniger Zeitaufwand und Kosten standen ebenfalls zur Diskussion. Hier ging es insbesondere um die Voraussetzungen für All-on-4 Lösungen mit geraden wie angulierten Implantaten. Hiermit sind gezielt ältere Menschen als neue Patientengruppe zu gewinnen.
Traditionell gab es auch Vorträge, die über den rein implantologischen Tellerrand hinausgingen, zum Beispiel über die computergesteuerte Kiefer-Relationsbestimmung, die Vertikaldimension, die Korrektur von Zahnfehlstellungen mit Alignern und Risikofaktoren wie toxische Metalle, Zöliakie und Borreliose, die in der Implantologie bisher kaum beachtet werden. Für ein erfolgreiches Praxismanagement gab es ebenfalls Tipps, zum Beispiel durch die gezielte Nutzung von Arztempfehlungsportalen im Internet und einer effektiven Abrechnung, die sich an der neuen GOZ orientiert.
Das 8. Internationale Wintersymposium der DGOI findet vom 23.02 bis 02.03.2013 im Robinson Club Alpenrose in Zürs am Arlberg statt.