Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) zum Knochenaufbauverfahren: Sinusbodenelevation/Sinusbodenaugmentation/

Langzeitstudie zu osseointegrierten Implantaten bei Sinusbodenelevation in Verbindung mit einem vertikalen Alveolarkammaufbau. Eine retrospektive Studie zu 38 konsekutiv eingesetzten Implantaten mit einer Nachuntersuchungsdauer von 1 bis 7 Jahren.


Simion M., Fontana F. Rasperini G. Maiorana C.

Long-term evaluation of osseointegrated implants placed in sites augmented with sinus floor elevation associated with vertical ridge augmentation - A retrospective study of 38 consecutive implants with 1- to 7-year follow-up

Int J Periodontics Restorative Dent. 24(4):208-221.

 

Augmentative Eingriffe zur Rekonstruktion des stark atrophierten Oberkiefers haben zu einer Erweiterung der Möglichkeiten bei der Implantat-Therapie geschaffen. Die dabei zu augmentierenden Knochendefekte lassen sich nach der Lagebeziehung des knöchernen Alveolarkamms zur nächstgelegenen Schmelz-Zement-Grenze und nach seiner Höhe bis zum Boden der Kieferhöhle einteilen. Ein starker Defekt liegt vor, wenn die Knochenhöhe unter 6 mm und der Abstand zwischen knöchernem Alveolarkamm und Schmelz-Zement-Grenze mehr als 3 mm beträgt. In solchen Fällen ist das Knochenangebot selbst für ein längenreduziertes Implantat nicht ausreichend. Zur Wiederherstellung eines ausreichenden Knochenangebots erfordern solche Kieferregionen sowohl eine Sinusbodenelevation als auch eine vertikale Augmentation des Alveolarkammknochens. Gegenstand dieser Studie war die Untersuchung der Überlebensraten von 38 konsekutiv inserierten Implantaten im stark atrophierten Oberkiefer-Seitenzahnbereich mit kombinierter Sinusbodenelevation und vertikalem Alveolarkammaufbau.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Exposition zweier Membranen führte zu einer unzureichenden Knochenregeneration und verhinderte die Einheilung bei 3 Implantaten. Die Erfolgsquote von 76,3% liegt deutlich unter den Werten, die aus früheren Studien nach Implantat-Insertionen im vertikal augmentierten Knochen bekannt sind. Hierin könnten sich die Schwierigkeiten im Oberkiefer-Seitenzahnbereich widerspiegeln, die bei einer Implantation in Verbindung mit einer Sinusbodenelevation bestehen. Umgekehrt waren die Daten zum marginalen Knochenabbau insgesamt vergleichbar mit jenen aus anderen Studien, was darauf schließen lässt, dass vertikal augmentierter Knochen auf die Implantat-Insertion positiv reagiert. Der Einsatz von anorganischem Knochen mit einer langsamen Resorptionsrate könnte dazu beitragen, dass der marginale Knochenabbau langsamer verläuft und ein geringeres Ausmaß erreicht. Zur Klärung dieser Frage werden noch weitere Untersuchungen erforderlich sein.

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 20. Dezember 2011