Sauer ist nicht immer lustig

Ananas, Kiwi, Orange und Apfel – was gut ist für die schlanke Linie, kann für die Zähne zur Gefahr werden. Denn, ein Zuviel an säurehaltigen Nahrungsmitteln und Getränken kann bei falscher Zahnhygiene die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen und Karies begünstigen. Soweit die schlechte Nachricht. Die Gute: Mit einer professionellen Prophylaxe und der richtigen Putztechnik kann Karies verhindert werden. – Karies, die so genannte Zahnfäule, entsteht, wenn Säuren den Zahnschmelz angreifen und sich Löcher im Zahn bilden.

 

Ananas, Kiwi, Orange und Apfel – was gut ist für die schlanke Linie,

kann für die Zähne zur Gefahr werden. Denn, ein Zuviel an säurehaltigen

Nahrungsmitteln und Getränken kann bei falscher Zahnhygiene die

Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen und Karies begünstigen. Soweit

die schlechte Nachricht. Die Gute: Mit einer professionellen Prophylaxe

und der richtigen Putztechnik kann Karies verhindert werden. – Karies,

die so genannte Zahnfäule, entsteht, wenn Säuren den Zahnschmelz

angreifen und sich Löcher im Zahn bilden.??"Verantwortlich für die

Säurebildung sind Nahrungsreste und Bakterien in der Mundhöhle und in

den Zahnbelägen, dem Plaque", erläutert Dr. Jürgen Oberbeckmann, Leiter

der Zahnklinik am Elisabeth-Krankenhaus Essen. "Vor allem zuckerhaltige

Nahrungsmittel und Getränke begünstigen das Wachstum der

Mikroorganismen im Plaque. Einige der Bakterien produzieren aus den

Lebensmittelresten Säure. Diese wiederum löst dann die Mineralien aus

dem Zahnschmelz heraus. Je länger und häufiger die Säure auf die Zähne

einwirken kann, desto größer ist das Kariesrisiko."

Fäule mit Folgen

Eine Zahnkaries hat Folgen: Nicht nur, dass der Zahnschmelz angegriffen

wird und sich Löcher im Zahn bilden können, es kann auch zu sehr

schmerzhaften Entzündungen des Zahnfleisches kommen. "Mangelnde

Mundhygiene und Karies können unter anderem zur Parodontitis führen",

erklärt der Zahnspezialist. "Dabei handelt es sich um eine gefährliche

bakterielle Infektionskrankheit des Zahnhalteapparates, also des

Gewebes, das die Zähne im Kiefer hält."??Karies kann sich aber auch an

einem überstehenden, unpolierten oder beschädigten Füllungs- oder

Kronenrand bilden. "Um ein Höchstmaß an Kariesschutz zu erzielen,

sollte alle drei bis vier Monate eine professionelle Zahn- und

Zahnfleischrandreinigung sowie Plaque- und Zahnsteinentfernung

erfolgen", rät Oberbeckmann. "Zu unserem Vorsorgeprogramm gehört

ebenfalls eine umfassende Untersuchung der Zähne und des Zahnfleisches

und ein Test zur Bestimmung des individuellen Kariesrisikos. Gefährdete

Zähne werden zusätzlich fluoridisiert und versiegelt. Das

karieshemmende Fluorid wirkt besonders durch den direkten Kontakt mit

dem Zahnschmelz. Fluorid verbessert die Säureresistenz des Zahns, es

härtet die oberste Schmelzschicht, hemmt das Bakterienwachstum und

beschleunigt die Remineralisierung, die Wiedereinlagerung von

Mineralien."

Schmelz schützen

Unser Gebiss sollte regelmäßig – mindestens zweimal täglich – gründlich

mit einer Kurzkopfzahnbürste und fluoridhaltigen Zahnpaste von Belägen

gereinigt werden. Empfehlenswert ist es auch, die Zähne zusätzlich nach

jeder Hauptmahlzeit – mit einer Bürste, die nicht älter als zwei Monate

ist – zu reinigen. "Besonders geeignet sind Bürsten mit dünnen und

abgerundeten Borstenenden aus Kunststoff oder elektrische Zahnbürsten",

erklärt Oberbeckmann die richtige Mundhygiene. "Für die

Zahnzwischenräume sind Zahnseide oder bei größeren Lücken

Zahnzwischenraumbürsten zu empfehlen. Zusätzlich angewendete

Mundspülungen mit handelsüblichen alkoholfreien Lösungen können eine

Plaqueneubildung zwar verzögern, aber nicht verhindern."??Doch auch die

beste Zahnbürste kann nur wirken, wenn sie richtig angewendet wird.

Oberbeckmann: "Horizontales Hin- und Herschrubben ist zur Reinigung der

Zähne ebenso ungeeignet wie ein zu großer Kraftaufwand. Es kann zu

Verletzungen und Abnutzungen an den Zähnen und am Zahnfleisch kommen.

Richtig sind kreisende Bewegungen weg vom Zahnfleisch hin zur

Zahnspitze, dabei Zahn für Zahn vorgehen und auch die Rückseite der

letzten Zähne nicht vergessen. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die

Zahnbürste richtig anwenden, fragen Sie Ihren Zahnarzt nach der

richtigen Putztechnik."??Überlieferte Empfehlungen, beispielsweise die,

einen Apfel zu essen und das Zähneputzen zu vergessen, sind nicht nur

völlig falsch, sondern auch noch gefährlich. Äpfel enthalten neben

Fruchtzucker auch Säure, wie fast alle Obstsorten. "Eine

Killerkombination für die Zähne, die zur Plaquebildung bzw.

Kariesentstehung beiträgt", so Oberbeckmann. "Darum, nach dem

kraftvollen Biss in einen Apfel unbedingt die Zähne putzen! Aber

Vorsicht: Nach dem Verzehr von säurehaltigen Nahrungsmitteln und

Getränken mindestens 30 Minuten mit dem Putzen warten, da sonst der

Zahnschmelz geschädigt wird."??Es gibt allerdings auch Lebensmittel,

die eine positive Wirkung auf die Mundflora haben. "Die Inhaltsstoffe

von grünem und schwarzem Tee haben eine antibakterielle Wirkung"

erklärt Oberbeckmann, "sie stoppen das Wachstum säurebildender

Bakterien im Zahnbelag. Käse schließt nicht nur sprichwörtlich den

Magen, das in ihm enthaltene Protein Kasein und die Mineralstoffe

Kalzium und Phosphor helfen, die Mineralien im Zahnschmelz zu erneuern.

Außerdem neutralisiert Käse einen sauren ph-Wert im Mund. Trotzdem:

Gouda, Emmentaler und Co. auf dem Speiseplan ersetzen nicht die

Zahnbürste."

Die Spucke macht’s

Unser Speichel ist das wichtigste natürliche Schutzsystem im Mund, denn

er spült, schützt, repariert und härtet die Zähne. Für die

Zahngesundheit sind daher ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten,

in denen der Speichel die Säuren neutralisiert und die angegriffene

Zahnsubstanz remineralisiert werden kann, besonders wichtig. Damit

diese Eigenschaften aber auch zum Einsatz kommen können, müssen die

Zähne frei von Zahnbelag sein.??Außerdem sollten längere zuckerfreie

Phasen eingelegt werden. Denn es kommt nicht auf die Menge des

konsumierten Zuckers an, sondern auf die Häufigkeit bzw. Dauer des

Konsums. Eine über den ganzen Tag verteilte Zuckeraufnahme,

beispielsweise durch Süßigkeiten, Lutscher, Bonbons oder zuckerhaltige

Getränke, erhöht das Kariesrisiko um ein Vielfaches, da der Zahnschmelz

keine Regenerationsphasen mehr hat und die Zähne immer wieder der sich

bildenden schädlichen Säure ausgesetzt sind. Besonders abends nach dem

letzten Zähneputzen sollte nichts mehr gegessen werden, die

Nahrungsreste würden sonst die ganze Nacht an den Zähnen haften bleiben

und sie auf Dauer schädigen. "Wer auf eine zuckerreduzierte und

zahnfreundliche Ernährung achtet, regelmäßig seine Zähne professionell

reinigen lässt und eine gründliche Mundhygiene betreibt, kann Karies

gezielt vorbeugen und auch morgen noch strahlend lächeln", rät

Oberbeckmann.


Quelle: ratgeberbox.de

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 30. November 1999

Aktuelle Implantat-Themen 

Welche Alternative zu Implantaten gibt es?

Ein Implantate gilt zwar als die bestmögliche Option, da es einen verloren gegangenen Zahn als künstliche Zahnwurzel tatsächlich ersetzt, allerdings gibt es viele Zahnersatz-Alternativen, die in vielen Situation durchaus sinnvoller sein können. Oftmals wird die Frage gestellt, was besser ist: Brücke oder Implantat? Es handelt sich ja bei beiden Optionen um festsitzenden Zahnersatz. 
Die
Kosten von herkömmlichem Zahnersatz sind ein besonders wichtiges Thema, um hier auch mit Implantaten vergleichen zu können.