Atraumatische intraorale Scans und virtuelle Hybridmodelle für individuelle Implantataufbauten und Zirkonimplantate Genauigkeit des Workflows

Ziel: Problemstellungen: Abformungen von zweiteiligen Implantaten sind typischerweise mit wiederholtem Zerlegen und Zusammensetzen von Suprastrukturen und damit verbundener Weichgewebstraumatisierung verbunden; Intraorale Scans von einteiligen Zirkonimplantaten sind problematisch da Scanbodies nicht leicht verfügbar sind und es ist unklar ob virtuelle Hybridmodelle die durch Verschmelzung intraoraler Scandaten mit der bekannten Oberflächengeometrie von Aufbauten erzeugt werden diese Schwierigkeiten lösen können da Daten zur Genauigkeit des Workflows spärlich sind.

Methoden: Ziel dieser in-vitro-Studie war die Bewertung der Genauigkeit virtueller Hybridmodelle hinsichtlich des Einflusses unterschiedlicher gingivaler Situationen; der Workflow wurde so angelegt dass der Einsatz von Abformpfosten und Scanbodies überflüssig wird und jegliche Verlagerung des Gingivagewebes vermieden wird; im Typodont wurde der mandibuläre rechte erste Molar durch ein zweiteiliges Titanimplantat mit individuellem Aufbau bzw ein einteiliges Zirkonimplantat ersetzt und drei Situationen mit verschiedenen Gingivahöhen simuliert; zwölf intraorale Scans wurden pro Situation erzeugt die die erfassbaren Teile der Aufbauten erfassten und virtuelle Hybridmodelle wurden durch Überlagern und Verschmelzen der intraoralen Scandaten mit den originalen Labor-Scandaten der Aufbauten konstruiert; Hybridmodelle wurden mit Referenzdaten mittels Root-Mean-Square-Error verglichen und Scanbody-bezogene sowie Modellscan-Protokolle die konventionelle digitale Workflows repräsentieren wurden ebenfalls durchgeführt; statistische Analyse mittels Kolmogorov-Smirnov Kruskal-Wallis und Mann-Whitney-U-Tests mit Bonferroni-Korrektur (α = .05) wurde durchgeführt.

Ergebnisse: Die Abweichung war gering in den Hybridmodellen des individuellen Aufbaus wenn der gesamte Aufbau erfasst wurde 6.5 µm IQR: 3.0 µm wenn die Präparationsgrenze verdeckt war 7.0 µm IQR: 1.0 µm und wenn die Hälfte des Aufbaus bedeckt war 8.0 µm IQR: 4.0 µm; die Genauigkeit beim einteiligen Zirkonimplantat betrug 10.0 µm IQR: 4.0 µm wenn die gesamte Oberfläche des Aufbaus sichtbar war und 12.5 µm IQR: 6.0 µm wenn die Präparationsgrenze verdeckt war; wenn nur die Hälfte des Aufbaus erfasst wurde wurde eine größere Abweichung von 22.0 µm IQR: 7.0 µm beobachtet; das Hybridmodellkonzept zeigte eine überlegene Genauigkeit verglichen mit Protokollen die Scanbody-Scans (76.0 µm IQR: 27.0 µm) und Modellscans (23.0 µm IQR: 15.0 µm) verwendeten.

Schlussfolgerungen: Digitale intraorale Scans und die Generierung virtueller Hybridmodelle bieten hohe Genauigkeit und sind geeignet für die Herstellung einzelner implantatgetragener Restaurationen; das atraumatische Verfahren vermeidet Gewebemanipulation und reduziert den klinischen Aufwand.

O. Schubert, D. Edelhoff, J. Schweiger, J.-F. Güth, 2021, „Atraumatic intraoral scans and virtual hybrid casts for custom implant abutments and zirconia implants: Accuracy of the workflow,“ Journal of Prosthetic Dentistry, 2021. doi: 10.1016/J.PROSDENT.2021.07.028

Letzte Aktualisierung am Freitag, 24. Oktober 2025