Wissenschaftliche Kurzinfos aus der Implantologie: Gerinnungshemmer, Antikoagulanzien

Antifibrinolyse bei Patienten unter gerinnungshemmender Medikation zur Vorbeugung von Blutungen im Mundraum nach kleinen oralchirurgischen Eingriffen oder Zahnextraktionen


Engelen ET, Schutgens RE, Mauser-Bunschoten EP, van Es RJ, van Galen KP.
Antifibrinolytic therapy for preventing oral bleeding in people on anticoagulants undergoing minor oral surgery or dental extractions.
Cochrane Database Syst Rev. 2018 Jul 2;7:CD012293.

Bei Patienten, die mit Vitamin K-Antagonisten (VKAs) oder direkt oral verabreichten Gerinnungshemmern (DOAKs) behandelt werden, besteht ein hohes Risiko für Blutungen während und nach chirurgischen Eingriffen in der Mundhöhle. Der Einsatz von Medikamenten zur Hämostase vor oder nach dem Eingriff könnte bewirken, dass die gerinnungshemmende Therapie nicht unterbrochen werden muss. Um die Wirksamkeit von antifibrinolytischen Medikamenten zur Vermeidung von Komplikationen während und nach oralchirurgischer Therapie von Patienten unter gerinnungshemmender Medikation zu analysieren,
wurden umfangreiche Recherchen in verschiedenen Datenbanken (u. a. PubMed, Embase und Cochrane Library) durchgeführt und mit einer Handsuche in Fachjournalen, Fachbüchern und
verschiedenen Internetplattformen (u. a. ClinicalTrials.gov, International Clinical Trials Registry Platform (ICTRP) sowie CINAHL) ergänzt.

Zur Therapie mit DOAKs konnten keine entsprechenden Studien identifiziert werden. Aussagen zur Wirksamkeit der DOAKs können derzeit aufgrund des geringen Evidenzgrads nicht getroffen werden. Zum Einsatz von VKAs konnten drei RCT und eine quasi-randomisierte Studie gefunden werden. Es besteht Anlass zur Annahme, dass bei Einnahme von VKA
Tranexamsäure bei kleineren oralchirurgischen Eingriffen Blutungen wirksam und ohne Nebenwirkungen verhindern kann.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 15. August 2019