Fachmagazin für dentale Implantologie für Ärzte, Zahnärzte und Zahntechniker

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DGI-Landesverband Berlin-Brandenburg: Implantate als Diener der Prothetik


Eine Standortbestimmung der besonderen Art: Das ist das Profil der Jahrestagungen des DGI-Landesverbandes Berlin-Brandenburg unter Leitung des Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. Volker Strunz seit jeher. Als Tagesveranstaltung angelegt, kommen zum jeweiligen Thema eine Vielzahl der erfahrensten und renommiertesten Referenten zusammen, die in aller Kürze bewährte Verfahren für die Praxis darstellen und diese wissenschaftlich begründen – und damit letztlich ein komprimiertes Update für die Praxis liefern.

 

Dieses Konzept hat Professor Strunz mit der nunmehr 16. Jahrestagung Anfang März in Potsdam noch weiter ausgefeilt: Zu den Klassikern unter den Themen und ihren Referenten – und unter Leitung des Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Dr. Gerhard Frenkel, einem der ersten Zahnmedizinstudenten der damals neu eröffneten Freien Universität/FU – kamen nun auch jüngere Kollegen zu Wort mit eigenen Forschungs-Schwerpunkten, dazu Aspekte aus anderen Disziplinen. Erneut fast überbucht: der Kongressteil für das Praxispersonal unter Leitung von Oralchirurgin Eleni Kapogianni.


Für das Auditorium vorbereitet waren elf Fachbeiträge unter dem Motto „Implantate – die Stützen der Prothetik“ und jeweils ausreichend Zeit für die beliebten ausführlichen Diskussionen. Anlass dazu boten insbesondere die Vorträge zu digitalen Verfahren, aber auch zu Planungsfragen rund um die Prothetik. Diese hatte Tagungsleiter Professor Strunz geradezu auf den „Chef-Sessel“ gehoben: „Implantate sind die Diener der Prothetik“, sagte er, „alles, was wir im unsichtbaren Bereich machen, dient dazu, die sichtbare Krone möglichst langlebig und ästhetisch in das System Mund zu integrieren. Implantate ersetzen die Zahnwurzel. Und von dieser sieht und merkt man im gesunden Fall ja auch nichts.“


Und so spannten die Referenten einen roten Faden zwischen sichtbarem und anfangs unsichtbarem Arbeitsfeld und zeigten, worauf es jeweils zu achten gilt. Der Parcour begann mit PD Dr. Florian Beuer, München, der CAD/CAM einerseits als Assistent für die Entwicklung von Behandlungskonzepten vorstellte und andererseits als wirtschaftliches Instrument zur Fertigung von Verblendlösungen in der Implantologie: „Auslands-Zahnersatz ist kein großes Thema mehr, weil wir jetzt viel effizienter arbeiten können!“ Der digitale Workflow sei allerdings recht kommunikationssensibel und „nicht zwingend das, was jeder in der Praxis braucht.“ Dr. Karl-Ludwig Ackermann führte das Thema weiter und referierte zur „Zusammenarbeit von Praxis und Labor mit der CAD/CAM-Technik“. Er fühle sich seit einigen Jahren im „Spannungsfeld zwischen Aufbruchstimmung und Realität“, sagte Dr. Ackermann: „Ich komme aus der analogen Welt – wie komme ich in der digitalen Welt klar?“ Gut sei, dass sich das vielfältige Fehlerpotential traditioneller Vorgehensweisen im Vergleich zu digitalen Schritten reduziert habe. Die digitale Dentalwelt käme nicht Dieses Konzept hat Professor Strunz mit der nunmehr 16. Jahrestagung Anfang März in Potsdam noch weiter ausgefeilt: Zu den Klassikern unter den Themen und ihren Referenten – und unter Leitung des Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Dr. Gerhard Frenkel, einem der ersten Zahnmedizinstudenten der damals neu eröffneten Freien Universität/FU – kamen nun auch jüngere Kollegen zu Wort mit eigenen Forschungs-Schwerpunkten, dazu Aspekte aus anderen Disziplinen. Erneut fast überbucht: der Kongressteil für das Praxispersonal unter Leitung von Oralchirurgin Eleni Kapogianni.


Für das Auditorium vorbereitet waren elf Fachbeiträge unter dem Motto „Implantate – die Stützen der Prothetik“ und jeweils ausreichend Zeit für die beliebten ausführlichen Diskussionen. Anlass dazu boten insbesondere die Vorträge zu digitalen Verfahren, aber auch zu Planungsfragen rund um die Prothetik. Diese hatte Tagungsleiter Professor Strunz geradezu auf den „Chef-Sessel“ gehoben: „Implantate sind die Diener der Prothetik“, sagte er, „alles, was wir im unsichtbaren Bereich machen, dient dazu, die sichtbare Krone möglichst langlebig und ästhetisch in das System Mund zu integrieren. Implantate ersetzen die Zahnwurzel. Und von dieser sieht und merkt man im gesunden Fall ja auch nichts.“


Und so spannten die Referenten einen roten Faden zwischen sichtbarem und anfangs unsichtbarem Arbeitsfeld und zeigten, worauf es jeweils zu achten gilt. Der Parcour begann mit PD Dr. Florian Beuer, München, der CAD/CAM einerseits als Assistent für die Entwicklung von Behandlungskonzepten vorstellte und andererseits als wirtschaftliches Instrument zur Fertigung von Verblendlösungen in der Implantologie: „Auslands-Zahnersatz ist kein großes Thema mehr, weil wir jetzt viel effizienter arbeiten können!“ Der digitale Workflow sei allerdings recht kommunikationssensibel und „nicht zwingend das, was jeder in der Praxis braucht.“ Dr. Karl-Ludwig Ackermann führte das Thema weiter und referierte zur „Zusammenarbeit von Praxis und Labor mit der CAD/CAM-Technik“. Er fühle sich seit einigen Jahren im „Spannungsfeld zwischen Aufbruchstimmung und Realität“, sagte Dr. Ackermann: „Ich komme aus der analogen Welt – wie komme ich in der digitalen Welt klar?“ Gut sei, dass sich das vielfältige Fehlerpotential traditioneller Vorgehensweisen im Vergleich zu digitalen Schritten reduziert habe. Die digitale Dentalwelt käme nicht zuletzt jüngeren Patienten und ihrer technischen Alltagswelt entgegen.


Dass Vorsicht und Umsicht heute nach wie vor relevant sind, berichtete Prof. Dr. Michael Walter, Dresden, zum Thema: „Komplikationen in der Implantatprothetik“. Die Frage, wie man „auf die sichere Seite“ kommt, beantwortete er pragmatisch: durch das Reduzieren von Risiken. Man dürfe nicht Formeln dienen, sondern nur dem individuellen Wohl des Patienten. Risiken besonderer Art zeigte Prof. Dr. J. Thomas Lambrecht, Basel mit seinem Beitrag zu Interimslösungen nach einem dentoalveolären Trauma. Unfallbedingte Traumata kämen überraschend und forderten, da weitgehend außerhalb der zahnärztlichen Routine-Erfahrung, die Praxis heraus. Grund für viele Trauma-Fälle in der Praxis: „Erst geht es ums Laufen lernen, dann ums Raufen lernen, und dann ums Saufen lernen – und das geht nicht immer ohne Folgen ab.“


Über die „Verbesserung der Pfeilerwertigkeit des Implantats durch Knochentraining in der frühfunktionellen Phase“ berichtete Prof. Dr. Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt. Studien zeigten, dass eine leichte Belastung die Integration des Implantates verbessert: „Es muss nicht jeder Knochen für die Implantatversorgung trainiert werden – generell aber macht es Sinn.“ Spannend war der Zusammenhang von Implantaten und Kiefer-/Gesichtsschmerz, nicht zuletzt über die Verbindung „CMD“ – vorgestellt von Dr. Markus R. Fussnegger, Berlin. Neuropathische Schmerzen würden bisher in der Zahnarztpraxis eher wenig beachtet. Er warnte vor unüberlegten irreversiblen Korrekturen der Okklusion – nonokklusale Aspekte könnten eine gewichtigere Rolle spielen und sollten zuvor geprüft werden. Eine Implantation in eine Region mit chronischem Schmerz schließe sich aus. Hintergrundwissen zum Thema „Kleben auf Implantaten“ vermittelte PD Dr. Wolf-Dieter Müller, Berlin. Seine klare Botschaft: Wenn man das Implantat nicht mehr herunternehmen muss, sei Zement der beste Weg. Allerdings: „Die Materialien ticken alle anders“. Bei der Auswahl des Zements spielten Größe und Länge des Implantates eher keine Rolle, entscheidend seien die Art der Kombination und die Oberflächen der Objekte.


Den Blick auf die Prothetik „aus chirurgischer Sicht“ lieferte Dr. Dr. Christoph Malik, Berlin. Er zeigte den Weg „von der navigierten Implantation zur CAD/CAM-gefertigten Prothetik“ und kam damit auf das Eingangsthema „digitale Verfahren“ zurück. Die volldigitale Implantologie sei auf dem Weg in die Praxis, aufgrund der Kosten und des mentalen Aufwands für die korrekte Nutzung aber nicht für jeden der beste Weg. Den Blick aus der anderen Richtung „aus prothetischer Sicht“ übernahm ZTM Thomas Riehl, Hagen: „Viele der modernen Versorgungen gehen gar nicht mehr ohne ein digital arbeitendes Labor.“ Heute gehe es nicht mehr darum, was man mit Zirkonoxid machen könne, sondern wie man es am besten einsetzt. Die digitale Zahntechnik sei bereits Alltag und werde sich noch weiter entwickeln, unter anderem sei in Zukunft auch eine 3D-Produktion von Zahnersatz im Laser-Schicht-Verfahren möglich.

RA Prof. Dr. Martin Spaethgens, Trier, nahm „Rechtsprobleme in der Zusammenarbeit zwischen Chirurg, Prothetiker und Labor“ in den Blickpunkt und verwies auf die verschiedenen Rechtsebenen wie „Dienstvertrag“ zwischen Prothetiker und Chirurg und Schadenersatzansprüche des Patienten gegen Zahnarzt und Labor. Da je nach Situation „alle an der Behandlung Beteiligten“ rechtlich belangt werden könnten und die Rechtsebene geklärt werden müsse, sei die frühzeitige Einbeziehung eines versierten Fachanwaltes mehr als sinnvoll.

Bilanz: Großer Beifall des auch am Tagungsende noch fast vollzählig besetzten Auditoriums für das herausragende Programm.

 

Letzte Aktualisierung am Montag, 21. Mai 2012