Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) über Keramik in der Implantologie: Zirkonimplantate, Zirkonabutments,

Biegemoment und Fehlertypen bei Abutments aus Zirkondioxid und Titan mit interner Implantat-Abutment-Verbindung: Eine Laboruntersuchung


Leutert CR, Stawarczyk B, Truninger TC, Hämmerle CH, Sailer I.
Bending moments and types of failure of zirconia and titanium abutments with internal implant-abutment connections: a laboratory study.
Int J Oral Maxillofac Implants. 2012 May-Jun;27(3):505-12.

Das Ziel der Studie war, das Biegemoment und Frakturmuster bei verschiedenen Abutments aus Zirkondioxid und unterschiedlichen internen Implantat-Abutment-Verbindungen zu ermitteln und mit Titan-Abutments – ebenfalls mit einer internen Verbindung – miteinander zu vergleichen.

In die Untersuchung wurden drei Arten individuell hergestellter Zirkondioxid-Abutments (Straumann CARES abutments/Straumann BL implants [T1], Astra ZirDesign abutments/Astra Micro Thread OsseoSpeed implants [T2], Zirabut prototype abutments/Straumann SP implants [T3]) und ein individuell hergestelltes Titan-Abutment als Kontrollgruppe (Straumann CARES abutments/Straumann BL implants [C]) einbezogen. In jeder Gruppe wurden 20 identische Kopien des jeweiligen Abutments angefertigt. Die eine Hälfte aller Abutments aus jeder Gruppe wurde mit Kronen aus Glaskeramik versorgt und die andere Hälfte erhielt keine Kronenversorgung. Anschließend wurden alle Prüfkörper auf ihrer Palatinalfläche so lange einer statischen Belastung in einem 30 Grad-Winkel ausgesetzt, bis sie frakturierten.

Das jeweilige Biegemoment wurde berechnet und die Art der Fraktur wurde anhand von Querschnittschliffen optisch bestimmt. Die nicht versorgten Abutments wiesen im Vergleich zu den Abutments, die mit Kronen versorgt worden waren, in allen Gruppen ein höheres mittleres Biegemoment auf (158,2-678,2 Ncm gegenüber 117,9-419,4 Ncm). Das höchste mittlere Biegemoment wurde in der Kontrollgruppe (Titan-Abutments) sowohl bei den versorgten und unversorgten Abutments gleichermaßen ermittelt (419,4 Ncm und 678,2 Ncm). Sowohl unversorgte und versorgte Abutments der Gruppen T1 und T2 wiesen ein signifikant höheres Biegemoment auf, als unversorgte und versorgte Abutments aus Gruppe 3.

Schlussfolgerung: Sowohl das Abutment-Material als auch das Design der internen Verbindung beeinflussen das Biegemoment
der Abutments. Es konnte festgestellt werden, dass das Biegemoment bei Implantat-Abutment-Verbindungen mit horizontalen Passungenauigkeiten gegenüber passgenauen Implantat-Abutment-Verbindungen signifikant erhöht war.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 14. August 2012