Javed F, Almas K
Department of Dental Medicine, Division of Research, Karolinska Institute, Huddinge, Sweden
J Periodontol. 2010 Apr; 81(4): 479-84
HINTERGRUND: Bisphosponate (BPs) gehören zu einer wichtigen Medikamentengruppe für die Behandlung von metabolischen und onkologischen Krankheiten, die den Skelettaufbau mit einbeziehen. Die Osteonekrose des Kiefers (ONJ) ist eine Komplikation, die bei Patienten beobachtet wurde, welche entweder oral oder intravenös (i.v.) BPs einnahmen. Es wurde vorgeschlagen, dass alle Patienten einer BP-Therapie, bei welchen zudem zu erwarten war, dass sie ein Zahnimplantat erhalten würden, über die möglichen Risiken einer ONJ-Entwicklung informiert werden. Das Ziel dieser Literaturübersicht gilt der Bewertung der Osseointegration von Zahnimplantaten bei Patienten mit einer BP-Therapie.
METHODEN: Die Datenbanken MEDLINE-PubMed von The National Library of Medicine, National Institutes of Health, Bethesda, Maryland wurden nach jenen Artikeln durchsucht, die sich dem fraglichen Thema widmen: Kann bei Zahnimplantaten eine Osseointegration und deren funktionale Stabilität bei Patienten gelingen, die sich oral und intravenös einer BP-Therapie unterziehen? Untersucht wurden die Datenbanken von 1995 bis einschließlich Februar 2010 unter der Verwendung folgender Begriffe in verschiedenen Kombinationen:
Bisphosphonate, Zahnimplantat, sofortige Einbringung, Implantatüberlebensrate, intravenös, oral, Osseointegration und Osteonekrose.
ERGEBNISSE: Die anfängliche Suche ergab 89 Artikel. Die genaue Prüfung der Titel und Abstracts reduzierte die Artikelanzahl auf 12 (sieben Fallstudien und fünf retrospektive Studien). Bei 10 Studien verwendeten die Patienten orale BPs, bei zwei Studien hatten die Patienten BPs intravenös erhalten.
Sechs Fallstudien zeigten, dass bei Einbringung von Implantaten bei BP-Patienten eine erfolgreiche Osseointegration und Funktion erzielt werden konnte. Vier retrospektive Studien legten dar, dass BPs keinen negativen Einfluss auf den Implantaterfolg ausübten. Zwei Studien zeigten eine negative Auswirkung der BPs auf den Implantaterfolg.
SCHLUSSFOLGERUNG: Zahnimplantate können bei Patienten, unter BPs -Therapie, osseointegrieren sowie funktional stabil verbleiben.