Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Implantat nach Knochenaufbau

Thyrone
Mitglied seit 09. 02. 2015
7 Beiträge

Hallo zusammen,

bei mir ist folgende Situation. Anfang Dezember mussten mir im Oberkiefer die Zähne 11 und 12 entfernt werden. Aufgrund einer Schweren Entzündung im Vorfeld hatte ich einen Knochenschwund (kleines Loch) oberhalb der Zahnwurzeln. Nach der Entfernung wurde mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt. Dieses muss nun 12 Wochen einheilen. Der Kieferchirurg meinte nach 6 Wochen, dass das Einheilen optimal verläuft und wir Anfang März die Implantate setzen können. Ich trage bisher in Valplast-Proviorium zum raus nehmen. Das ist okay aber stört halt schon ziemlich. Ich habe bereits vor 8 Jahren ein Implantat auf dem Zahn 21 gesetzt bekommen. Damals wurde mir sofort ein provisorischer Zahn darauf gesetzt. Damit war die (nervige) Brücke überflüssig.
Kann man das bei den neuen 2 Implantaten auch machen oder muss ich weiterhin das Valplast-Provisorium tragen?

Für Kommentare und Hinweise wäre ich euch echt dankbar.

Viele Grüße,

Thyrone.



gwittstock
Mitglied seit 30. 06. 2014
106 Beiträge

Hallo,

prinzipiell kann ein Implantat sofort mit einer provisorischen Krone versorgt werden, sofern die dafür nötigen Bedingungen erfüllt sind.

Dazu zählt insbesondere eine ausreichende Primärstabilität des Implantats im Knochen, also ein ausreichend fester Sitz des Implantats im Kochen. Nur wenn es nach dem eindrehen ausreichend fest im Knochen verankert ist, kann eine provisorische Krone fixiert werden. Dies entscheidet sich letztendlich in der OP, beim Eindrehen wird kontrolliert wie hoch die Festigkeit ist (Drehmoment).

Weiterhin sollte kein allzu umfangreicher Knochenaufbau stattfinden, da dieser gedeckt, also unter der Schleimhaut und ggf. einer Membran einheilen muss.

Sprechen Sie das am Besten noch einmal mit Ihrem Implantologen durch.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock



Thyrone
Mitglied seit 09. 02. 2015
7 Beiträge

Hallo Dr. Wittstock,

zunächst vielen Dank für Ihren Kommentar.

Der Knochenaufbau fand mit künstlichem Knochenfüllmaterial statt, welches ebenfalls zunächst mit einer Membran abgedeckt wurde. Einheilzeit soll 12 Wochen betragen. Ich habe mich mit meinen Kieferchirurgen auf 14 Wochen geeinigt, da dies der Sache nur zuträglich sein kann.

Laut Aussage meines Kieferchirurgen haben wir nun genügend Knochen und Zahnfleisch vorhanden um sehr gut damit arbeiten zu können.

Dies stimmt mich schon mal positiv, Obwohl ich mir jetzt nicht zu viel versprechen will.

Haben Sie denn Erfahrungen bzgl. der Stabilität dieses Knochenersatzmaterials? Ich frage, weil ich wissen will, ob dieses Material eine vergleichbare Stabilität wie normaler Knochen überhaupt bieten kann.

Viele Grüße,

Thyrone.



gwittstock
Mitglied seit 30. 06. 2014
106 Beiträge

Hallo,

nun eigentlich sollte das Knochenersatzmaterial durch eigenen Knochen ersetzt bzw. durchbaut werden und nach vollständigem ab- und einheilen die gleiche Stabilität haben.

Letztlich kenne ich aber nicht den Umfang der Augmentativen Maßnahmen bei Ihnen, dazu kann Ihr Implantologe eine genauere Aussage treffen, da er die OP ja durchgeführt hat.
Wenn jedoch genug Hart- und Weichgewebe vorhanden ist, sehe ich keinen Grund, warum das Implantat nicht gleich provisorisch versorgt werden könnte.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock



Thyrone
Mitglied seit 09. 02. 2015
7 Beiträge

Hallo Dr. Wittstock,

beim letzten Termin teilte mein Kieferchirurg mir mit, dass er grundsätzlich keine Sofortversorgung macht. D.h. ich muss nun noch weitere Zeit mit der Brücke rumlaufen. Sei es drum.
Auf die Frage ob offene oder geschlossene Einheilung bekam ich keine Antwort, er würde dies spontan entscheiden. Ebenso hat er behauptet, dass die Einheilzeit lediglich 8-12 Wochen betragen würde. Ist diese Aussage richtig? Ich habe schon viel gelesen, dass die Einheilzeit normalerweise 6 Monate beträgt.
Außerdem würde ich gerne Ihre Meinung zu offener oder geschlossener Einheilung wissen.

Mit freundlichen Grüßen,

Thyrone.



gwittstock
Mitglied seit 30. 06. 2014
106 Beiträge

Hallo,

mit der Aussage, dass er spontan entscheidet ob er offen oder geschlossen einheilen lässt, hat er prinzipiell recht. Denn wenn ein Implantat nicht fest genug nach dem Eindrehen ist, kann es manchmal sicherer sein, dass Implantat geschlossen einheilen zu lassen.

In der Regel erreicht man jedoch ausreichend Primärstabilität, um das Implantat offen einheilen zu lassen und meist auch so eine hohe Stabilität, eine funktionell reduzierte Sofortversorgung auf das Implantat zu setzen. Aber wenn Ihr Implantologe in Ihrem Fall den sichersten Weg gehen will, kann das eventuell richtig sein.
Einheilzeiten von 8 - 12 Wochen sind realistisch, wenn das Implantat hohe Primärstabilität hatte und dann könnte man eben auch offen einheilen lassen. 6 Monate Einheilzeit sind nur bei aufwendigem Knochenaufbau nötig, bei dem große Teile des Kieferkamms zeitgleich mit der Implantation aufgebaut wurden. Ansonsten sind 3 Monate eine ausreichende und sichere Zeit.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock



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