Wissenschaftliche Kurzinformationen aus der Implantologie

Abrieb innerhalb des Titan-Zirkonoxid-Implantat-Abutment-Interfaces: eine Pilotstudie.


Klotz MW, Taylor TD, Goldberg AJ

Int J Oral Maxillofac Implantate. 2011 Sep; 26 (5): 970-5.

 

Zweck: Der Zweck dieser Studie war, eine klinische Simulation einzusetzen, um festzustellen, ob der Abrieb der inneren Oberfläche eines Titan-Implantats nach Einsetzen und Belastung eines reinen Zirkonoxid-Abutments höher als bei einem Titan-Abutment liegt.


Materialien und Methoden: Zwei Implantate erhielten Zirkonabutments und zwei Titanabutments. Die Implantate wurden in vier faserverstärkte Epoxidharzplatten, welche eigens für die sichere Fixation der interne Implantateverbindung hergestellt worden waren, eingebettet. Die Aufbauten wurden zyklisch (off-axis) für insgesamt 1.000.000 Zyklen belastet. In verschiedenen Zeitabständen wurden die Abutments entfernt, fotografiert, und mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie (SEM) untersucht, und dann wieder in die Implantate für weitere Tests eingedreht. Die in den REM-Bildern beobachtete Fläche des Titan-Abriebs von den Implantaten auf die Abutments wurde mittels Bildanalyse-Software quantifiziert.


Ergebnisse: Die Methode war in der Lage, die Menge des Abriebs von den Implantaten auf die Abutments zu quantifizieren. Es gab deutlich mehr Verschleiß am Zirkonabutment-Interface, aber das Ausmaß des Abriebs verringerte sich nach ca. 250.000 Zyklen. Parabol-Kurven wurden an die Daten angepasst. Die prognostizierten maximalen Abriebflächen-Werte/Verschleiß (Mittelwert ± Standardabweichung) von Titanabutments und Zirkonabutments lagen bei 15,8 ± 3,3 x 103 μm2 bzw. 131,8 ± 14,5 x 103 μm2. Dieser Unterschied war statistisch signifikant (P = 0,0081) .


Schlussfolgerungen: Die Implantate mit der Zirkon-Abutments zeigten nach zyklischer Belastung eine höhere anfängliche Verschleißrate und insgesamt mehr Verschleiß als die Implantate, die mit Titan-Aufbauten verbunden waren. Die Menge des Titanabriebs auf die Abutments erhöhte sich zwar mit der Anzahl der Ladezyklen, war aber offenbar selbst limitierend. Die klinischen Konsequenzen dieses Befundes sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher interpretierbar, aber das Potenzial für eine Abutmentlockerung und anschließendem -bruch, und/oder die Freisetzung von Partikeln aus Titan-Abrieb kann von Bedeutung sein.

 

Letzte Aktualisierung am Freitag, 11. November 2011