Wissenschaftliche Kurzinformationen aus der Implantologie

Über die Bedeutung der Anzahl Befestigungen, der chirurgischen Technik und des Belastungszeitpunktes


Eliasson A.
On the role of number of fixtures, surgical technique and timing of loading.
Swed Dent J Suppl. 2008;(197):3-95

Die Zielsetzungen dieser Masterthese, die als fünfarmige Studie angelegt wurde, war die Untersuchung der Befestigung von festsitzendem totalem und partiellem Zahnersatz auf einer reduzierten Anzahl Implantate, die offen einheilten und früh be-
lastet wurden. Ein weiteres Ziel war die Analyse der Passform computergefräster Stege. In Studienarm I wurden 119 Patienten mit Totalprothesen auf vier Implantaten versorgt und nach einem mittleren Follow-up von 4,4 Jahren nachuntersucht. Die kumulative Überlebensrate der Implantate betrug 99,1% und die des Zahnersatzes 100%. Der mittlere krestale Knochenverlust betrug 0,5 mm. In Studienarm II wurden 178 Patienten mit festsitzendem partiellen Zahnersatz versorgt, der entweder auf zwei oder drei Implantaten abgestützt war. Die Überlebensrate der Implantate und des Zahnersatzes lag bei der Lösung mit zwei Implantaten bei 97,7% während bei der Versorgung mit drei Implantaten eine Überlebensrate von 97,3% ermittelt werden konnte. Der mittlere Verlust krestalen Knochens betrug nach fünf Jahren 0,4 mm. In Studienarm III wurden implantatgestützte Totalprothesen bei 55 Patienten einer frühen Belastung ausgesetzt und bei 54 verzögert belastet. Die Nachuntersuchung fand nach einer mittleren Beobachtungszeit von 3,6 Jahren statt und ergab kumulative Implantat-Überlebensraten von 94,4% bei Frühbelastung und 97,9% in der Gruppe mit verzögerter Belastung. Für die prothetischen Rekonstruktionen konnten Überlebensraten von 92,5% in der Gruppe mit Frühbelastung und 98,0% in der Gruppe mit verzögerter Belastung ermittelt werden. In Studienarm IV wurden bei 29 Patienten nach fünf Jahren die Ergebnisse implantatgestützter Totalprothesen auf geschlossen oder offen eingeheilter Implantate untersucht. Die kumulative Fünfjahres-Überlebensrate der Implantate lag bei 99,4%. Er mittlere Verlust krestalen Knochens betrug bei der geschlossenen Methode 0,7 mm und bei der offenen Methode 0,5 mm. In Studienarm V wurden computergefräste Stege bei zwei unterschiedlichen Implantatsystemen auf ihre Passform hin untersucht. Alle Stege zeigten eine klinisch akzeptable Passung.

Schlussfolgerung: Die Verwendung von vier Implantaten zur Abstützung von totalprothetischem oder partiellem Zahnersatz führt zu den gleichen klinischen Ergebnissen wie Versorgungen auf einer höheren Anzahl von Implantaten. Es bestehen keine Unterschiede zwischen der geschlossenen und offenen Einheilung. Sofortbelasteter Zahnersatz führt im Unterkiefer zu einer erhöhten Komplikationsrate.

Letzte Aktualisierung am Samstag, 06. September 2008