Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) für die Behandlung mit Zahnimplantaten:

Sofortbelastung von Einzelimplantaten nach Sofortimplantation gegenüber verzögerter Implantation und Ridge Preservation im Oberkiefer-Frontzahnbereich: Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten klinischen Studie nach einem Jahr unter Belastung


Felice P, Pistilli R, Barausse C, Trullenque-Eriksson A, Esposito M.
Immediate non-occlusal loading of immediate post-extractive versus delayed placement of single implants in preserved sockets of the anterior maxilla: 1-year post-loading outcome of a randomised controlled trial.
Eur J Oral Implantol. 2015 Winter;8(4):361-72.

50 Patienten wurden nach Zahnextraktion im Oberkiefer (im Front- und Seitenzahnbereich bis einschließlich der zweiten Prämolaren) nach dem Zufallsprinzip der Gruppe mit Sofortimplantation (Gruppe 1; n=25) oder der Gruppe mit verzögerter Implantatinsertion (Gruppe 2; Einheilzeit von vier Monaten; n=25) zugewiesen. In der zweiten Gruppe erfolgte nach Zahnextraktion eine Ridge Preservation mit einem phykogenen Augmentationsmaterial und einer resorbierbaren Membran.

Vier Monate nach Ridge Preservation erfolgte die Implantatversorgung. Sofern die Implantate in beiden Gruppen einen Insertionstorque von mindestens 35 Ncm aufwiesen, wurden sie sofort mit funktionell nicht belasteten Provisorien versorgt. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte vier Monate nach provisorischer Versorgung. Als Zielvariablen dienten Implantatverluste, Komplikationen, ästhetische Ergebnisse (Pink Esthetic Score, PES), krestale Knochenverluste sowie die Patientenzufriedenheit.

Neun Implantate (36,0 %) aus Gruppe 1 und 19 Implantate aus Gruppe 2 (76,0 %) konnten aufgrund eines zu geringen Insertionstorques nicht sofort versorgt werden. Der Unterschied war statistisch signifikant. Zwei Patienten aus Gruppe 2 konnten nicht nachuntersucht werden. Aus der Gruppe mit Sofortimplantation standen alle Patienten für eine Nachuntersuchung zur Verfügung.

In Gruppe 1 gingen zwei Implantate (8,0 %) verloren, während in Gruppe 2 keine Implantatverluste beobachtet wurden. Drei Komplikationen wurden in Gruppe 1 beobachtet und zwei Komplikationen traten in Gruppe 2 ein. Der PES betrug in der Gruppe mit Sofortimplantation 12,42 und in der anderen Gruppe 12,28. Bezüglich der Überlebensraten, der Komplikationen und der ästhetischen Ergebnisse konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen ermittelt werden.

Die krestalen Knochenverluste betrugen bei den Sofortimplantaten 0,13 mm und bei den verzögert eingesetzten Implantaten 0,19 mm und unterschieden sich nicht signifikant voneinander. Alle Patienten waren, unabhängig von der Behandlungsart, sehr mit der Funktion und der Ästhetik zufrieden und würden größtenteils die gleiche Behandlungsoption erneut wählen.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 15. Dezember 2015