Wissenschaftliche Kurzinformationen (Abstracts) zum Thema Knochenaufbau mit Wachstumsfaktoren

Randomisiert kontrollierte klinische Studie zur Wirkung von Plättchenreichem Plasma bei Sinusbodenelevation


Torres J, Tamimi F, Martinez PP, Alkhraisat MH, Linares R, Hernández G, TorresMacho J, López-Cabarcos E

Effect of platelet-rich plasma on sinus lifting: a randomized-controlled clinical trial.

J Clin Periodontol. 2009 Aug;36(8):677-687

 

Diese Studie ging der Frage nach, ob Plättchenreiches Plasma (PRP) die Wirksamkeit von anorganischem bovinem Knochen (ABB) bei Sinusbodenaugmentationen verbessert. Zusätzlich wurden der Einfluss der Höhe des Residualknochens vor der Behandlung und der Faktor „Tabakkonsum“ auf das Behandlungsergebnis untersucht. Bei 87 Patienten (141 Kieferhöhlen) wurden Sinusbodenelevationen mit Knochenersatzmaterial bovinem Ursprungs in Kombination mit PRP und ohne PRP durchgeführt. Insgesamt 286 Implantate wurden in die augmentierten Bereiche inseriert. In einem weiteren Studienarm wurden bei fünf zahnlosen Patienten mit extrem resorbierten Sinusböden beidseits Sinusbodenelevationen und Behandlungen mit PRP/ABB oder ABB im Split-Mouth-Design durchgeführt. Bezogen auf die Implantat-Überlebensrate, die Knochendichte und die Resorption des Knochentransplantats ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Patientengruppen. Die histologische und histomorphometrische Untersuchung im zweiten Studienarm ergab eine signifikant höhere Knochenbildung bei den zahnlosen Patienten mittels PRP/ABB-Therapie. Ein zu gering dimensionierter Residualknochen und Tabakkonsum waren Faktoren, die sich negativ auf den Behandlungserfolg auswirkten.

Schlussfolgerung: PRP stellt keinen entscheidenden Parameter für den Verweilerfolg von Implantaten nach Sinusbodenelevation dar. Diese Studie zeigte jedoch, dass PRP durch Vergrößerung des neu gebildeten Knochenvolumens die osteokonduktiven Eigenschaften von anorganischem, bovinem Knochen verbessern kann. Die Implantat-Überlebensrate hängt in erster Linie vom Angebot des Residualknochens und vom Tabakkonsum und weniger vom Knochenersatzmaterial ab.

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 03. November 2009