Wissenschaftliche Kurzinformationen (Abstracts) zur implantologischen Therapie:

Ergebnisse einer prospektiven dreiarmigen Kohortenstudie zu Implantatversorgungen bei Patienten mit Parodontalerkrankungen. Teil 1: Implantatverlust und röntgenologischer Knochenverlust


Roccuzzo M, De Angelis N, Bonino L, Aglietta M.
Ten-year results of a three-arm prospective cohort study on implants in periodontally compromised patients. Part 1: implant loss and radiographic bone loss.
Clin Oral Implants Res. 2010 May;21(5):490-6.

Die vorliegende Kohortenstudie wurde durchgeführt, um die Langzeitergebnisse von Implantatbehandlungen bei Patienten mit einer behandelten Parodontitis (periodontally compromised patients, PCP) und bei parodontal Gesunden (periodontally healthy patients, PHP) und einer entsprechenden unterstützenden parodontalen Nachsorge (supportive periodontal therapy, SPT) zu untersuchen.

Dazu wurden 112 Patienten entsprechend ihres Parodontalzustands in die drei Gruppen PHP, moderate PCP und schwere PCP aufgeteilt. Nach Abschluss der systematischen Parodontalbehandlung, die nach individuellem Bedarf durchgeführt wurde und anschließender Implantattherapie wurde den Patienten angeboten, auf freiwilliger Basis weiterhin an einem Parodontal-Nachsorgeprogramm teilzunehmen.

Zehn Jahre später wurden erneut klinische Parameter erhoben und Veränderungen im Knochenlevel röntgenologisch ermittelt. Im Beobachtungszeitraum gingen 18 Implantate verloren. Die Implantatüberlebensrate betrug für PHP 96,6%, für die moderate PCP 92,8% und die schwere PCP 90,0%. Der mittlere Knochenverlust lag für die PHP bei 0,75 mm, die moderate PCP bei 1,14 mm und für die schwere Verlaufsform der PCP bei 0,98 mm. Die prozentuale Anzahl von periimplantären Bereichen mit einem Knochenverlust > 3,0 mm betrug bei PHP 4,7%, für die moderate PCP 11,2% und für die schwere PCP 15,1% und war bei der schweren PCP im Vergleich zur PHP statistisch signifikant erhöht.

Eine Nichtteilnahme am parodontalen Nachsorgeprogramm war mit erhöhten Verlustraten krestalen Knochens und Implantaten assoziiert.

Letzte Aktualisierung am Samstag, 01. Mai 2010