ZIEL: Den Einflusses der Insertions-Drehmomentwerte (ITV) während der
Implantation auf die Einheilzeiten und kumulative Überlebensrate zu
untersuchen.
MATERIAL UND METHODEN: In dieser retrospektiven Studie wurden 174
Osseotite 6,0-mm-Durchmesser, geradwandige Schraubenimplantate (Biomet
3i, Palm Beach Gardens, FL) in 172 konsekutiven Patienten durch den
erstgenannten Autor inseriert. Alle Implantate wurden als
Sofortimplantate in untere, erste oder zweite Molaren in die
Extraktionsalveolen nach der Zahnentfernung gesetzt. Die ITV wurden bei
der Implantation aufgezeichnet. 3 Monate nach der Operation, vor der
Rücküberweisung an die prothetisch-restaurierenden Zahnärzte, wurden
die Implantate ausgewertet. Das post-restaurativen Follow-up reichte
dann von 2 Jahren und 1 Monat bis 4 Jahre 8 Monate (Median und
Mittelwert von 3 Jahren und 1 Monat [SD, 4.95]).
ERGEBNISSE: Von den 174 Implantaten wurden 3% (n = 5) direkt zum Zeitpunkt
der chirurgischen Insertion wegen mangelnder Stabilität der Implantate
im Implantatfach entfernt. Die Implantate, die bei der Einbringung
stabil waren (n = 169), wurden in eine von 3 Gruppen in Abhängigkeit
der spezifischen ITV bei Implantatinsertion zugeordnet: Gruppe 1,
niedrige ITV, 29% (n = 49), Gruppe 2, mittlere ITV, 23% (n = 39), und
Gruppe 3, hohe ITV, 48% (n = 81). Die kumulative Überlebensraten für
die jeweilige Gruppe waren: 86% für niedrige ITV, 90% für mittlere ITV, und 96%
für hohe ITV (P = 0,0302). Zur geplanten 3 Monaten
Follow-up-Untersuchung, benötigten 33% der niedrig ITV-Gruppe, 21% der
mittleren ITV-Gruppe und 5% der Implantate mit hohen ITV eine
zusätzliche Heilungszeit von 3 Monate.
FAZIT: In dieser Studie zeigten sich die durch chirurgische Winkelstücke
während der Implantation gemessenen ITV insofern als sinnvoll, da sie
als Direktinformation für den Chirurgen bedeutende Hinweise hinsichtlich der Überlebensrate und des
Belastungsprotokolls der Implantate zur Verfügung stellen.
(Anm. der Redaktion: Kum. Überlebensrate gesamt: 89%)