Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) zum Knochenaufbauverfahren: Sinusbodenelevation/Sinusbodenaugmentation/

Klinische Langzeituntersuchung der Veränderungen der Augmentathöhe nach Sinusbodenelevation mit autologem Knochen und xenogenem Knochenersatzmaterial im Verhältnis 2:1 und gleichzeitiger Insertion von Dentalimplantaten.


Hatano N, Shimizu Y. Ooya K.

A clinical long-term radiographic evaluation of graft height changes after maxillary sinus floor augmentation with a 2:1 autogenous bone/xenograft mixture and simultaneous placement of dental implants.

Clin Oral Implants Res. 2004;15:339-345

 

Die Augmentation des Sinus maxillaris ist im Zusammenhang mit der Insertion von Implantaten im atrophierten Oberkiefer-Seitenzahnbereich inzwischen Routine. Als Goldstandard gilt der Aufbau mit autologen Knochenmaterial allein oder in Verbindung mit Knochenersatzmaterialien, und es wird von hohen Erfolgsraten der in den so augmentierten Knochen inserierten Implantate berichtet. Allerdings ist bisher nur wenig über den langfristigen Erhalt des durch die Augmentation gewonnenen Knochenvolumens und die anhaltende Unterstützung der Implantate in Funktion bekannt. In der beschriebenen Studie wurden Veränderungen der Augmentathöhe nach simultaner Implantatinsertion langfristig radiologisch nachverfolgt.

Untersucht wurden 361 Implantate bei 191 Patienten, bei welchen gleichzeitig eine Sinusbodenelevation und Implantatinsertion durchgeführt worden waren. An allen Insertionsstellen betrug die Restknochenhöhe 4-6 mm. In allen Fällen wurde eine externe Sinusbodenelevation mittels einer lateralen Fensterung der vestibulären Kieferhöhlenwand durchgeführt. Die kumulative Überlebensrate der Implantate betrug 94,2%.

Schlussfolgerung: Die relativ hohe Zahl von späten Implantatverlusten zwischen dem ersten und dritten Jahr lässt auf einen Zusammenhang mit einem beobachteten signifikanten Höhenverlust an Höhe der Knochentransplantate in den ersten drei Jahren schließen. Nach dieser Zeit kam es zu keinem weiteren Höhenverlust transplantierten Knochens und auch zu keinen weiteren Implantatverlusten. Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, dass autologer Knochen und Knochenersatzmaterial im Verhältnis 2:1 eine gute Grundlage für die Sinusbodenelevation bilden. Allerdings ist mit einer endgültigen Konsolidierung und Stabilisierung des Implantatlagers erst nach einem Ablauf von drei Jahren zu rechnen. Während dieses Zeitraums besteht ein erhöhtes Risiko für einen Implantatverlust infolge eines allmählich schwindenden Knochen-Implantat-Kontakts.


 

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 20. Dezember 2011