Wissenschaftliche Kurzinformationen aus der Implantologie

Allgemeinzahnärzte können Patienten erfolgreich mit Deckprothesen auf Implantaten versorgen


Autor/Quelle:

JS Feine, Faculty of Dentistry, McGill University, 3640 University Street, Montreal, Quebec, Canada H3A 2B2; Rob Jagger, 1Division of Restorative Dentistry, Department of Oral and Dental Science, University of Bristol, Bristol, UK

(Evidence-Based Dentistry (2007) 8, 5–6. doi:10.1038/sj.ebd.6400496)


 

Können unerfahrene Zahnärzte Patienten mit Deckprothesen auf 2 Implantaten so zufriedenstellend und für die gleichen Kosten versorgen wie erfahrene Prothetiker?

Studiendesign: Diese randomisierte kontrollierte Studie (RCT) verwendete ein 22-faktorielles Design.


Eingriff: Es wurden zahnlosen Probanden im Alter von >65 Jahren in die RCT aufgenommen, die dazu konzipiert wurde, die Auswirkungen auf die Versorgung konventionellen Zahnersatzes und Doppel-Unterkiefer-Deckprothesen zu vergleichen. Willkürlich wurden die Probanden in Gruppen eingeteilt, die entweder von einem erfahrenen Prothetiker behandelt wurden oder von einem kürzlich graduierten Zahnarzt, der ein minimales Training in Implantatbehandlungen absolvierte.


Messmethode: Verglichen wurde die Veränderung der bewerteten Zufriedenheit vonseiten der Patienten nach der Behandlung, die Laborkosten sowie die Anzahl unvorhergesehener Konsultationen bis zu 6 Monaten nach dem Einsatz der Prothese. Die Bestimmung der Wahrnehmung vonseiten der Kliniker bezüglich der Schwierigkeiten der beiden prothetischen Behandlungen erfolgte mithilfe eines kurzen Fragebogens telefonisch.


Ergebnisse: Gesammelt wurden die Daten der ersten 140 Patienten, die von einem der drei erfahrenen oder einem der acht kürzlich graduierten Behandlern behandelt wurden. Die Prothetiker-Gruppe hatte insgesamt die Behandlung mit 28 Deckprothesen-Implantaten und 46 konventionellen Prothesen durchgeführt; die unerfahrenen Zahnärzte hatten die Behandlung mit 33 Prothesen jeder Art erbracht.



Die Zufriedenheit war signifikant höher bei den Implantat-Deckprothesen als bei den konventionellen Prothesen; aber bei der Bewertung für eine der Prothesen zwischen den Gruppen, die von erfahrenen Spezialisten oder neuen Zahnärzten behandelt wurden, gab es keine Unterschiede. Die Laborkosten für die Herstellung von Implantat-Deckprothesen waren signifikant höher, als die Kosten für konventionelle Prothesen. Es gab jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den zwei Kliniker-Gruppen hinsichtlich der durchschnittlichen Laborkosten, sei es bei den konventionellen Prothesen oder Implantat-Deckprothesen. Ebenso gab es keinen signifikanten Unterschied innerhalb der Gruppen bezüglich der Anzahl ungeplanter Konsultationen bei einer der Prothesenarten. Darüber hinaus berichteten sechs von sieben der unerfahrenen Zahnärzte, sie fanden die Doppel-Unterkiefer-Deckprothese einfacher auszuführen, als den konventionellen Zahnersatz.

Schlussfolgerungen: Unerfahrene Zahnärzte können mit einem Minimaltraining ihre Patienten erfolgreich mit Deckprothesen auf Implantaten versorgen.


auch: Esfandiari S, Lund JP, Thomason JM, et al. J Dent 2006; 34:796–


 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 08. April 2008