Risikofaktoren in der Implantologie: rheumatische Erkrankungen, Diabetes und Parodontitis

Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas sind anerkannte Risikofaktoren für das Herz-, Kreislaufsystem (kardiovaskuläre Erkrankungen). Dass Mundgesundheit und Allgemeinerkrankungen sich gegenseitig beeinflussen können, ist in Fachkreisen schon seit längerer Zeit Diskussionsgegenstand. So kann ein schlechter Mundgesundheitszustand aktuellen Studienergebnissen zufolge zusätzlich einen  negativen Einfluss auf Herz-, Kreislauferkrankungen haben. Laut Aussagen des Internisten Prof. Dr. Gerald Seinost aus Wien seien bei gleichzeitigem Vorliegen einer Parodontal- und einer kardiovaskulären Erkrankung Verbesserungen der Allgemeingesundheit nach einer erfolgreichen Parodontaltherapie nachweisbar. Bisher fehlen aber Daten, die darauf hinweisen, dass eine Parodontaltherapie das Risiko für einen Herzinfarkt senken könnte.

Rheumatische Erkrankungen und Diabetes können ihrerseits auch die Entstehung von Parodontitis fördern. Eine unbehandelte Rheumatische Arthritis beispielsweise erhöht laut Aussage von Priv.-Doz. Dr. Nicole Pischon das Risiko für die Entstehung einer Parodontalerkrankung um das 1,8- bis 8-fache. Wird die rheumatische Erkrankung medikamentös behandelt, sinkt das parodontale Erkrankungsrisiko.

Eine bereits vorliegende, etablierte Parodontitis kann wiederum zu einer Verschlechterung der Rheuma-Symptomatik, bzw. eines Diabetes führen. Es ist daher sinnvoll, sowohl die Allgemeinerkrankungen als auch den Parodontalzustand des Patienten zu erfassen/im Blick zu haben, um das oben beschriebene Einflussgeschehen positiv steuern zu können. Dr. Pischon empfiehlt daher u.a., vor Beginn einer Parodontaltherapie eine gründliche Allgemeinanamnese durchzuführen. Auch sollte man nach der letzten Medikation gegen eine Rheumatische Erkrankung und vor Beginn einer Parodontaltherapie zweiwöchentliche Wartezeit einhalten.

Prof. Dr. Thomas Kocher ging in seinem Vortrag auf die Wechselwirkungen zwischen Diabetes und Implantattherapien ein. Diabetes läuft bei vielen Patienten symptomlos ab und bleibt häufig unentdeckt. Gerade bei Implantattherapien ist dies fatal, da diese bei einem unbehandelten Diabetes schlechter einheilen und einem erhöhten Komplikationsrisiko ausgesetzt sind. Bei gut eingestellten Diabetikern hingegen sind die Risiken für einen Implantat-Misserfolg nicht höher als bei Gesunden.

 

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 02. Februar 2016

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