Zähne zusammen und durch? Probleme kann man nicht einfach wegkauen

Nächtliches Zähneknirschen oder Bruxismus ist ein weit verbreitetes Phänomen. Betroffen sind davon zu 80 Prozent junge Frauen - warum, das ist medizinisch noch weitgehend ungeklärt. "Bruxismus kann zu schweren, manchmal irreparablen Schäden am Kauapparat führen", warnt Hans-Peter Küchenmeister, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein.

 

Nächtliches Zähneknirschen oder Bruxismus ist ein weit verbreitetes Phänomen. Betroffen sind davon zu 80 Prozent junge Frauen - warum, das ist medizinisch noch weitgehend ungeklärt. "Bruxismus kann zu schweren, manchmal irreparablen Schäden am Kauapparat führen", warnt Hans-Peter Küchenmeister, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein.

Beim Bruxismus werden leere Kaubewegungen mit außerordentlich hohem Druck ausgeführt. Dabei wird dem Gebiss mehr zugemutet, als es vertragen kann. Schneidekanten und Kauflächen werden stark abgerieben. Risse im Zahnschmelz, Zahnfleischbluten und lockere Zähne können Folgen des Knirschens sein. In schlimmen Fällen werden Zähne über Monate und Jahre bis auf kleine Stümpfe abgerieben. Es können Schmerzen in der Kaumuskulatur und in den Kiefergelenken auftreten. Man kann den Mund nicht mehr richtig aufmachen oder es knackt und reibt hörbar im Kiefergelenk. Die übermäßige Anspannung der Kaumuskeln kann auch Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich, in der Schläfen- und Ohrgegend auslösen, die von Seh- und Konzentrationsstörungen begleitet sein können. Tinnitus und Trigeminusneuralgie können ebenfalls im Zusammenhang damit stehen. Selbst chronische Rückenschmerzen können das Ergebnis einer Fehlstellung im Bereich der Kiefergelenke sein, die auf das nächtliche Zähneknirschen zurückgeht.

Die Gründe für das Zähneknirschen können körperlicher oder seelischer Art sein. "Wenn wir große Belastungen "zähneknirschend hinnehmen" oder "die Zähne zusammenbeißen und ein Problem durchstehen", dann sind das nicht nur Redensarten", erläutert Dr. Oswald Rogner, Präsident der Psychotherapeutenkammer Schleswig-Holstein. "Wenn der Stress groß ist, werden Probleme buchstäblich immer und immer wieder durchgekaut." Oft geschieht das nachts während der Traumphase, wenn das Gehirn psychische Belastungen verarbeitet. Die Ursachen können aber auch rein mechanisch sein: zu hohe oder zu tiefe Füllungen, unbrauchbar gewordener Zahnersatz oder Zahnlücken im Seitenzahnbereich.

Mechanische Ursachen kann der Zahnarzt in der Regel schnell und wirkungsvoll beheben. "Anders sieht es aus, wenn die Ursachen für das Knirschen im seelischen Bereich zu finden sind", so Hans-Peter Küchenmeister. "Dann dauert die Behandlung länger und ist schwieriger, denn zusätzlich zu den zahnmedizinischen müssen die seelischen Probleme erkannt und bewältigt werden." Der Zahnarzt wird in solchen Fällen zunächst eine Entspannungstherapie empfehlen. Zum Beispiel wird eine Schiene individuell für das Gebiss des Patienten angefertigt, die verhindert das Knirschen und schützt den Patienten damit vor sich selbst, bis eine Therapie greifen kann, die die seelischen Nöte behebt.

Quelle: zahn-online.de

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 30. November 1999

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