Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) aus der Implantologie:

Sofortversorgung einteiliger Durchmesser reduzierter Implantate zur Einzelzahnversorgung: Einjahresergebnisse einer multizentrischen Studie


Zembic A, Johannesen LH, Schou S, Malo P, Reichert T, Farella M, Hämmerle CH.;
Clin Oral Implants Res. 2012 Jan;23(1):49-54. 19. 

In fünf verschiedenen Behandlungszentren wurden bei 47 Patienten (mittleres Alter 31 Jahre) 57 Implantate (Nobel Direct 3,0) zum Ersatz von Unterkiefer-Schneidezähnen und seitlicher Oberkiefer-Schneidezähne eingesetzt. Die Insertion der Implantate erfolgte entweder unmittelbar nach oder nach bereits verheilter Extraktion. Die Implantate wurden sofort provisorisch versorgt. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte nach einem Zeitraum von 1,9-14,5 Monaten. Röntgenaufnahmen wurden zum Zeitpunkt der Implantatinsertion sowie nach sechs und 12 Monaten angefertigt, um den krestalen Knochenverlust zu dokumentieren. Als zusätzliche Parameter wurden „Blutung bei Sondierung“ sowie allgemeine Komplikationen erfasst.

44 Patienten mit insgesamt 54 Implantaten standen zur Einjahresevaluation zur Verfügung. In diesem Zeitraum ging ein Implantat verloren, was einer Überlebensrate von 98,0% entspricht. Im Vergleich zur Baseline konnte sowohl nach sechs Monaten als auch nach 12 Monaten ein statistisch signifikanter Knochenverlust ermittelt werden (1,1 mm; 1,6 mm).

Bei 18,0% der Implantate war ein Knochenverlust von > 3,0 mm messbar. Bei 83,0% der Implantate war keine Blutung bei Sondierung zu beobachten. Plaque konnte bei 15,0% der Implantate entdeckt werden. Die häufigsten Komplikationen waren im Zusammenhang mit der provisorischen Versorgung zu beobachten (Frakturen, n=3; Retentionsverlust, n=3). 

Schlussfolgerung: Trotz der hohen Überlebensrate sollte das Implantatsystem mit Blick auf die hohen Verlustraten krestalen Knochens mit Vorsicht eingesetzt werden. 

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 01. Januar 2012