2. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) des BDIZ EDI: Keramik in der Implantologie hat noch viel P

Die Keramik in der Implantologie ist ein aktuell und strittig diskutiertes Thema. Aus diesem Grund hat der Bundesverband der implantologisch tätigen Zahn-ärzte in Europa (BDIZ EDI) den Werkstoff für Kronen, Aufbauten und Implantate in den Mittelpunkt seines diesjährigen Experten Symposiums Mitte Februar in Köln gestellt und zuvor mit 20 Praktikern und Wissenschaftler aus Deutschland und Europa einen Konsensus erarbeitet.

In Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln hatte der BDIZ EDI der Konsensuskonferenz ein Arbeitspapier vorgelegt, dessen Positionen diskutiert wurden. Das Ziel: eine Übereinkunft in der Bewertung der Anwendung von Keramik als Werkstoff in der Implantologie und die Entwicklung eines europaweit gemeinsamen Standpunktes.

Beim Thema „Keramik-Implantate“ zeigten sich die unterschiedlichen Standpunkte der Teilnehmer aus Deutschland, Frankreich, Polen und der Schweiz. Einigkeit herrschte in der Einschätzung, dass Zirkoniumoxid den Stellenwert der Keramik unter den Werkstoffen verbessert hat. Die Initiative des BDIZ EDI wurde daher einhellig begrüßt. Während einige der Experten den Einsatz keramischer Implantate in der Praxis als zeitgemäß erachteten, da zahlreiche Fallstudien mit viel versprechendem Erfolg vorliegen, forderten andere zusätzliche randomisierte Studien ein, um die Nachhaltigkeit zu untermauern. Keramik dürfe nicht als Ersatz für Titan missverstanden werden, sie sei eine Alternative für spezielle Indikationen. Keramikimplantate erforderten eine andere Vorgehensweise bei Planung, Insertion und Versorgung.

Unbestritten positive Bewertungen erhielten Abutments aus Keramik hinsichtlich ihrer offensichtlichen Reduzierung von Plaque-Anlagerung. Langjährige Studien belegen die Praxistauglichkeit. Verwiesen wurde darauf, dass die Anwendungsempfehlungen der Hersteller unbedingt zu beachten seien. Als etabliert gelten dürfen metallfreie Suprakonstruktionen (computergefräst oder konventionell errichtet), deren Belastbarkeit und Praxistauglichkeit in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde.

Die in Köln erarbeiteten Positionen werden nun im größeren Kreis diskutiert. Dabei zieht der BDIZ EDI auch Wissenschaftler und Praktiker hinzu, die nicht an der EuCC teilnehmen konnten. Wie bereits beim Positionspapier der 1. Europäischen Konsensuskonferenz des BDIZ EDI zum Thema Sofortversorgung und Sofortbelastung von Implantaten wird ein europäischer Konsens erarbeitet, der als Leitfaden für die Praxen von großem Nutzen sein wird bei der Entscheidungsfindung, bei welchen Indikationen und für welche Produkte bisher positive Einschätzungen vorliegen, die einen Einsatz rechtfertigen. In Deutschland ist der Konsensus auch eine wichtige Basis bei Auseinandersetzungen mit Kostenträgern.

Letzte Aktualisierung am Montag, 29. November 1999