Wissenschaftliche Kurzinformationen (Abstracts) zum Thema Knochenaufbau mit Wachstumsfaktoren

Plättchenreiches Plasma zur Förderung der Wundheilung nach Zahnextraktionen


Rutkowski JL, Johnson DA, Radio NM, Fennell JW

Platelet rich plasma to facilitate wound healing following tooth extraction.

J Oral Implantol. 2010;36(1):11-23

 

Die Knochenneubildung findet in der Regel in einem Zeitraum von 16 Wochen nach Zahnextraktion statt und kann dazu führen, dass das Knochenlager für die folgenden notwendigen Rekonstruktionsmaßnahmen nicht ausreichend dimensioniert ist. Als wirksame Methode zur Verbesserung der Knochenneubildung wird Plättchenreiches Plasma (PRP) empfohlen. Jedoch ist seine Anwendung oft kostspielig, zeitaufwendig oder gleichermaßen für den Patienten und/oder den Behandler unbequem. Diese Studie untersucht eine einfache Methode zur Gewinnung eines sogenannten „Buffy-Coat-PRP“ (BC-PRP) sowie die Wirkung dieses Präparats auf die Knochenheilung nach beidseitiger Entfernung der unteren dritten Molaren. Mit PRP behandelte Regionen zeigten bereits frühzeitig nach Zahnentfernung eine gegenüber den Ausgangswerten nach Zahnentfernung signifikant erhöhte Röntgendichte. Den größten Nutzen bringt das PRP in den ersten beiden Wochen der postoperativen Heilungsphase (p < 0,001). Die Kontrollbereiche auf den kontralateralen Seiten benötigten 6 Wochen, bis sie eine vergleichbare Knochendichte aufwiesen wie sie in den mit PRP behandelten Bereichen bereits nach 1 Woche erkennbar war. Ein signifikanter Einfluss der BC-PRP-Anwendung auf postoperative Schmerzen, Blutungen und Taubheitsgefühle war nicht zu verzeichnen. Die Resultate legen nahe, dass diese einfache Technik die Knochenregeneration nach Zahnextraktionen erleichtert und dadurch für die zahnärztliche Chirurgie von Wert sein könnte.

 

Letzte Aktualisierung am Montag, 07. März 2011