Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Heil- und Kostenplan

Annette
Annette

Hallo!

Heute erhielt ich meinen Heil- und Kostenplan über ein Implant. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Es betrifft den Zahn 36. Der Gesamtbetrag lautet: EUR 4.194,68.
Allerdings ist in dem H+K-Plan ein 3-flächiges Goldinlay auf Zahn 16 miteingeschlossen. ein Knochenaufbau ist auch dabei, sowie die Krone.
Ich rechnete eigentlich so mit EUR 2.000,--.
Es ist für mich ziemlich viel, da ich noch einen separaten H+K-Plan laufen habe (über die gesetzliche KK) für eine Brücke und 2 Kronen, für die ich auch noch EUR 600,-- Eigenanteil bezahlen muss. Sind die 4.194,68 zu teuer?
Was bedeutet:
1. Suprakonstruktion?
2. Membran?
3. PRP?
4. KM?
Mein Implantologe sagte, er würde vor der Behandlung Blut nehmen und dies mit dem Knochaufbaumaterial mischen und irgendwelche Zellen aufbauen oder so was ähnliches. Ist das normal? Außerdem setzt er das Implantat ohne Schablone, da er mit Schablone nur arbeitet, wenn 2 Implantate gestzt werden, bei einem macht er es frei. Geht das überhaupt.
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand meine Fragen beantworten könnte.
Gruß
Annette



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Mir erscheinen die Kosten auch sehr hoch, Annette, und ich würde sie für ein Einzelimplantat mit Metallkeramikkrone auch eher so hoch einschätzen wie Sie das tun. Für das Inlay zusätzlich um 300,- bis 400,- Euro.

Gerade wenn Knochenaufbau notwendig ist, ist eine normale, ordentlich gemachte Brücke immer eine sehr überlegenswerte Alternative. Es ist ja nicht so, dass Brücken plötzlich schlecht sind, nur weil Implantate entwickelt wurden.

Ganz besonders wenn versucht werden soll, den Knochen im Unterkiefer in der Höhe aufzubauen, erscheint mir eine sehr kritische Einstellung angezeigt.

Ob es Vorteile für die Erfolgsaussichten hat, "PRP" (Blutplättchen-Konzentrat aus Eigenblut) herszustellen und zu applizieren ist umstritten. Wirkliche wissenschaftliche Belege gibt es dafür nicht, aber eine große Zahl von Implantologen, die ohne genau so erfolgreich sind.

Herzliche Grüße

Osswald



Annette
Annette

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Osswald.
Der Zahn 37 ist bei mir Wurzelspitzenresektziert und der Zahn 35 hat nur eine Füllung. Würden Sie trotdem zu einer Brücke raten?

Danke!

Viele Grüße
Annette



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Ganz schwierige Frage, Annette, die schon mit Röntgenbild und eigener Untersuchung schwer zu beantworten ist und ohne gar nicht. Ich persönlich würde die alte Wurzelfüllung revidieren und den Zahn vor dem erneuten Abfüllen sehr sorgfältig mit einem potenten Desinfektionsmittel desinfizieren. Wenn er dabei beschwerdefrei und knallfest bleibt, würde ich mich schon trauen, ihn eine Brücke tragen zu lassen. Hilfe bei Ihrer Entscheidungsfindung kann das, was ich hier schreibe, aber nicht sein.

Herzliche Grüße

Osswald

Herzliche Grüße

Osswald



berthold
berthold

Hallo,
habe den Informationsaustausch verfolgt und möchte dazu folgendes beitragen bzw. fragen.
Bei mir sind 6 Implantate in OK mit Knochenaufbau geplant. Wenn ich die Gesamtkosten durch 6 teile, komme ich auf ca. 3500 € pro Implantat. Demgegenüber scheinen mir 2000 € recht niedrig.
Darf man diese Rechnung überhaupt so anstellen?

mfg berthold



Annette
Annette

Hallo Berthold,

ich habe mich gestern nochmals bei meiner Krankenkasse (gesetzliche KK) erkundigt, mit welchen Kosten man für ein Implantat rechnen muss. Da wurde mir gesagt: "Man kann mit ca. 1.000,-- EUR für ein Imlantat und mit ca. 450,-- EUR für die Krone rechnen".
Ist halt schon blöd, dass es da keine festgelegten Richtlinien gibt. Ich werde jetzt mal zu einem anderen Implantologen gehen und mir dort ein Angebot machen lassen.
Mal sehen, was dabei rauskommt.
Und auch nochmals mit meinem Zahnarzt (der mir auch das Implantat setzen will) über den hohen Betrag reden (vielleicht geht er ja mit dem Preis noch runter).
Eine Freundin ließ sich ein Angebot über 2 Implantate (ohne Krone) machen. Sie bekam ein Heil- und Kostenplan über EUR 1.350,-- (und das für 2 Implantate). Irgendwie stimmt da doch etwas nicht. Warum gehen die Preise so stark auseinander?
Gruß
Annette



Dr. Dr. Ruediger Osswald
Dr. Dr. Ruediger Osswald

Im Prinzip gibt es eine (private) Gebührenordnung, Annette. Die Kostenvoranschläge unterscheiden sich aber:

a) aufgrund der unterschiedlichen Steigerungssätze, die der jeweilige Zahnarzt berechnet

b) aufgrund der mehr oder weniger ausschweifenden Phantasie des jeweiligen Zahnarztes bei der Auflistung von Rechnungspositionen

Eine Zweitmeinung ist nie verkehrt. Auch und gerade im Hinblick auf die Knochenaugmentation. Vergessen Sie nicht, die Röntgenbilder mitzunehmen.

Herzliche Grüße

Osswald



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

zu den Unterschieden gibt es neben den ausführungen von Dr. Osswald natürlich noch mehr Gründe:
a) verwendete Materialien/Implantatyp und Aufbauteile:
mit einigen Implantatsystemenen ist es kaum unmöglich, einen Implantatpreis (inkl. Krone) von unter 1900-2000 EUR zu erreichen
b) der Aufwand/die Qualität, welche der Behandler für den Erfolg seinee Arbeit als notwendig ansieht. Das klingt schwammig, aber viele Zahnärzte halten z.B. die Funktionsanalyse und Therapie für notwendig bei der Eingliederung von Zahnersatz. Andere halten dies für verzichtbar -zumindest bei kleineren Lösungen. Da kann man unendlich diskutieren.
Die Kostenangaben hier auf i.com versucht eine "normale" Spanne zu erfassen.
Gruß
B. Zahedi



daniel
daniel

warum haben sie ihren implantologen nicht genau die fragen gestellt, die hier im forum stehen. der hat die besten antworten und nicht dritte die teilweise ein gefährliches halbwissen haben oder fachleute die die situation nicht kennen



dabniel
dabniel

Sehr geehrter herr oswald ich halte es für recht fragwürdig den implantologisch tätigen zahnärzten ausschweifende fantasie bei der rechnungsstellung zu attestieren.
bei den mkg´lern sieht es bestimmt recht ähnlich mit der fantasie aus.



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