DGI-Tagungspreise: Vier Forschergruppen in Dresden ausgezeichnet


Am Ende des 25. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, der vom 24. – 26. November in Dresden stattfand, wählte eine Tagungspreiskommission die besten Vorträge. Bewertet wurden Präsentationen im Forum Wissenschaft, im Forum Praxis und Wissenschaft und in der Postersitzung. Die mit je 500 Euro dotierten Preise werden auf dem Gemeinschaftskongress der SGI, DGI und ÖGI im Dezember 2012 in Bern überreicht.

 

Im Forum Wissenschaft hatte die Tagungspreiskommission 22 Vorträge bewertet. Sie wählte in diesem Forum zwei Arbeiten aus. Im Bereich „Klinische Forschung“ entschied sich die Kommission für den Vortrag „Einfluss von deproteinisierter, boviner Knochenmatrix auf die Resorption von autologen, kortikospongiösen Beckenkammtransplantaten“ von Dr. Dr. Matthias Gierloff et al. vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für MKG-Chirurgie aus Kiel (Dir.: Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang). Gierloff und seine Kollegen haben herausgefunden, dass die Überschichtung von kortikospongiösen Beckenkammtransplantaten mit deproteinisierter, boviner Knochenmatrix die physiologische Resorption des Augmentats verringert. „Diese Technik könnte möglicherweise die Langzeit-Implantat-Überlebensrate im augmentierten Bereich verbessern“, lautet ihre Schlussfolgerung.


Im Bereich Gundlagenforschung zeichnete die Kommission Cornelia Katharina Müller et al. vom Universitätsklinikum Jena, Klinik für MKG-Chirurgie (Dir.: Prof. Dr. Dr. Stefan Schultze-Mosgau) aus. Das Thema des Vortrags: „Etablierung eines Controlled Release Sys-tems zur topischen Applikation osseoinduktiver Wachstumsfaktoren am Beispiel von VEGF“. Die Forschungsgruppe hat im Tiermodell erprobt, ob osseoinduktive Wachstumsfaktoren mittels gentechnisch veränderter Fibroblasten an erwünschten Stellen topisch appliziert werden können. “Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Fibroblasten-basierte Plasmid-Applikation eine hohe Effizienz und bislang keine detektierbaren Nebenwirkungen besitzt“, so die Forscher aus Jena.


Im Forum Praxis und Wissenschaft bewertete die Tagungspreiskommission vier Vorträge. Für preiswürdig erachtete sie die Präsentation mit dem Titel „Histomorphometrische und radiologische Studie nach intraoperativer Stammzellanreicherung in kortikospongiösen Beckenkammtransplantaten“ von Dr. Dr. Jörg Heine et al. vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für MKG-Chirurgie, Kiel. (Dir.: Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang). Die Forscher konnten nachweisen, dass der Einsatz von intraoperativ gewonnenen Stammzellen bei der Entnahme von kortikospongiösen Transplantaten aus dem Beckenkamm in der Posttransplantationsphase bis zur Implantation zu einer höheren Knochenqualität führen und die Resorption um 15% reduzieren kann.


In der Postersitzung bewertete die Kommission 21 Präsentationen. Ausgezeichnet werden Keisuke Koyama et al. vom Universitätsklinikum Regensburg (Dir.: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert) für den Vortrag „Erwärmung des Implantates beim Inserieren und möglicher Einfluss einer Vorkühlung“. Das Team um Keisuke Koyama und Priv. Doz. Dr. Dr. Ulrich Wahlmann schließt aus seinen Untersuchungen, dass es vorteilhaft ist, Implantate vor der Insertion kühl zu lagern, um die Wahrscheinlichkeit eines thermischen Traumas zu verringern. „Da es leicht durchzuführen und damit kein Risiko verbunden ist, raten wir, die Implantate vor der Insertion im Kühlschrank oder im Gefrierfach zu lagern“, empfiehlt die Regensburger Arbeitsgruppe.

 

Letzte Aktualisierung am Freitag, 16. Dezember 2011