Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) zum Knochenaufbauverfahren: Sinusbodenelevation/Sinusbodenaugmentation/

Knochenbildung am Sinusboden nach Kieferhöhlenbodenosteoplastik und gleichzeitiger Insertion von Implantaten ohne Verwendung von Knochenaufbaumaterial: Auswertung von 20 klinischen Fällen mit 44 Astra-Tech-Implantaten


Thor A, Sennerby L, Hirsch JM, Rasmusson L.

Bone formation at the maxillary sinus floor following simultaneous elevation of the mucosal lining and implant installation without graft material: an evaluation of 20 patients treated with 44 Astra Tech implants.

J Oral Maxillofac Surg. 2007 Jul;65(7 Suppl 1):64-67

 

Bei der prothetischen Rehabilitation im zahnlosen, stark atrophierten Oberkiefer-Seitenzahnbereich kommen seit etwa zwei Jahrzehnten verschiedene Techniken der Sinusbodenelevation mit anschließender Insertion von Dentalimplantaten erfolgreich zur Anwendung. Man ging dabei bisher davon aus, dass hierzu der Einsatz von Knochenaufbaumaterial erforderlich ist. Neuere Studien haben jedoch gezeigt, dass bereits die Elevation der Schleimhaut des Kieferhöhlenbodens (Kieferhöhlenbodenosteoplastik) und die gleichzeitige Insertion von Implantaten eine Knochenneubildung bewirkt. In der beschriebenen Studie sollten die Ergebnisse einer Kieferhöhlenbodenosteoplastik bei gleichzeitiger Insertion von Implantaten ohne Verwendung von Aufbaumaterial untersucht werden.

Zwischen November 2001 und Juni 2004 wurden 20 Patienten konsekutiv in die Studie aufgenommen. Es wurden in 44 Dentalimplantate des Typs Astra ST (Astra Tech AB, Mölndal, Schweden) mit einem Durchmesser von 4,5 oder 5,0 mm in 27 Kieferhöhlen inseriert. Die Kieferhöhlenbodenosteoplastik erfolgte über einen vestibulären Zugang. Zu diesem Zweck wurde die vestibuläre Kieferhöhlenwand fenestriert und der Knochendeckel des Zugangs entfernt. Die Schleimhaut des Sinusbodens wurde angehoben, und die Implantate wurden in den subantralen Restknochen inseriert. Anschließend wurde der Zugang zur Kieferhöhle mit dem präparierten Knochendeckel wieder verschlossen. Der Mukosalappen wurde reponiert und vernäht. Während des Eingriffs wurden Restknochenhöhe und Perforationen der Sinusschleimhaut dokumentiert. Nach sechs Monaten Einheilzeit wurden die Implantate freigelegt und mit Abutments versorgt (die Serie umfasste fünf einzeitige Eingriffe). Klinische und radiologische Nachkontrollen wurden bis zu vier Jahren nach Implantatinsertion durchgeführt.

Schlussfolgerung: In der Studie zeigte sich durchgehend eine Knochenneubildung am Sinusboden nach gleichzeitiger Kieferhöhlenbodenosteoplastik und Insertion von Implantaten. Es ist anzunehmen, dass diese Technik die Risiken einer Spendermorbidität verringern und die für Knochenaufbaumaterialien anfallenden Kosten vermeiden kann.

 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 20. Dezember 2011