Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) für die Behandlung mit Zahnimplantaten:

Ästhetische Ergebnisse nach Sofort- und Frühimplantation im Oberkiefer-Frontzahnbereich – ein systematischer Review


Chen ST, Buser D.
Esthetic outcomes following immediate and early implant placement in the anterior maxilla--a systematic review.
Int J Oral Maxillofac Implants. 2014;29 Suppl:186-215.

Ziel der Übersichtsarbeit war die Evaluation der ästhetischen Ergebnisse bei Implantation nach Zahnextraktion und gleichzeitiger Augmentation. Dazu wurde eine Recherche in elektronischen Literaturdatenbanken sowie relevanten Journalen durchgeführt. Von insgesamt 1.686 Treffern wurden 50 Publikationen in die Analyse einbezogen. In allen Studien wurden die Behandlungsergebnisse nach Einzelzahnimplantation bei vorhandenen natürlichen Nachbarzähnen beschrieben.

Die Analyse ergab, dass mittels einer Implantatinsertion nach Zahnextraktion anhand ästhetischer Indizes (meist ermittelt mit dem Pink Esthetic Score) und Weichgewebsparameter gute Ergebnisse erzielt werden konnten. Bei Sofortimplantation (Typ 1) konnten im Vergleich zur frühen Implantation (Typ 2 und 3) eine höhere Variabilität der Ergebnisse sowie eine höhere Rezessionsneigung mit Werten > 1,0 mm beobachtet werden. In zwei Studien war nach Sofortimplantation und Augmentation mittels Digitaler Volumentomografie erkennbar, dass in 36,0 % bzw. 57,0 % der Fälle keine bukkale Knochenwand mehr vorhanden war. Dort konnte auch eine entsprechend höhere Rezessionsneigung beobachtet werden.

Im Vergleich dazu war bei Frühimplantation und gleichzeitiger Konturaugmentation die bukkale Knochenlamelle in 90,0 % der Fälle noch erkennbar vorhanden. Anhand der Studienlage ist erkennbar, dass bei einer Typ 1-Implantation stets bestimmte Selektionskriterien wie ein dicker Biotyp und eine intakte bukkale Knochenlamelle gegeben sein sollten, um ein vorhersehbares ästhetisches Ergebnis zu erhalten. 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 16. September 2014