Lexikon

TST - Titanstimulationstest

Der Titan-Stimulationstest (TST) dient der Diagnostik einer Titanunverträglichkeit. Vergleiche hierzu auch die Titanallergie und dessen diagnostischen Test LTT.

Bei diesem Vollblutstimulationstest wird überprüft, ob die immunologisch relevanten Fresszellen  (Monozyten/Makrophagen) eines Menschen nach Kontakt mit Titanpartikeln mit einer gesteigerten Entzündungsantwort reagieren. Diese wäre erkennbar an einer vermehrten Freisetzung der beiden proentzündlichen Schlüsselzytokine (Gewebsbotenstoffe) TNF-alpha (Tumornekrosesfaktor alpha) und/oder IL1-beta (Interleukin1-beta).

Bei Patienten mit positiven Befunden könnte eine verzögerte oder gestörte Einheilung von Titanimplantaten oder allergieähnliche Symptome dadurch zu erklären sein, dass auch die Makrophagen im Implantationsgebiet auf frei werdende Titanpartikel überschiessend reagieren und primär eine lokale, später auch eine systemische Entzündung auslösen.

Bei der Messung wird ein Basiswert, ohne Titan, erfasst und dann nach Stimulation mit Titan erneut gemessen. Die Normwerte (vor oder nach Stimulation):

IL-1-beta:  unter 15 pg/nl
TnF-alpha: unter 50 pg/nl

Bei akuten oder chronischen Entzündungen im Körper (Immunerkrankungen oder Infekte) kann bereits der Basiswert stark erhöht sein, dann kann kein verwertbares Ergebnis erzielt werden.