Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) zum Knochenaufbauverfahren: Sinusbodenelevation/Sinusbodenaugmentation/

Sinusbodenelevation unter Verwendung von rekombinantem menschlichen knochenmorphogenetischen Protein 2 auf einem azellulärem Kollagenschwamm in Verbindung mit mineralisiertem Knochenersatzmaterial: Bericht über drei Fälle


Tarnow DP, Wallace SS, Testori T, Froum SJ, Motroni A, Prasad HS.

Maxillary sinus augmentation using recombinant bone morphogenetic protein-2/acellular collagen sponge in combination with a mineralized bone replacement graft: a report of three cases.

Int J Periodontics Restorative Dent. 2010 Apr;30(2):139-149.

 

Gegenstand der Fallstudie war die Untersuchung der Frage, ob mineralisierte Knochenersatzmaterialien (xenogene und allogene Transplantate) rekombinantem menschlichen knochenmorphogenetischen Protein 2 auf einem azellulärem Kollagenschwamm (rhBMP-2/ACS) hinzugefügt werden können, welche: (1) zu einem geringeren Massenschwund des Knochentransplantats im Vergleich zur alleinigen Anwendung von rhBMP-2/ACS, (2) zur Verwendung einer geringeren Menge und Dosis des sonst bei alleiniger Anwendung erforderlichen rhBMP-2 und (3) zu einer Erhaltung der Osteoinduktivität führen, wie sie sich bei alleiniger Verwendung von rhBMP-2/ACS bisher gezeigt hat. Primäre Zielkriterien waren die histomorphometrische Analyse der Bildung von vitalem Knochen und die Analyse einer Serie von CT-Aufnahmen zur Ermittlung von Veränderungen in Dichte und Stabilität des Knochentransplantats.

Während der sechsmonatigen Beobachtungsdauer stieg die Dichte des Knochentransplantats tendenziell an (bei xenogenem stärker als bei allogenem Material). Die erhöhte Dichte bei allogenem Material war histologisch gesehen wahrscheinlich auf die Kompression des generalisierten Knochenaugmentats und auf Knochenneubildung zurückzuführen. Der Volumenverlust war ausgeprägter, wenn vier statt zwei Schwämmchen eingebracht wurden. Dieser Effekt konnte auf die Kompression und anschließenden Resorption der Schwämmchen zurückgeführt werden. Der Anteil der Knochenneubildung bei allogenem Material lag zwischen 36 und 53%, jedoch konnte wegen der geringen Größe der Stichprobe kein signifikanter Unterschied zwischen der Einbringung von 5,6 ml (vier Schwämmchen) und 2,8 ml (zwei Schwämmchen) festgestellt werden. Histologisch zeigte sich eine stabile Geflechtknochenneubildung mit nur geringen Resten des allogenen Materials, das anscheinend entweder beschleunigt modelliert oder unter Einfluss von rhBMP-2 resorbiert wurde.

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 20. Dezember 2011